Montag, 16. September 2024
Schlagworte Literaturverfilmung

Schlagwort: Literaturverfilmung

Jenseits von Afrika – Das Leben der “Wüstenblume” Waris Dirie als...

Berlin (Weltexpress) - Steinig ist der Weg zum Erfolg. Wie manch anderes Modell läuft sich die arme kleine Waris (Soraya Omar-Scego) die Füße wund. Zuerst im Wüstensand von Somalia, dann auf den Laufstegen der Modewelt. So einfach macht es Regisseurin und Drehbuchautorin Sherry Hormann ihrer Heldin: Mutige kleine “Wüstenblume”! So viel hat sie durchlitten, als die Kamera das somalische Mädchen zum ersten Mal zeigt. Wild-romantisch ist das Nomadenleben. Ich träumte von Afrika. Warum in vom Krieg zerrissenen Somalia leben, ins punkige London geht’s doch so leicht? Jedenfalls, wenn man eine schöne “Wüstenblume” ist. Die doch eigentlich bewegende Lebensgeschichte des Modells Waris Dirie verfilmte Sherry Hormann nach deren autobiografischen Weltbestseller “Wüstenblume”. Was ergreifendes Pamphlet für die Menschlichkeit sein soll, verkommt zur melodramatischen Aschenputtelgeschichte.

Durch den Spiegel … und was “Coraline” in Henry Selicks Puppentrickfilm...

Berlin (Weltexpress) - Selten identifiziert man sich mit einer Filmfigur so wie mit “Coraline”. In eine verlockende Fantasiewelt zieht es die kleine Heldin aus Henry Selicks Verfilmung von Neil Gaimans Kinderbuch “Coraline”. Ebenso verführerisch ist der Puppentrickfilm “Coraline”, den Regisseur Henry Selick aus Neil Gaimans gleichnamigem Kinderbuch kreiert. Zuerst möchte man aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskommen. Wunderbar fantasievoll, ungewöhnlich und malerisch erscheint Henry Selicks “Coraline”. Doch wie “Coraline muss man auf der Hut sein bei der zauberhaften Alternativrealität. Statt durch die rosarote Brille wird darin alles mit Knopfaugen betrachtet. Die wollen ihre überliebevollen anderen Eltern aus einer gefährlichen Parallelwelt, die “Coraline” entdeckt, auch ihr annähen - und locken mit den gleichen optischen Tricks wie Henry Selick sein Kinopublikum.

Und die Liebe höret nimmer auf … – „Cherie“ von Stephen...

Frankfurt (Weltexpress) - Ein perfekter Film. Ein Film über eine Frau, die perfekt älter wird. Ein Film über einen jungen Mann, der perfekt schon mit 19 Jahren über sein mehrjähriges Liebesleben stöhnt, ein Film, der eine perfekte Welt der vergangenen Zeit darstellt, die es nie gab, ein Film, der auch in Farben, Ästhetik und skurrilen Menschen perfekt auf die Leinwand gebannt ist, ein Film, der den Roman von Colette perfekt filmisch erzählt, ein Film vom Meisterregisseur Stephen Frears, dem man nur eines vorwerfen könnte: daß er zu perfekt sei.

Wer die Wahl hat, hat die Qual – Marie Bäumler und...

Berlin (Weltexpress) - Das Leben gab uns Verwandte. Zum Glück können wir die Freunde selbst wählen. Doppelt vertrackt verhält es sich nicht selten mit den Verwandten, welche man selbst wählen kann. Ehepartnern, Patenkindern und den wohngemeinschaftlichen Freundeskreis. Solche “Wahlverwandtschaft”, wie sie das Pärchen im Beziehungsdrama von Drehbuchautor und Regisseur Sebastian Schnipper “Mitte Ende August” pflegt, hatte zu Goethes Zeiten noch Unkonventionelles. Revolutionär und liberal klang der Gedanke, man könne die bürgerlichen Bindungen über den Haufen werfen und leben, mit wem man lustig ist. Heute reißt dergleichen keinen vom Hocker. An dem gesellschaftlichen Wandel krankt Schnippers tragisch angehauchter Liebesfilm. Goethes romantisch-tragische “Wahlverwandtschaft” wird in “Mitte Ende August” zur überlangen Vierecksbeziehung.

Zärtlich ist die Nacht – Howard Hawks Noir-Klassiker nach Raymond Chandler...

Berlin (Weltexpress) - Bacall. Bogart. „The Big Sleep“. Mehr war nicht nötig, um einen der legendärsten films noirs zu bewerben. Die Nachamen der Hauptdarsteller, kombiniert mit dem mittlerweile legendären Filmtitel. Man könnte die Namenlist noch fortsetzen: Hawks. Faulkner. Chandler. Marlowe. Howard Hawks, einer der facettenreichsten Regisseure Hollywoods, der Klassiker wie „Scarface“, „Red River“ und „Gentlemen prefer Blondes“ schuf, verfilmte 1945 das von William Faulkner nach dem gleichnamigen Kriminalroman Raymond Chandlers verfasste Drehbuch. Phillip Marlowe ist der abgebrühte Privatdetektiv, den Humphrey Bogart zum düsteren Prototyp aller Leinwandschnüffler machte. „Tote schlafen fest“ hieß die deutsche Fassung. Aus dem großen Schlaf erwacht Hawks schwarzes Filmjuwel nun in den Kinos.

Alter schützt vor Liebe nicht – Drei Kurzgeschichten I. B. Singers...

Berlin (Weltexpress) - Das Leben ist ein Schatten. Das Zitat Shakespeares verneint der Hauptcharakter in Jan Schüttes Episodenfilm. Der Regisseur und Drehbuchautor verwebt die Kurzgeschichten “Alone”, “Old Love” und “The Briefcase” zu einem feinen Gespinst aus Fantasie, Wunschdenken und Pragmatismus in “Bis später, Max!”. Die episodenhaften Erzählungen des jüdischen Autors und Literaturnobelpreisträgers Isaac B. Singer inspirierten das bitterkomische Roadmovie – hier eine Lesereise des Schriftstellers Max Kohn - voll Melancholie und traumtänzerischer Imagination. Und tatsächlich findet man das aufdringliche Verhalten der älteren Leserinnen überall wieder, zuletzt in den Geschichten von Daniel Kehlmann in „Ruhm“ mit der stereotypen Frage nach dem Ort der dichterischen Inspiration.

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