Samstag, 19. Oktober 2024
Schlagworte Rezension

Schlagwort: Rezension

Vom SS-Oberführer zum Mitgestalter der Organisation Gehlen

Berlin (Weltexpress) - Robert Winter zeichnet in seinem neuen Buch die gnadenlose Karriere von Wilhelm Krichbaum nach. Kirchner, ein Schreibtischtäter zur Nazizeit, ein Organisationstalent des BND-Vorläufers in der Nachkriegszeit.

Ein wirklich schräges Pärchen: Brüderlein fein, Schwesterlein mein”¦ – Die Krimi-Heroen...

Berlin (Weltexpress) - Zugegeben, auf die Idee wären wir nie gekommen, daß der von Blut und Verbrechen triefende amerikanische Thrillerautor James Patterson einen gemeinsamen Kriminalroman mit der ’Königin’ des schwedischen Krimigenres Liza Marklund verfaßt. Denn er, dessen schwarzer Psychologe und Privatdetektiv Alex Cross mit den Untiefen der amerikanischen Gesellschaft zu tun hat, wäre kein Partner für Marklunds spezielle Krimiheldin, die Journalistin Annika Bengtzon, die frauenbewegt im besten Sinne es mit den Unbilden einer immer noch von Männern dominierten kapitalistischen Gesellschaft mit sozialem Einschlag, also Schweden, aufnimmt: ehrbar und unbestechlich sowie mit menschlichem Maß.

Immer noch und zum dritten Mal auf Platz Eins: Josh Bazell...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Schneller als der Tod“ hat das geschafft, was allen sehr guten Krimis eigen ist. Rangieren sie erst einmal auf dem ersten Platz, vertreibt sie so schnell kein anderer und sie verharren die drei Monate, die sie dürfen, ungehindert. Bei Josh Bazells Thriller geht es um Mafia und Medizin. Neu dagegen und gleich auf Platz 2 vorgestoßen ist Pete Dexter, der 1983 mit God’s Pocket sein Debüt gab, aber hierzulande immer noch zu wenig bekannt ist. Der große amerikanische Romancier liefert in seinem Erstling, nun im englischen Titel als „God’s Pocket“ bei Liebekind herausgekommen, eine Studie der halbkriminellen Welt von South Philadelphia, die sich gewaschen hat, weil keiner genau weiß, woran er ist und wer der andere ist. Zudem sind die Muster von Zufall und Notwendigkeit durcheinandergeraten, sprich: schon wieder weiß keiner, was was ist. Das wird erzählt in einer Sprache, die Lakonie mit groteskem Witz würzt.

Vom Blumenlager der Prinzessin Tschandrawati – Ein umfassendes wie vergnügtes Sachbuch...

Berlin (Weltexpress) - „Eines meiner liebsten Märchenbücher hieß Vom Blumenlager der Prinzessin Tschandrawati. Es war das mit den Märchen aus Mauritius. Den Titel, obschon nicht eben eingängig für eine achtjährige, hatte ich mir von Anfang an gemerkt. Ich kann mich genau erinnern, wie fasziniert ich davon war. Sowohl das verheißungsvolle „Blumenlager“ als auch der exotische Name der Königstochter hatten es mir sofort angetan. Tschandrawati. Die Mädchen in meiner Klasse hießen Katrin, Sabine oder Kerstin.

Von Fuckern und Gefuckten – Eine Annotation

Berlin (Weltexpress) - Jan Off, der Grande Meister des literarischen Punk, wirft justament huldvoll neues Druckwerk unter die lesegeilen Massen. In Offenbarungseid hat sich der gute Ventilverlag endlich entschlossen, das rare und astreine Altwerk des Gossenjungen Jan neu aufzupressen. Aufgefrischt nur einige neure Storys, erfahren nun auch Off-Neuleser endlich, wieso Jan Off keine Haare am Sack trägt und wie er kurz vorm Beischlaf mit Claudia Schiffer (doitsches Model aus verjuxten Tagen) 27 fiese Nazis füsilieren musste.

