Schlagworte Fischerverlag
Schlagwort: Fischerverlag
Die lange Nacht der kurzen Liste – Serie: Fünf der sechs...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Diese Veranstaltung ist doch eine treffliche Zusammenarbeit von Literaturhaus, Kulturamt Frankfurt und dem Börsenverein, dem Träger der Frankfurter Buchmesse und des Deutschen Buchpreises. Das zeigt sich am Begrüßungsreigen, den die Hausherrin Maria Gazzetti eröffnet, Kulturdezernent Felix Semmelroth fortsetzt und Alexander Skipis für den Börsenverein abschließt. Endlich tritt mit Felix Semmelroth ausgerechnet ein Anglist an, der die englischen Bezeichnungen eines deutschen Preises „Shortlist“ links liegen läßt und sinnklar von der kurzen und der langen Liste spricht. Außerdem fällt uns auf, weil wir gerade den Artikel über die angeblich ’übergeschlechtliche’ Funktion der männlichen Anrede unserer Kollegin im Weltexpress gelesen hatten, in welch konsequenter Weise Felix Semmelroth die Autorinnen und Autoren und die Besucherinnen und Besucher begrüßt. Das tut auch Alexander Skipis völlig selbstverständlich, der allerdings gleich wieder von ’Shortlist’ spricht. Schade. Da wünschen wir uns Felix Semmelroth als beispielgebend für den Deutschen Buchpreis und der Kurzen und Langen Liste.
Von der Kurzweiligkeit von langen Lesungen – Serie: Fünf der sechs...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Clemens J. Setz kam als dritter Vortragender, als witziger, schlagfertiger und trotz seiner Jugend versierter Gesprächspartner mit Moderator Gerwig Epkes so gut ins Geschäft, daß dieser durchaus alt aussah. Setz las später auch aus seinem Roman „Die Frequenzen“ aus dem Residenzverlag, den wir noch nicht kennen, der aber erst einmal nicht die Hauptrolle spielte, denn der junge Autor aus Graz hatte auf schlichte Fragen differenzierte und gehaltvolle Antworten und auf jeden Fall immer die Lacher auf seiner Seite. Aber darum ging es nicht, sondern eher darum, daß sich hier einer im Literaturbetrieb behaupten will, ohne dem Modestrom der Zeit hinterherzurennen, sondern eher mit einer auf seine Heimat Graz bedachten Bodenständigkeit zeigt, wie man abheben kann, ohne sich aufzugeben. Irgendwie kamen uns bei seinen Ausführungen immer Paul Celans Maxime: „Schwerer werden, leichter sein“ in den Sinn.
Warum? – Serie: Letzter Schritt vor dem Finale: Jury nominiert sechs...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Warum aus der Zwanzigerliste eine Sechserliste wurde, ist formal bekannt. Denn es ist ein weiterer Auswahlschritt von den dieses Mal eingereichten 154 Romanen zu dem einzigen, der dann am Vorabend der Buchmesse im Frankfurter Römer den Deutschen Buchpreis erhält. Denn anders als anderswo werden in Deutschland die Bücher prämiert und ihre Autoren nur als Hervorbringer dieser einen prämierten Literatur gewürdigt. Wenigstens der Idee nach. Warum aber von den zwanzig Büchern genau diese sechs übrig bleiben, ist spannend, wenngleich die Jury dazu wenig sagt, nein gar nichts sagt. Was sie sagt, das sagt sie etwas später nur zu den ausgewählten, aber leider nichts zu den Büchern, die durchfielen. Dazu sind wir da. Und wir fangen gleich mit dem Roman an, dem wir sogar den Deutschen Buchpreis überreicht hätten, auch wenn sein Deutsch sehr kunstvoll holterdipolter eine Kunstumgangssprache ist, die sich nicht nur für Österreicher gewaschen hat.
Die Kurze Liste ist da: „Und Du bist raus!“ – Serie:...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Als Inszenierung ist das ganz schön gelungen, wie unsereiner sich durch die Buchseiten durchfrißt, um auf dem neuesten Stand zu sein, wenn die sieben Juroren in ihrem Auswahlprozeß zum Deutschen Buchpreisträger 2009 immer weiter sieben und von den hoffnungsvollen Aspiranten auf der Zwanzigerliste nun noch ganze Sechse – nach dem Reglement – übrigbleiben. Das erinnert schon ein wenig an die Abzählreime: „Und Du bist raus!“ Ausgegangen ist die Jury von 154 Titeln, die zwischen dem 1. Oktober und dem 16. September 2009 erschienen sind und von den deutschsprachigen Verlagen aus - möglich sind zwei Romane, Erzählungen sind nicht erlaubt - zum Deutschen Buchpreis eingereicht wurden. Hinzu kommen Anforderungen aus der Jury, wo Einzelmitglieder über die zwei Exemplare hinaus weitere Romane anfordern können. So hatte beispielsweise Hanser auch dieses Jahr wieder mehrere Titel dabei. Ob nun Herta Müller, die mit „Atemschaukel“ in der Sechserliste bestehen blieb, ein vom Verlag Hanser eingereichter – was wir so interpretieren - oder nachgeforderter Roman ist, kann man zu erfragen versuchen. In der Regel halten sich aber alle mit internen Aussagen eher bedeckt.