Schlagworte Frankfurt
Schlagwort: Frankfurt
Die Zahlen sprechen klar, allein es fehlt der Glaube”¦ – Offenbacher...
Grönland (Weltexpress) - Nachher meinten so einige, das sei so schon in Ordnung gewesen, daß die Eintracht gewonnen habe, auch die mit der Leidenschaft für ihre Kickers, nur zu hoch sei der Frankfurter Sieg gewesen, die Meinung auch der Experten, aber nie und nimmer die der Eintrachtfans, die per pedes von Sachsenhausen in benachbarte Offenbach gepilgert waren. Früher galten die beiden Städte als 6 km von einander entfernt, heute sind sie längst zusammengewachsen, aber nur in der Natur, in den Köpfen ganz und gar nicht und was früher echte Feindschaft zwischen zwei ebenbürtigen Mannschaften war und das Derby der Derbys genannt wurde, die Mutter aller Derbys – das einfach Derby war das zwischen der Eintracht und dem FSV Frankfurt, der Club der besseren Gesellschaft gegen den der Urfrankfurter und es gab die Zeiten, wo alle drei in der Oberliga Hessen spielten – ist heute von Zeitungen und Interessierten mehr oder minder herbeigeredet. Lange ist es her, aber die Strukturen der Gegnerschaft, hie das Offenbach der Arbeiterschaft, dort das Frankfurt der neumodischen Welt, das ist heute auch zum Spiel geworden, mit dem man umgeht, wie wenn man um Geld spielt. Also, zu gewinnen oder zu verlieren, bleibt wichtig, aber es hängt nicht mehr das ganze Leben dran. Und das war einmal so für die Anhänger beider Mannschaften.
„Es gab keinen Sex im Sozialismus“ – Lesung von Wladimir Kaminer...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die Lesung von Wladimir Kaminer fand nach seinen Aussagen „zum sechsten oder siebten Mal“ in Frankfurt am Main im Ignatz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde statt. Der Belletristikautor veröffentlichte seit dem Jahr 2000 seine 13 Bücher nur auf Deutsch, in denen er seine Lebenserfahrungen sowohl in der Sowjetunion, als auch in Deutschland beschreibt, ach nein, doch eher zum Besten gibt: witzig, lebendig, durchaus kreativ und auf jeden Fall sehr mutig.
Vergangen, aber nicht vorbei „Mara Eggert – Theater der Bilder“ in...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mara Eggert hält mit ihrem „Theater der Bilder“ die Vergangenheit am Leben. Das kann man schon mal feststellen. Dabei ist das eine Vergangenheit, die nicht „echt“ lebte, sondern nur echt auf der Bühne Leben wiedergab. Das Tanzen, das Schauspiel bis zur Komödie und die Opernaufführungen erst recht. Mara Eggert; Jahrgang 1938 ist Theaterfotografin und wer sich für diese darstellenden Künste interessiert, ist über ihren Namen schon gestolpert. Das soll er in Bonn nicht, sondern sich das anschauen, was auf 70 Beispiele kondensiert, vom umfangreichen künstlerischen Leben über 4 Jahrzehnte für die Besucher in einer eigenen Ausstellung ausgewählt wurde und nun an der Wand hängt.
Mit imperialer Geste und BMW ist auch dabei – Großes Ereignis:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn es sich nicht wieder einmal um die modernste Messehalle Europas handeln täte, wäre die Einweihung von Zweckbauten und seien sie noch so riesig und architektonisch gelobt, keine ausführlichen Artikel für die Allgemeinheit wert. Aber hier folgt die Frankfurter Messe ihrem selbstgewählten Zug, nicht nur die erfolgreichste deutsche Messe zu sein - wir sagten es schon, allein die Messe Frankfurt erzielt mehr Umsatz pro Jahr als alle anderen deutschen Messen zusammen -, sondern auch die erfolgreichste bleiben zu wollen, was Ausbau bedeutet, auch wenn Messen erst so richtig wieder brummen werden, wenn Wirtschafts- und Finanzkrise fürs Erste vorüberziehen. Das erfordert Planung und die am30. Juli eröffneten Gebäude hatten eine lange Vorlaufzeit, wobei die konkreten Bauarbeiten im Herbst 2007 begannen. Die Gebäude sind pünktlich fertig geworden und dem für die Bauleistungen verantwortlichen Geschäftsführer Uwe Behm und Messechef Michael von Zitzewitz fällt schon deshalb ein Stein vom Herzen, denn nun kann die Halle 11 zur nächsten Großmesse, der IAA vom 17. bis 27. September bespielt werden und nun können die Besuchermassen vom Westen her direkt durch das Portalhaus auf das Messegelände gelangen.
