Schlagworte Gustav Kuhn
Schlagwort: Gustav Kuhn
Als österreichische Erstaufführung überraschen FRANUI mit Mahlerliedern – Serie: Tiroler Festspiele...
Berlin (Weltexpress) - Überraschend war das, was die zehn aus Osttirol stammenden Musiker als Sonntagmorgenmatinee im Erler Passionsspielhaus als Aneignung, Umverwandlung, auf die Füße- oder den Kopfstellen der Mahlerschen Lieder boten, nur für die, die sie nie zuvor gehört hatten. Wie für uns. Für die anderen, die von weither strömen, um den eigenartigen und süchtig machenden Klängen dieser Alpenformation zu lauschen, sind sie eh Kult und für die anderen wie für uns, werden sie nun Kult werden, die acht Männer und zwei Frauen, die aus Innervillgraten sich auf den Weg in die Welt gemacht haben, die erst einmal Innsbruck und Wien heißt, aber schon heute etwas Weltgültiges, weil Weltbewegendes hat.
Die Götter sprechen mit „Donner und Blitz“ in Mozarts „Die Zauberflöte“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Denkt man. Wenn jemand auf der Bühne gerade singt: „Sprechen die Götter mit Donner und Blitz zu ”¦“ und über dem nicht klimatisierten Festspielhaus Erl der prasselnde Regen die Begleitmusik abgibt zu dem Donner, den man gerade hörte und sich den Blitz dabei gut vorstellen kann. So geschehen bei der zweiten Aufführung von „Die Zauberflöte“, die bei den diesjährigen Tiroler Festspielen Erl Premiere hatte. Und wie immer schiebt man auch solchen Götterzuspruch dem Initiator und Regisseur und Dirigenten der Tiroler Festspiele in die Schuhe, besser: man traut ihm ein solches Götterbündnis eben einfach zu.
Richard Wagners „Der fliegende Holländer“ kreuzt in den österreichischen Bergen –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das kann wirklich nur dem spiritus rector und täglich tätigem Umsetzer des Festspielgdankens Erls, Gustav Kuhn, einfallen, mitten in die dramatische Musik Wagners, die das sich aufbäumende Meer suggeriert, mitten in diese musikalische Spannung hinein auf der klitzekleinen Bühne des Passionsspielhauses Erl ein riesiges rotes Segel zu hissen, das mit 89 Quadratmetern den gesamten Bühnenraum einnimmt und deutlich ausdrückt: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. Hier stimmt beides: Denn es wird Gericht gehalten über Senta, des Kapitäns sich in Träumen verlierende blonde schöne Tochter, die der sich verlobt wähnende Erik an seine Liebe und ihre Bindung erinnert und die auch der fliegende Holländer, den der Vater ins Haus bringt, an ihr Versprechen, ihn zu erlösen, mahnt, sprich, die alte Männerphantasie wahr zu machen, dass Frauen sich für Männer opfern. Das also kann nur dem Regisseur und Dirigenten des musikalisch auftrumpfenden Tiroler Festspielorchestern einfallen, dem vom Schicksal bestimmten rastlos umherirrenden Holländer in den österreichischen Alpen ein zu Hause zu bieten, Ruh und Rast von des Lebens Fluch. Daß eine Frau daran glauben muß, gehört in der Opernwelt dazu.