Schlagworte Maler
Schlagwort: Maler
Was soll ´s – Trauriger Shakespeare im Renaissance-Theater
Berlin (Weltexpress) - Großartige Schauspielerinnen und Schauspieler, dazu eine der schönsten Komödien der Weltliteratur, mehr ist eigentlich nicht nötig für eine grandiose Aufführung. Leider geht das Rezept nicht auf bei Armin Holz ´ Inszenierung von Shakespeares „Was ihr wollt“.
Einer der letzten Gesamtkünstler – „Joseph Maria Olbrich 1867-1908. Architekt und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine solche Ausstellung von und über Joseph Maria Olbrich hat es noch nie gegeben. Weder so umfangreich, noch so wissenschaftlich aufbereitet, noch so liebevoll auch frühe Zeichnungen und viele Kleinigkeiten berücksichtigend, die allesamt zeigen, daß wir es bei diesem Künstler mit einem Menschen zu tun haben, der dem Kitsch und dem Eklektizismus der Zeit für den bürgerlichen Alltag eine neue klare, einheitlich gestaltete Form und damit eine neue, klare und ebenfalls einheitliche Ausdruckskraft entgegensetzen wollte. Und dies auch tat. Nicht nur bezogen auf Häuser oder ganze Häuserreihen, sondern mit der von ihm gestalteten Architektur gingen dieselben Formprinzipien über auf die Gartengestaltung, die Inneneinrichtung, die mit der Haustüre und den Fenstern beginnt, natürlich das entwerfen und Herstellen der Möbel als wichtigster Eindruck des künstlerischen Ausdrucks, aber damit nicht Schluß ist, sondern sich Olbrich auch um die Dinge kümmert, die auf dem Eßzimmertisch gebraucht werden: das Eßservice, das Besteck, zuvor noch die Lampen, die Teppiche, die Kücheneinrichtung – und natürlich auch die Bilder an den Wänden, unter denen ausgewählte Tapeten oder geweißte Wände wirkten, alles aus einem Guß, wie es Meister Joseph Olbrich entwarf.
Eine Art Nachruf, aber die Welt steht immer noch Kopf –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das wollen wir doch gleich einmal klarstellen: Georg Baselitz lebt wie eh und je und das Wörtchen „Nachruf“ hat eine ganz andere Bedeutung und gilt seinen Ausstellungen, die er gleich zweifach in Baden-Baden hatte und die zu Ende gegangen sind, bevor wir über sie schreiben konnten: „Baselitz. 50 Jahre Malerei“ im Museum Frieder Burda und „Baselitz. Skulpturen“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. Ach wie gut, daß Kataloge die Ausstellungen bewahren, von denen wir kurz direkt sprechen wollen und uns dann auf die Kataloge stürzen.
Eine Sammlung als Dauerleihgabe ans Museum: zum Nachmachen – „Brücke. Bauhaus....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da gibt es die kleine gefaltete Ankündigung zur Ausstellung mit allen Informationen, die wir nicht mehr Flyer nennen wollen, auf der steht ein Mann mit sehr großem Gesicht. Er steht vor zwei Bildern, von denen man nur die Frau im Hintergrund auf dem linken sieht, das rechte, groß dimensionierte, zeigt nur den rosa Rahmen und einen gelben Hintergrund. Ganz offensichtlich steht dieser Mann in einer Galerie. Er steht dort sehr selbstbewußt, elegant im tief dunkelblauen taillierten Anzug mit roter Krawatte, beide Hände an den Seiten herabhängend und schaut mit einerseits entspanntem Gesicht, aber andererseits durchdringenden blauen Augen ins Imaginäre, so daß die ganze Person wie unwirklich erscheint, gerade weil sie so diesseitig vom Scheitel bis zur Sohle an den Bildrand stößt. Wir stellen uns vor, das ist der Sammler Max Fischer, der selbstbewußt seinen Kunstbesitz mustert und gleichzeitig nach Neuem Ausschau hält. Ein Mann von Welt, zupackend, aber auch gefühlvoll.
