Schlagworte Kino
Schlagwort: Kino
So wie wir nie waren – Jack Black haut in “Year...
Berlin (Weltexpress) - Kennen Sie die zwei Urmenschen aus Ihrem Kino? Dann hauen Sie ihnen eines über. Am besten vor dem Ansehen von “Year One” (und wenn das Personal gerade woanders hinschaut). Nach “Year One” ist es zu spät. Entweder ist einem ein anderer wütender Zuschauer zuvorgekommen oder man ist durch die miserablen Witze zu entnervt dazu. Die Urmenschen sind Jack Black und Michal Cera. Als lebensgroße Pappfiguren stehen die Hauptdarsteller zur Zeit in den Kinovoyers. In Fellgewandung bewerben sie “Year One”. “Year Zero” wäre ein besserer Titel für den Vorzeitklamauk. In Sachen Humorniveau stellt die Urzeitklamotte den Nullpunkt dar. In der Steinzeit spielt die Handlung von “Year One”, steinzeitlich sind die Witze. Erschaffen hat das filmische Urviech Harold Ramis, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent in Personalunion. Ramis ließ in Filmen wie “Ghostbusters” und “Und täglich grüßt das Murmeltier” einst Gespür für Humor erahnen. Schaut man sich “Year One” an, war das gefühlte 10.0000 B. C. .
Ohne Sprengkraft – Kathryn Bigelow inszeniert den Irakkrieg als Actionthriller in...
Berlin (Weltexpress) - “Krieg ist eine Droge.”, lautet der geschriebene Vortext zu Kathryn Bigelows Kriegsfilm “Tödliches Kommando”. An der Nadel des Krieges hängen die Waffenhändler und Rüstungskonzerne wie die USA am Öltropf. Die Angst, dass dieser abgedreht werden könnte, war ein ausschlaggebender Faktor für den Irakkrieg. Um diesen geht es in “The Hurt Locker -Tödliches Kommando” vorgeblich. Tatsächlich ist der von US-Truppen besetzte Irak lediglich ein unpersönlicher Handlungsort für eine Aneinanderreihung von Spannungsszenen. Actionregisseurin Kathryn Bigelow reiht sich unter den Kriegsgewinnler ein und schlägt mit ihrem militaristischen Actionfilm Profit aus der Kriegshandlung.
Tarantino spielt Hitler das Lied vom Tod – Ein heißer Danse...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nicht vorzustellen, diesen Film hätte ein Deutscher gedreht. Ein Protestschrei wäre durch die ganze Welt gegangen, erst recht durch Deutschland. Mit recht. Ein Ami dagegen darf das. Auch zu recht. Quentin Tarantino hat einen so ungewöhnlichen wie skandalösen, einen so lustigen wie traurigen, einen so scharfen wie sanften, einen so geschichtslosen wie im Kern wahren Film gedreht, den keiner vergessen wird, der „Inglourious Basterds“ gesehen hat. Und am Schluß schickt Tarantino uns auf dem Heimweg mit der Erkenntnis, es ist das Kino, das siegt und als Gewinner des 2. Weltkrieges in die Geschichte eingeht, das Kino siegt, besiegt die Nazis wie auch ihre Gegner, die mit historischem Abstand – und dem in Metern vom Zuschauer zur Filmleinwand im Kino - betrachtet sowieso alle eins sind: Buben eben, böse Buben, die ihre Bubenspiele treiben, je nachdem in welchem Kriegslager sie gelandet sind.
Friede, Freude, Vorurteile – Die Liebe und das liebe Vieh verstrickt...
Berlin (Weltexpress) - Ein gewollt witziger Titel ist bei Komödien ein Warnzeichen. Entweder ist das selten intelligente Wortspiel ein Hinweis auf den Humorgrad des Films oder die Autoren haben ihren einzigen bemerkenswerten Einfall verpulvert. Auf “Salami Aleikum” trifft Erstes zu. “Salami Aleikum” hieße übersetzt in etwa “Salami sei mit dir”, eine Verunstaltung von as-salamu aleikum. Wer sich über den Kalauer vor Lachen kringelt, ist genau richtig in der deutschen Kinoproduktion. Wie die Episode einer Comedyserie nimmt sich das Lustspiel aus. Für einen vergnüglichen Videoabend reicht das gerade noch, für die große Leinwand ist es eine Nummer zu klein. Ali Samadi Ahadis knallbunte Liebeskomödie dreht sich um das Thema des culture clash, des Zusammenpralls zweier verschiedener Kulturen. Der fällt nicht selten um so heftiger aus, desto näher man sich steht. Siehe die Bayernpartei und deren Wahlspruch “Bayern raus aus Deutschland”.
Ein einfach Herz liebt auch”¦ – Eine andere Meinung zu „Salami...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Also, uns hat’s einfach gefallen. Gerade wegen der Einfachheit. Kann schon sein, daß wir uns bei einem deutschen Regisseur schwerer getan hätten und mehr Intellektualität eingefordert hätten. Wegen der Vorurteile. Denen über Türken/Araber/Iraner und Deutsche. Aber so finden wir, daß der Begriff „Vorurteil“ halt von „Urteil“ kommt und halten das eher für „Nachurteile“, was im Film manchmal etwas buntgemalt und dickgestrickt daherkommt und auch Fragen offenläßt. Aber wenn man aus ganzem Herz lachen kann, weil das Zusammentreffen von Ost (Iran) trifft West (Deutschland) und West (iranischer schmächtiger Jungunternehmer aus der Stadt Köln) trifft Ost (große blonde deutsche Schrankfrau vom Land) die gängigen Konstellationen so über den Haufen wirft, daß daraus mehr als Situationskomik entsteht, dann muß man sein eigenes Lachen ernst nehmen. Uns ging es oft richtig ans Herz, was Ali Samadi Ahadi in seinem ersten Spielfilm an Bildern und Sprüchen für die Widersprüche des Lebens zu bieten hatte, nachdem er mit seinem Dokumentarfilm „Lost Children“ den Deutschen Filmpreis 2006 gewann.