Ein im wahrsten Sinne „voller“ Erfolg – Überwältigend war die 15....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - „Ausverkauft!“ Diese schon in unserem Ankündigungsartikel angeführte Warnung, sich sofort um Karten für diese einmalige Kinowoche zu kümmern, trat ein. Alle Vorstellungen waren ausverkauft, allerdings war die Anzahl der jeweils Anwesenden ganz unterschiedlich. Das ist eben das Ergebnis dieser ungewöhnlichen Idee, die in Frankfurt jetzt Kult ist, an verschiedenen und noch dazu ausgefallenen Orten Filme zu zeigen, die und jetzt wird es spannend: Orte, die immer einen Bezug zum jeweiligen Film hatten. Wir können gar nicht sagen, was wir am stärksten fanden, den Film über ein im Flugzeug verschwundenes Kind mit Judie Foster auf dem Flughafen, „Die Vögel“ in den Vogelhallen des Frankfurter Zoo, „Den Großen Sprung“ im 36. Stock des Messeturms, „Blowup“ auf dem Lohrberg, „American Graffiti“ im für einen Abend geschaffenen Autokino Nähe Flughafen, Eisensteins „Streik“ in der schönen aufgelassenen Klinkerfabrik Mayfarth und am Schluß in der Reithalle weit draußen, wenn Margaret Rutherford den „Murder at the Gallop“ identifiziert, auf Deutsch den beliebten Wachsblumenstrauß von vor 46 Jahren(!!).
„satt? kochen.essen.reden“ – Neue Ausstellung rund ums Essen im Museum für...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da haben sich die Leute was vorgenommen. Denn ’Sattsein’ ist das eine, aber im Kontext von Kochen und Essen und wahrscheinlich Dauerquasseln, kann das ganz schön anstrengend werden. Wie gut, daß diese inhaltsreiche Ausstellung, die die Fülle des Themas klug beschränkt und dennoch voll ist, so daß schon die Augen satt sind beim Durchgehen, bis ins nächste Jahr reicht, denn ehrlich gesagt, wir waren nach einmaligem Schauen noch nicht ’satt’. Wir mußten wiederkommen, um in Ruhe diese farblich abgesetzten Bereiche von Zu Hause Essen, über Auswärts Essen, Draußen Essen, Öffentlich Essen und Richtig Essen uns anzuschauen und durchzulesen, denn selbstverständlich ist das so eine Ausstellung, wo man das Essen übers Lesen erlebt. Aber auch über die Gegenstände und Bilder, die reichlich vorhanden die Sinne allein befriedigen müssen, denn Essen und Trinken ist in der Ausstellung über das KOCHEN.ESSEN.REDEN selbstverständlich verboten. Und das ist uns doch eine gute Gelegenheit, endlich einmal vom Café im Hause und seiner Betreiberin Dianne Sinclair zu sprechen, die die allerbesten Brownies der Welt bäckt und nicht nur diese! Sozusagen der leibliche Genuß als Supplement zum intellektuellen Vergnügen der Ausstellung!
