Schlagworte Remake
Schlagwort: Remake
Dem Zweifler gebührt nichts
Berlin (Weltexpress) - Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. Diese Lektion erteilt Michael Douglas als zwielichtiger Staatsanwalt in Peter Hyams „Gegen jeden Zweifel“ einem aufstrebenden Lokalreporter – mit tödlichen Folgen. In zynischer Ironie ließe sich dies auch auf den Regiemeister Fritz Lang beziehen. Der schuf mit seinem Gerichtsthriller „Beyond a reasonable Doubt“ ein Plädoyer gegen die Todesstrafe und angeblich rechtsstaatlich legitimierte Allmacht. Regisseur Hyams pervertierte in „Gegen jeden Zweifel“, seiner Neuverfilmung des vergessenen Klassikers von 1956, die liberale Kernaussage Langs in ihr reaktionäres Gegenteil.
Trautes Heim, Glück allein – Dylan Walsh greift als „Stepfather“ zu...
Berlin (Weltexpress) - „Familie ist das Wichtigste.“, betont Familienvater David. Zu den Feiertagen hat er sich wie jedermann auf die heimeligen Werte besonnen. Seine Frau und die Kinder konnten den Ansprüchen an traute Eintracht nicht genügen und liegen daher ermordet neben dem Tannenbaum. Leider hält Nelson McCormicks „The Stepfather“ nicht, was die wohltuend unfestliche Anfangsszene verspricht. Die Neuverfilmung von Joseph Rubens Psychothriller „Kill, Daddy, kill!“ ignoriert die verstörenden Untertöne des Horrorklassikers aus den Achtzigern, in dem Mamis anscheinend liebenswürdiger neuer Freund seine Vorstellung von der Idealfamilie auf mörderische Weise durchsetzen will.
Eine herrliche Klamotte – Zum DVD-Start: „Pink Panther 2“ macht Lachen
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Man braucht keine rosarote Brille, um diesen Fortsetzungsfilm, der nun schon die Fortsetzung der Fortsetzung geworden ist, richtig komisch zu finden und sich 92 Minuten lang zu amüsieren und zwar nicht still, sondern laut lachend, daß man vor den eigenen Geräuschen im Kino erschrecken täte, würden nicht die anderen mitlachen. Der 1980 gestorbene Peter Sellers war es, der 1963 schon mit dem „Rosaroten Panther“ diesen Inspektor Clouseau gefunden hatte, den schusseligen, aber genialen Ermittler, der am Schluß aus dem Bauch heraus immer den Täter findet, aber dazwischen so viel Unheil anrichtet, wo für den Zuschauer gilt: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.“ Und der Spott äußert sich also im Lachen der Zuschauer.
Lieb Schwesterlein, lass mich herein – “The Uninvited” amerikanisiert das asiatische...
Berlin (Weltexpress) - Ungebetene Besucher sind ein Ärgernis. So unpassend der Titel im Bezug auf den Inhalt von “The Uninvited” ist, wird er dem Film selbst auf ironische Art gerecht. Wer hat eigentlich um all die Neuverfilmungen asiatischer Horrorfilme gebeten? Mit “The Ring” fing es an. Die erfolgreiche Neuauflage des japanischen Gruselfilms “Ringu” machte die amerikanische Neufassung eines asiatischen Horrorfilms kurzfristig zum eigenen Subgenre. Mythenglaube, Sensibilität und Geisterhaftes, was die asiatischen Werke ausmachte, warfen die Adaptionen über Bord. Übrig blieb, grob gesagt, Ideenklau. Subtiles Grauen wich plumpen Schockeffekten und wenn möglich, wurde die Geschichte ins Teenagermilieu verlagert. Alles noch mal mit weniger Handlung und mehr Budget, heißt die Erfolgsformel der bösen Schwestern asiatischer Gruselwerke. “The Uninvited” der Brüder Charles und Thomas Guard, die sich für die Adaption des japanischen Gruselmärchens “A Tale of two Sister” den Regiestuhl teilten, verbleiben mit den üblichen Schwächen des Subgenres.
Links um die Ecke gebracht – Dennis Illiadis verpasst Wes Cravens...
Berlin (Weltexpress) - Der absurde Titel wurde nicht korrigiert. Das “Last House on the Left” ist wie schon in Wes Cravens Originalfilm nicht “Das letzte Haus links“. In zwei Kategorien übertrumpften die Horrorstreifen der Siebziger einander: Brutalität und dämliche Titel. Wes Cravens “The Last House on the Left” setzte in beidem neue Maßstäbe. Gleich anderen Meilensteilen der Kategorie “blutiger Inhalt, blöder Titel“ wie “Texas Chainsaw Massacer” und “I spit on Your Grave” verbarg sich unter der Horroroberfläche eine sozialkritische Ebene. Das Grauen kam nicht aus fremden Ländern oder Galaxien, sondern dem Herzen Amerikas. Cravens “Last House on the Left” zählte zum Subgenre des Rachefilms: Zuerst eine Gewalttat zelebrieren, dann deren gewalttätige Vergeltung goutieren. Wie Cravens Original ergreift die Neufassung seines “The Last House on the Left” keine der aufeinanderprallenden Parteien. Regisseur Dennis Illiadis modernisierte den Kultfilm von 1972 als blutrünstigen Klassenkampf.