Eine Entdeckung für Frankfurt, Berlin und den deutschen Impressionismus -„Vom Taunus...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das passiert auch nicht alle Tage, daß einem ein Maler präsentiert wird, den man – wo man doch glaubt, alles zu kennen – gar nicht kennt und dann gleich so viele richtig gute Gemälde, feine Aquarelle und sinnliche, sinnige, ja fast satirische Radierungen an den Wänden des Museums Giersch hängen sieht, das man sich fragt, wie das kommt, daß der Maler Philipp Franck, noch dazu in Frankfurt am Main geboren, hierzulande und auch ansonsten so unbekannt geblieben ist, wo er doch ein guter Maler war und sogar im Nationalsozialismus als Maler unbehelligt blieb. Neben der Tatsache, die wir immer wieder anführen, daß nämlich der Zug für die Künstler vor 1945 nach dem Kriegsende abgefahren war, weil die Moderne Amerika hieß und die abstrakte Kunst zum Fetisch machte und die gegenständlichen Maler, hießen sie Otto Dix oder sonstwie, ad acta gelegt wurden und nur in den Fünfzigern dann nach und nach die von den Nazis als entartet gebrandmarkten deutschen Expressionisten wie die Brückemaler Ernst Ludwig Kirchner u.a. und die des Blauen Reiter: Marc, Macke, Kandinsky, Jawlensky, Klee und auch Feininger und Max Beckmann, die Bauhauskünstler und auch Kokoschka und so viele wieder bekannt wurden.
Ein Gemälde von Leonardo wiederaufgefunden und als Original bestätigt – Da...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Seit jeher werden urplötzlich ’echte` Leonardos entdeckt. Leonardo da Vinci ist ein Künstler, der im besonderen Maß die Phantasie der Menschen inspiriert, was auch daran liegt, daß er uns als der typische Renaissancekünstler innovativ auf allen Ebenen entgegenkommt. Die Malerei ist ja nur eine seiner Künste und als die große Da Vinci-Ausstellung vor Jahren in Brüssel seine technischen Werke vorstellte, war auch ein Gemälde als Sensation angekündigt. Das war dann keine, denn es konnte nicht als Original bestätigt werden. Anders ist es mit der heute in Leipzig vorgestellten kleinen Tafel, die als Entwurf zur „Felsengrottenmadonna“ verifiziert wurde. Das Sujet hat da Vinci zweimal in Großfassung gemalt, ca. 2oo x120 cm. Die eine Fassung hängt in der Nationalgalerie in London, die andere, frühere und dunklere gehört dem Louvre. Es ist also absolut sensationelles, was als Meldung soeben aus Leipzig kam: daß ein wiedergefundenes Gemälde von dem Duo Ullmann/Lux Leonardo da Vinci zugeschrieben werden konnte. Es handelt sich bei der in Privatbesitz befindlichen kleinen Tafel auf Pappelholz eindeutig um einen frühen Entwurf (Concetto) zur Pariser Fassung der Felsengrottenmadonna im Louvre. Das wiederaufgefundene Kunstwerk wurde auf das Entstehungsjahr 1478 datiert.
Die kontinuierliche Neuordnung der Welt im „Tanzimat“ – Serie: „Prinz Eugen...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn man die Ausstellung „tanzimat“ in der Dependance des Belvedere im Augarten, die grundsätzlich der zeitgenössischen Kunst dient, versäumte, hätte man einen großen Fehler begangen. Denn völlig verblüfft erlebten wir, die es uns erst einmal nicht dahinzog, wo nun unsere Künstler- Zeitgenossen auf die geschichtliche Figur des Prinzen Eugen reagieren sollten und wollten, in welchem Ausmaß die im Belvedere gezeigte geschichtliche Ausstellung hier an anderem Orte ein Leben gewann und die doch historische Person des Prinzen tatsächlich eine völkerverbindende politische Dimension einnimmt, so daß man davon sprechen kann, daß Prinz Eugen in seinem Nachwirken Südosteuropa konstituierte, auch wenn die Bewohner selber vom Prinzen wenig Ahnung haben.