Der Mousonturm spielt auf – Serie: Woher das Künstlerhaus Mousonturm kommt...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Na ja, laufen kann er nicht, der Mousonturm, der eigentlich vor 30 Jahren abgerissen werden sollte, denn in Frankfurt war man seit dem Ende des 2. Weltkrieges immer besonders fit, schnell auf sich wandelnde Strukturen zu reagieren und das hieß erst mal abreißen, abreißen, abreißen und – manchmal etwas kleinkariert – neu bauen. Und der Mousonturm in der Waldschmidtstraße, dicht am Sandweg, der von der Zeil abgeht – Hiesige wissen jetzt, daß das ganz dicht ist – ist ein Paradebeispiel für das, was man städtischen Wandel in der Infrastruktur nennt. Er nämlich war die letzte Produktionsstätte der ehemals weltberühmten Seifen- und Parfümfabrik Mouson, die vor über 200 Jahren gegründet wurde, und dieser Mousonturm stand auf einmal mitten im Wohngebiet. Im Nordend, dem Stadtteil, der eigentlich an dieser Stelle ein bißchen Ostend ist. Denn schon am Oederweg – einem ehemals absolut öden Weg, der Richtung Norden führt – begann in den letzten Jahrhunderten die Scheidung zwischen Wohnen und Arbeiten und östlich davon siedelten sich also Betriebe an, die dann im 19. Jahrhundert zu industrieller Fertigung ausgebaut wurden, aber längst an die noch östlichere Stadtgrenze ausgewichen waren und Platz für die wachsende Bevölkerung machten.
Der Mousonturm bringt dem ’Sommer in der Stadt’ 2009 „Jazz im...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mögen die Reisewilligen unterwegs sein, in überbuchten Hotels schlecht schlafen, sich über die Nachbarn am Strand aufregen, in den Bergen nur Regen haben, den Einbruch ins Auto kaum verwinden oder erst einmal stundenlang im Stau stehen, mögen sie also alle weit wegsein, so weiß der Stadtphilosoph, jetzt gehört die Stadt ihm und jetzt beginnt das gehobene kulturelle Leben. Sprachlich ein bißchen veraltet, was halt gestern modern war, als „summer in the city“ vom 26. Juli bis 25. August angekündigt, entpuppt sich diese Veranstaltung des Mousonturms als zweigeschlechtlich.
Auf der Suche nach der idealen Toilettenbürste: formschön, hygienisch, praktisch –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - In der Redaktionskonferenz gab es eine klare Mehrheit. Eine Mehrheit dafür, nicht die schönen und mit Preisen ausgezeichneten Designneuerungen dieser nach der Frühjahrsmesse Ambiente zweitgrößten Konsumgütermesse der Welt in einem Artikel zu würdigen und vorzustellen, sondern tatsächlich einmal über etwas zu berichten, daß jeglichen Haushalt angeht, weil jeder Mensch in seinem Leben darauf angewiesen ist: die Toilettenbürste. Die Redaktion allerdings hatte dafür auch einen speziellen Anlaß. In den verschiedenen Büros des Weltexpress sollte nämlich eine formschöne, hygienische und praktische Toilettenbürste die redaktionelle Einheit herstellen. Die Kollegin, die solch ein - noch dazu preisgünstiges Exemplar - gesichtet hatte und den Vorschlag gemacht hatte, ist noch heute verschnupft, daß sie ausverkauft war, als sie mehrere Exemplare ordern wollte.
Hätte noch schlimmer kommen können – Die Tendence Juli 2009, die...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, es kommt nicht daher, daß es sich rächt, wenn man nun im Hochsommer jahrhundertealte traditionelle Herbstmessen abhält, obwohl der feuchte heiße Sommer schon einige davon abhielt, intensiver die Neuheiten aus den Bereichen Wohnen, Küche, und Geschenke zu erspähen und möglichst gleich zu ordern. Aber so ist das heute, der Handel möchte alles sehr früh wissen und darum müssen die Produktionen vorgezogen werden, damit nach Auftragslage dann produziert wird. Die Umschlagzeit wird immer geringer und so etwas wie früher, wo die Sachen in die hinteren Regale verstaut wurden und zur richtigen Kaufzeit wieder hervorgeholt werden, gibt es einfach nicht mehr. In kleinen Geschäften nach wie vor, aber nicht in den großen und mit denen macht man das Geschäft. Auf diesem Hintergrund ist die Messe Frankfurt zufrieden, daß es nicht mehr als ein zartblaues Auge geworden ist, das Ergebnis der diesjährigen Konsumgütermesse auf Krisenhintergrund.