Spannendes aus der Mottenkiste des deutschen Fußballs

Berlin (Weltexpress) - Die WM 2010 steht vor der Tür – Lesefutter für die fußballfreien Minuten sind Pflicht. Malte Oberschelp (welch genialer Name!) hat tief in der Mottenkiste gewühlt und erstaunliches ans Licht geholt.

Der Geruch des Waldes neben dem Gefängnis Tegel – Was uns...

Berlin (Weltexpress) - Diese Frau braucht man nicht weiter vorzustellen, längst hat sich Annett Gröschner als poetische Dokumentaristin bewiesen. Dass sie in jüngster Zeit vermehrt auf die Stadt Berlin schaut und in ihr wandelt, beweist vielleicht, dass sie ein wenig angekommen ist. Seit 27 Jahren lebt sie in einem Radius von nicht mehr als zwei Kilometern Berlin, Prenzlauer Berg, verrät sie uns im einleitenden Kapitel des Heimatkundebüchleins. Doch nicht das Bild des jeweiligen Ortes nimmt sie gefangen, sondern seine Geschichten. So zeichnet dieses ganz und gar nicht überflüssige neue Berlin-Buch vor allem aus, dass hier wunderbare Zitate in ein harmonisches Ganzes gefügt wurden, Uwe Kolbe, Elke Erb, Annette Humpe, Gottfried Benn, Thomas Brasch und David Bowie finden sich ebenso wieder wie Alt-Berliner Feuilletonisten und Flaneure Franz Hessel und Kurt Tucholsky.

Eine empfindsame Reise durch Frankreich und Italien von Mr. Yorick –...

Berlin (Weltexpress) - Endlich haben wir Sternes mächtig gewaltiges Werk in neuer Übersetzung auf dem Gabentisch! Der Yorrick hat Generationen von jungen Denkern auf den richtigen Weg gebracht, allein deshalb gebührt Sterne ein Platz im Olymp.

Monika Mann, ihre Schwestern und elterliche Missetaten aus dem Hause Thomas...

Berlin (Weltexpress) - „Sie hat eine ganz besondere Art, ihre Fröhlichkeit zu äußern, indem sie jauchzend halbe Stunden lang auf dem Schoß der Wärterin hoppst. Sehr früh fängt sie auch schon an zu lallen, sodaß ich immer sage, sie wird das Sprechen noch vor dem Golo lernen. Gleichzeitig summt sie auch schon ganz erkennbar verschiedene Melodien.“

Die Geheimnisse der Silberfuchs-Farmtochter – Über den endlich auf Deutsch vorgelegten...

Berlin (Weltexpress) - „Jetzt wuchsen auf der Uferböschung statt der Weiden dichte Sträucher, die mich überragten. Ich blieb auf dem Weg, auf halber Höhe der Böschung, während mein Vater zum Wasser hinunterging. Als er sich zur Falle vorbeugte, konnte ich ihn nicht mehr sehen. Ich schaute mich langsam um und sah etwas anderes. Weiter vorn war ein Mann auf dem Weg die Böschung hinunter. Er machte kein Geräusch zwischen den Sträuchern und bewegte sich leicht, als folge er einem Pfad, den ich nicht sehen konnte. Anfangs sah ich nur seinen Oberkörper. Der Mann war dunkel, mit hoher kahler Stirn, langen Haaren hinter den Ohren und tiefen senkrechten falten in den Wangen. Als die Sträucher lichter wurden, konnte ich ihn ganz sehen, seine langen, beweglichen Beine, seine Magerkeit, seine graubraune tarnfarbene Kleidung, und das, was er in der Hand und was immer wieder in der Sonne aufblitze – ein kleines Beil, eine Streitaxt.“

Meist gesehen (7 Tagen)

Neueste Nachrichten

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner