Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Jud Süß

Schlagwort: Jud Süß

Tobias Moretti wird zu Ferdinand Marian – Berlinale Wettbewerb: Oskar Roehler...

Berlin (Weltexpress) - Die Zeiten ändern sich. Heute kennen die Kinder die Hollywoodstars mitsamt ihren Liebhabern oder Ehemännern, Anfang der Fünfziger Jahren gab es in dem abgepackten Keksverschnitt für 10 Pfennige kleine Drucke der bekannten Filmstars, die fast alle aus dem Dritten Reich überlebt hatten, die man in Alben einkleben konnte. So auch der rassig aussehende österreichische Schauspiele Ferdinand Marian, Ferdl genannt, der nach dem Kriege zwar Berufsverbot erhalten hatte, aber im Gedächtnis der Leute haften geblieben war, denn mit seiner Darstellung des Jud Süß in dem gleichnamigen Film, - den Veit Harlan im Auftrage Goebbels, der diesen Auftrag von Hitler erhalten hatte, - war wie beabsichtigt der deutsche (nationalsozialistische) internationale Film konstituiert. Hitler hatte damit an die Traditionen der Stummfilmzeit anknüpfen wollen und diesen Film zu Propagandazwecken nutzen wollen.

Des Teufels Regisseur

Berlin (Weltexpress) - Ein Film ist kein Gewehr. Pier Paolo Pasolini verteidigte mit diesem Argument seine Freiheit als Regisseur. Ein Film ist keine Waffe, aber kann er zu einer gemacht werden? Bis heute wird das Kino als Propagandamedium genutzt, sei es in harmloser oder drastischer Form. Der deutsche Drehbuchautor und Regisseur Veit Harlan gelangte auf diesem Gebiet in den Dreißiger Jahren zu zweifelhaftem internationalen Ruhm. Kein anderer Regisseur schuf ein so berüchtigtes Propagandawerk wie Harlans antisemitischen Hetzfilm “Jud Süß”, für den er die Buchvorlage des jüdischen Autors Lion Feuchtwangers pervertierte. In seinem Dokumentation “Harlan - Im Schatten von Jud Süß” versucht Regisseur Felix Moeller die Persönlichkeit des schillernden Filmemachers zu rekonstruieren.

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