Die Ausstellung – Serie: „Prinz Eugen – Feldherr, Philosoph und Kunstfreund“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie gut, daß wir uns schon zwei Artikel lang mit dem Leben, dem Wirken, den militärischen Siegen und dem Bauen von Schlössern des Prinzen Eugen beschäftigt haben, denn so kann man getrost in die materialreiche und von nie gesehenen Exponaten nur so strotzende Ausstellung „Prinz Eugen“ gehen und noch mehr von ihm erfahren. Ja, das haben geschichtliche und kulturgeschichtliche Ausstellungen – als eine solche betrachten wir diesen Prinz Eugen – so an sich, daß sie das zeigen, was man so richtig erst erfassen kann, wenn man die geschichtlichen Hintergründe kennt, die die Ausstellung ja eigentlich vermitteln will. Und es auch tut, wenn man sich Zeit läßt und vor allem nachher im Katalog das weiterliest, was die Gegenstände selbst, so viel sie auch aus der Zeit erzählen, nicht leisten können. Dennoch ist es ein richtiger Ansatz, nicht die Wände mit Erklärungen über geschichtliches Wirken vollzupflastern, sondern von „Sachen“ Aufklärung über die Zeit und ihren kulturellen Niederschlag zu erwarten.
NACHSCHLAG MIT VASARI! – Die Botticelli-Ausstellung ist zu Ende, was bleibt,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auf den letzten Drücker zum Ende der Botticelli Ausstellung ist der nächste Band der neu übersetzten und kommentierte Viten der berühmtesten Maler, Bildhauer und Architekten, die Giorgio Vasari in der Erstfassung um 1550 drucken ließ, erschienen, unter anderem um Sandro Botticelli erweitert.: Giorgio Vasari, Das Leben des Sandro Botticelli, Filippino Lippi, Cosimo Rosselli und Alesso Badovinetti, hrsg. von Alessandro Nova, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2010. Im Jahre 1550 und erst recht bei der zweiten, sehr veränderten Fassung von 1568, waren zwar auch die oben genannten Künstler längst tot, aber man traute dem Florentiner Maler und Verfasser der ersten Biographien und damit dem ersten (bekannten) Kunstgeschichtler unserer Kultur einfach jahrhundertelang zu, aus seiner regionalen und fachlichen Kenntnis heraus Zutreffendes zu schreiben und hielt es für Wahrheit.
Vom Spaziergang durch Wien direkt in die Ausstellung – Serie: „Prinz...
Wien (Weltexpress) - Eigentlich hätte man mehr über die Familienverhältnisse ausbreiten müssen, in die Eugène, Eugenio, Eugen von Savoyen am 18. Oktober 1663 in Paris hineingeboren wurde. Seine Mutter Olympia Mancini war eine der sogenannten Mazarinetten. Das waren die aus Italien kommenden Nichten des Beraters der französischen Könige, Kardinals Mazarin, die dieser geholt hatte und gekonnt für seine politischen Ziele einsetzte. So wuchs Olympia mitsamt den anderen Nichten und Neffen zusammen mit dem zukünftigen König Ludwig XIV. in Paris im Palais Royal heran, wurde aber von diesem nicht geheiratet, sondern blieb des Königs Mätresse, sogar bis 1665, als Prinz Eugen schon geboren war (heutige Gentests waren damals noch nicht möglich). Verheiratet wurde sie mit dem als ungefährlich geltenden Eugen Moritz von Savoyen-Carignan, der nach seiner Mutter auch Graf von Soissons war und dem sie acht Kinder gebar (Gentests, siehe oben), um die sie sich nicht weiter kümmerte und von denen sich wohl nur einer verheiratete, schlecht dazu, weswegen sie ihn enterbte. Ein Porträt von ihr liefert Otto Flake in seinem Buch „Große Damen des Barock“.