Schlagworte Krimibestenliste
Schlagwort: Krimibestenliste
Immer noch und zum dritten Mal auf Platz Eins: Josh Bazell...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Schneller als der Tod“ hat das geschafft, was allen sehr guten Krimis eigen ist. Rangieren sie erst einmal auf dem ersten Platz, vertreibt sie so schnell kein anderer und sie verharren die drei Monate, die sie dürfen, ungehindert. Bei Josh Bazells Thriller geht es um Mafia und Medizin. Neu dagegen und gleich auf Platz 2 vorgestoßen ist Pete Dexter, der 1983 mit God’s Pocket sein Debüt gab, aber hierzulande immer noch zu wenig bekannt ist. Der große amerikanische Romancier liefert in seinem Erstling, nun im englischen Titel als „God’s Pocket“ bei Liebekind herausgekommen, eine Studie der halbkriminellen Welt von South Philadelphia, die sich gewaschen hat, weil keiner genau weiß, woran er ist und wer der andere ist. Zudem sind die Muster von Zufall und Notwendigkeit durcheinandergeraten, sprich: schon wieder weiß keiner, was was ist. Das wird erzählt in einer Sprache, die Lakonie mit groteskem Witz würzt.
Sieger ist: Don Winslow mit „Frankie Machine“ aus dem Suhrkamp Verlag...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon allerhand und äußerst ansehnlich, wie die Kriminalromane, die der Suhrkampverlag erst 2009 startete, eingeschlagen haben. Sicher auch in den Verkaufszahlen, aber eben auch in der Krimibestenliste. Obwohl uns diese monatlich erstellte Liste immer wieder irritiert. Und zwar an den Abwertungen und Aufwertungen innerhalb schon plazierter Titel. So war die jetzige Nummer 1, also „Frankie Maschine“ von Don Winslow im Vormonat auf dem vierten Platz und die damalige Dezembereins „Tokio im Jahr Null“ von David Peace ist nun auf dem dritten Platz gelandet. Bei derselben Jury!? Wir nehmen immer an, daß noch nicht alle die plazierten Romane gelesen haben und dann mit mehr Stimmen die Umwidmungen erfolgen und hatten deshalb auch schon einmal an die Jury geschrieben, aber keine Antwort erhalten. So richtig interessant wird es diesmal aber am Ende. Denn auf dem 10. Platz landete „Beifang“ von Ulrich Ritzel von btb, der noch im November auf Platz 5 gelistet war, im Dezember gar keine Plazierung erhielt und nun wieder das Schlußlicht der Auswahl bildet.
Auf dem Ehrenplatz: „Der Brenner und der liebe Gott“ von Wolf...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Also hat Gott doch ein Einsehen mit diesem herrlichen Stück Literatur im Namen des lieben Gottes und, wenn es schon die Jury des Deutschen Literaturpreises verschmäht, dann ist doch die Jury des KrimiWeltBestenliste auf der Höhe der Literatur und verleiht „Der Brenner und der liebe Gott“ den ersten Krimiplatz für den Buchmessenmonat Oktober. Wir hielten die Plazierung für verloren, weil – auch wenn der Roman offiziell ein Kriminalroman ist – hier in einer Art über das Leben und wie man leben sollt und wie besser nicht, räsoniert wird, daß man dem Geplauder des Brenner, das in seinem Kopf stattfindet, ewig zuhören könnt, auch wenn man froh ist, ihn nicht riechen zu müssen, nach all den Vorkommnissen in der Senkgrube. Warum die zu erwähnen so wichtig ist, hat mit dem Titel vom lieben Gott zu tun, den trifft der Brenner dort unten nämlich. Fast. Die Kunstfigur von Wolf Haas, der diese schon einmal hat sterben lassen, aber Kunst ist eben Kunst und kann auch Tote zum Leben wiedererwecken – und wir ahnen, dann leben sie auch noch länger und noch besser, gut so, Wolf Haas: Wir sind schon gespannt auf Brenner Nummer 8 - ist der reinste Philosoph. Was der da alles erlebt und vor allem nicht erlebt, aber zu allem seine Kommentare hat, ist ein intellektuelles Vergnügen, und ein sprachliches auch.
Fred Vargas „Der verbotene Ort“ im Aufbau Verlag auf Platz 1...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schauen Sie sich erst einmal die Liste an, bitte. Dann erkennen Sie, daß diesmal unsere Kommentierung dessen, was die Kollegen der Jury als Bestenliste vorgelegt hat, kurz wird. Denn immerhin sind auf den zehn Plätzen sieben von denen besetzt, die schon in den Vormonaten – höchstens drei – dabei waren und dort vorgestellt und kommentiert wurden. Und daß die drei ersten Plätze bei den Inhabern verblieben sind, spricht für deren Qualität. Und auf Platz vier hat sich der bisher Fünfte vorgeschoben. Aber auf Platz 5 ist jetzt P.D. James mit „Ein makelloser Tod“ vom Verlag Droemer aufgetaucht, der – wir sind uns sicher – noch weiter hoch wandern wird, was wir der Autorin gönnen, die am 3.8.2009 immerhin 89 Jahre wird.