Freitag, 18. Oktober 2024
Schlagworte Schuld

Schlagwort: Schuld

„Schuld und Sühne“ oder „Verbrechen und Strafe“? – „Crime et Châtiment“...

Paris (Weltexpress) - Ja, der Titel der Ausstellung ist an Dostojewskis ersten großen Roman angelehnt, der 1866 Raskolnikow zum Mörder macht, eine Kriminalgeschichte, die uns bis kurzem als “Schuld und Sühne” mit den moralischen Folgen der Tat konfrontierte, seit 1994 in der Neuübersetzung von Swetlana Geier jedoch als „Verbrechen und Strafe“ eine sachlogischere Orientierung gibt, die die Verfolgung der Tat durch die Staatsorgane öffentlich macht, wie diese nämlich mit einem System von Strafen auf Verbrechen reagieren. Diesen staatlichen Strafaspekt nimmt diese Ausstellung auch im Titel auf, so wie auch im Englischen von „Crime and Punishment“ die Rede ist. Ausgangspunkt im Museum d’Orsay ist jedoch das sechste Gebot „Du sollst nicht töten“, das wiederum stärker den moralisch-ethischen Aspekt einer Tat thematisiert und „Verbrechen und Strafe“ in eine Dialektik zwingt, derzufolge ein Mensch nicht töten darf, aber auch dem Staat nicht das Recht zukommt, als Strafe für Mord den Tod auszusprechen, was in Frankreich erst in der Regierung Mitterand unter Justizminister Robert Badinter 1980/81 zur Abschaffung der Todesstrafe führte.

Und am Ende bleibt die Scham. Der Erlösungsmythos auf dem Hintergrund...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein junger Mann war schon vor seiner Geburt von allen Frauen der Familie, der Mutter, den Großmüttern und den Tanten, hochgejubelt worden. Er trinkt nicht, raucht nicht, ist höflich und verhält sich anständig zu den Frauen. In diesen Bereichen hatten die Frauen mit Männern schlechte Erfahrungen gemacht. Er soff wie ein Loch, rauchte wie ein Schlot, legte aber größten Wert auf Höflichkeit und war schwul. Als er sich in einer Eifersuchtsszene in der Szenekneipe mit seinem Partner prügelte, sprachen die Anderen ehrfurchtsvoll vom Kampf der Giganten. Vom Examen trat er wegen Angstzuständen zurück, und seine Mutter wurde wegen Hirndurchblutungsstörungen in der Klinik behandelt. Ein Jahr später machte er locker sein Examen. Als ich nach seiner Mutter fragte, erzählte er, sie habe sich vorsorglich in eine Klinik einweisen lassen und er habe sie gut versorgt gesehen. So eng waren Mutter und Sohn verbunden, dass sie aus Sorge vor einem erneuten Scheitern ihres Sohnes erkrankte und er ebenfalls aus Sorge um die Mutter erkrankte. Der Sohn war von den Frauen zum Erlöser auserkoren worden, hatte sich teilweise an diesen Auftrag gehalten, teilweise rebelliert und sabotiert.

Drei Amis sind die ersten Drei: James Sallis: „Dunkle Schuld“ auf...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da muß sich die Krimijury, die jeden Monat die zehn besten neuen Krimis kreiert, schon an die eigene Nase fassen. Drei Amerikaner auf den ersten drei Plätzen klingt ja ein bißchen doll. Denn die Frage ist schon lange, ob nicht ein ganz bestimmtes Genre innerhalb der Kriminalromane, eben das typisch Amerikanische, längst andere, sozialkritischere oder psychologischere oder harmlosere Kriminalromane, mit dem Stichwort auf Romane, verdrängt hat. Um darüber mehr aussagen zu können, müßte man allerdings die Anzahl der neu erschienen Krimis ins Verhältnis zu den Herkunftsländer setzen, denn erst dann kann man statistisch eine Aussage machen. Auf den ersten Blick sind es hauptsächlich Amerikaner, die ins Deutsche übersetzt werden. Das kommt einem wie ein perpetuum mobile vor. Die Kritiker loben amerikanische Krimis loben, die Leute kaufen amerikanische Krimis(allerdings sicher auch ohne Kritikerlob), die Verlage produzieren und übersetzen noch mehr amerikanische Krimis, die Kritiker loben amerikanische”¦

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