Montag, 18. November 2024
Schlagworte God’s Pocket

Schlagwort: God’s Pocket

Richard Price: „Cash“ aus dem Fischer Verlag auf Platz 1 der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erinnern Sie sich noch an unsere Bemerkungen vom letzten Mal? Da fragten wir verwundert, wie das denn passiere, dass bei ein und derselben Jury es innerhalb von einem Monat in der Reihenfolge der Bewertungen der zehn besten Krimis Veränderungen derart ergeben, dass ein Krimi, der vorne lag, zurückstehen muss, aber nicht vor einem neuen Kriminalroman, das wäre ja verständlich und keiner Frage wert, sondern gegenüber einem Buch herunterfällt, das im Vormonat viel weiter hinter platziert war. Wir vermuteten damals, dass es daran liegt, dass nicht alle Jury-Mitglieder die Krimis schon gelesen haben und in einem Art Punktesystem jeder ein Votum abgibt und dass sich dann Veränderungen ergeben, wenn mehr der Juroren den Sieger nun gelesen haben. Wenn das stimmt, dann zeigt der August, dass nachdem dieser Vorgang im Vormonat für Pete Dexters „God’s Pocket“ bei Liebeskind ausging, der von Platz zwei auf den ersten Rang vorstieß und dabei den Junisieger Josh Bazell „Schneller als der Tod“ aus dem Fischer Verlag auf Platz 3 verwies, dann zeigt also der August, daß der Fischer Verlag zurückschlagen kann und Richard Price mit „Cash“ vom vierten Platz zur Nummer Eins wurde! Der Vormonatssieger Pete Dexter muss zurück auf den zweiten Platz und Josh Bazell ist ausgeschieden, weil jeder nur drei Monate hintereinander dabei sein kann.

Platzwechsel gibt’s auch: „God’s Pocket“ von Pete Dexter bei Liebeskind auf...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Von Zwei auf Eins und Eins auf Drei, so kann man den diesmaligen Platzwechsel kommentieren. Schon oft haben wir nachgefragt, wie es kommt, daß ein Kriminalroman wie „Schneller als der Tod“ von Josh Bazell aus dem Fischer Verlag, der das letzte Mal auf Platz 1 rangierte – und dies sogar zum zweiten Male – dann ’runterrutscht` auf Platz 3, wobei das natürlich auch eine hervorragende Plazierung ist. Aber das, was uns wundert, ist, wie die Bewertung der 19 Krimikritiker zu solchen Differenzen führen kann und unsere Vermutung ist dann jedes Mal, dass erst im Laufe der bis zu drei Monate insgesamt alle Kritiker die jeweiligen Bücher gelesen haben und es so bei der Stimmabgabe zu Auf- der Abwertungen kommt. Eine andere Erklärung wäre natürlich auch ’die Besinnung`, also der Abstand nach dem Lesen, der zu einem anderen Urteil und einer anderen Bewertung führen kann.

Immer noch und zum dritten Mal auf Platz Eins: Josh Bazell...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Schneller als der Tod“ hat das geschafft, was allen sehr guten Krimis eigen ist. Rangieren sie erst einmal auf dem ersten Platz, vertreibt sie so schnell kein anderer und sie verharren die drei Monate, die sie dürfen, ungehindert. Bei Josh Bazells Thriller geht es um Mafia und Medizin. Neu dagegen und gleich auf Platz 2 vorgestoßen ist Pete Dexter, der 1983 mit God’s Pocket sein Debüt gab, aber hierzulande immer noch zu wenig bekannt ist. Der große amerikanische Romancier liefert in seinem Erstling, nun im englischen Titel als „God’s Pocket“ bei Liebekind herausgekommen, eine Studie der halbkriminellen Welt von South Philadelphia, die sich gewaschen hat, weil keiner genau weiß, woran er ist und wer der andere ist. Zudem sind die Muster von Zufall und Notwendigkeit durcheinandergeraten, sprich: schon wieder weiß keiner, was was ist. Das wird erzählt in einer Sprache, die Lakonie mit groteskem Witz würzt.

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