Geschäftsführer des Berliner Kinos Babylon Mitte sorgt für erneuten Eklat im...
Berlin (Weltexpress) - Am Abend des 29.07. besuchten ca. 20 FAU-Gewerkschafter und Sympathisanten die kostenlose Vorstellung des vom Italienischen Kulturinstitut präsentierten Films "Un giorno e un altro ancora". Um das Publikum auch im Kino von dem Konflikt um die Arbeitsbedingungen des Lichspielhauses zu informieren, trugen die Aktivisten demonstrativ T-Shirts mit Aufdrucken, die ihre Solidarität mit der Belegschaft des Kinos zum Ausdruck brachten, und wollten friedlich ihre Sitzplätze einnehmen, um den Film zu sehen.
Die Diva von 25 Jahre erhält eine Totaloperation – Deutsches Filmmuseum...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ja, was nun? Erst Feiern und dann Hausputz, Totalsanierung mit Herausreißen aller Wände zu lichten Etagen, Aufstockung und baulichen Veränderungen jeglicher Art, die letztlich nur noch die Fassade der großbürgerlichen Villa am Schaumainkai – eine Frankfurter Adresse 1 A - übriglassen. Eigentlich schade. Aber, wer sich in den Bandwurmräumen und Etagen des Öfteren beim Ausstellungsbesuch den Kopf angestoßen hatte, oder am Nebenmann nicht vorbei kam, der weiß schon, warum sich das Filmmuseum mit seinem 25jährigen Jubiläum nicht aufhält, sondern gleich für morgen und übermorgen plant und baut, was rund 13 Millionen Euro kosten wird (gedeckt!) und eine Schließung bis circa April 2011 bedeutet: Was Du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!
Das kunstseidene Mädchen – Audrey Tautou ist “Coco Chanel” in “Der...
Berlin (Weltexpress) - Ihre Laufbahn als Modeschöpferin beginnt nicht mit Nadel und Faden, sondern der Schere. Weg mit dem Flitter, dem überlangen Saum, den Stofflagen. Sogar ihr langes Haar schneidet “Coco Chanel” als eine der ersten Frauen zum Pagenkopf. Es ist “ Der Beginn einer Leidenschaft” für die revolutionäre Designerin, so der deutsche Untertitel der Filmbiografie “Coco Chanel“. Anne Fontaine beschreibt in ihrem unaufdringlichen Drama den Reifungsprozess Coco Chanels zu einer der prägenden Frauen des zwanzigsten Jahrhunderts. Dass diese Wandlung weder ins Märchenhafte überzeichnet noch Tragisch-Kitschige übersteigert wird, ist der unaufgeregten Bildsprache Fontaines und dem zurückgenommenen Spiel Audrey Tautous zu verdanken.
Die Partei hat immer Recht – Hape Kerkeling macht als Horst...
Berlin (Weltexpress) - Die Partei, die hat immer Recht. Kanzlerkandidat Horst Schlämmer und seiner HSP kam der einstige “Titanic”-Chef Martin Sonneborn mit seiner satirischen Partei “Die Partei“ im Hotel “Dingsda“ (Zitat Parteisprecher Der Partei) alias Ritz Carlton in Berlin zuvor. Die Werbeveranstaltung zum am 20. August anlaufenden Kinofilm “Horst Schlämmer - Isch kandidiere” wurde durch den unangekündigten Auftritt Sonneborns zum doppelbödigen Ereignis. Eher kühl ist die Stimmung, als der Wahlkampf der Scherzpartei HSP in die heiße Phase geht. Als ihr Vorsitzender und Gründer Horst Schlämmer auftritt, blitzen die Kameras, aber: “Je länger sie fotografieren, ich seh ja doch nicht besser aus.“
Zu Hause ist es am Schönsten – Neil Gaimans Kinderbuch und...
Berlin (Weltexpress) - Die Tür war zuerst da. Viele Kinder sind durch sie gegangen und nie zurückgekehrt. Nun findet Coraline die Tür. Mit ihr lässt Neil Gaiman den Leser die verführerische und bedrohliche Welt hinter der verborgenen Tür erforschen. Der amerikanische Autor und mehrfach ausgezeichnete Comiczeichner Neil Gaiman schrieb 2002 mit “Coraline” eine gespenstische Parabel für Kinder. 2008 schuf P. Craig Russel eine im Panini Verlag erschienene Comicadaption von “Coraline”. Nun kommt “Coraline” als Puppentrickfilm von Henry Selick in die Kinos. Ein Blick auf Neil Gaimans “Coraline” und P. Craig Russels Comicversion gewährt ungleich tieferen Einblick in den unheimlichen Übergangstatus von Kindheit zum Erwachsensein.