Schlagworte Familienfilm
Schlagwort: Familienfilm
Der große Popmusik-Schwindel – “Hannah Montana – Der Film“ zerrt Miley...
Berlin (Weltexpress) - Bevor man “Hannah Montana” ansieht, muss man wissen, dass es sich um den Film zur gleichnamigen Serie handelt. Der Sprung auf die Kinoleinwand geht für Fernsehserien selten gut aus. Serienhelden scheinen nicht für Spielfilme geschaffen. Fans reagieren empört, normale Zuschauer können nichts damit anfangen. Oder mochte irgendwer “Dallas - J.R. kehrt zurück“, “Twilight Zone - Der Film“ oder “Akte X - Der Film“? Höchstens “Twin Peaks: Fire walk with me“ wäre eine Ausnahme. Aber, wer die Serie nicht kannte, verstand den sowieso nicht. Serien ziehen ihre Faszination aus sich wiederholenden Kalauern (“Verdammt guten Kuchen haben die hier in Twin Peaks.“), einer prägnanten Einleitung (“It ´s an era we call The Twilight Zone.“) und dem Wiedersehen mit unverwüstlichen Nebenfiguren (der Raucher aus “Akte X“). Die Fernsehserie lebt von der gezielten Wiederholung des Immergleichen (“Das Gleiche, was wir jeden Abend tun, Pinky.”). In einem Spielfilm wirkt sich das tödlich aus. Dazu werden viele Leinwandadaptionen von Regisseuren gedreht, die mit der Serie nichts zu tun haben. Wer ist eigentlich Peter Chelsom? Bei “Hannah Montana - Der Film” stand er hinter der Kamera. Davor hüpft Jungstar Miley Cyrus alias Miley Stewart alias “Hannah Montana” herum. Der seichte Kinderfilm hat alles, was ein altbackenes Produkt der Disney-Studios ausmacht: platte Witze, schematische Figuren, reichlich Musik und eine unmissverständliche Botschaft.
Geschichte wird gemacht – Abenteuer und Amateurhistorie in “Nachts im Museum...
Berlin (Weltexpress) - Die gute alte Zeit. Nostalgie weckt “Nachts im Museum 2” nicht wegen seiner pseudohistorischen Kulissen. Das einzig Witzige in Ben Levys Fortsetzung seines Komödienerfolgs “Nachts im Museum“ von 2006 sind Ben Stillers Wortgefechte wie damals bei “Saturday Night Live”. Ansonsten setzt die Familienkomödie auf kindertaugliches Abenteuer ohne Geist. Dass physische Betätigung die Wurzel des Glückes ist, wussten die Charaktere schon, bevor Theodore Roosevelt (Robin Williams) es auf der Leinwand sagte. Der erwachte im ersten Teil mit anderen Museumsexponaten dank einer altägyptischen Tafel allnächtlich zum Leben. Bisher im New Yorker Naturkundemuseum, wo Nachtwächter Larry (Ben Stiller) Dienst tat. Larry ist mittlerweile erfolgreicher Geschäftsmann, doch der Zufall führt ihn und die belebten Exponate wie Cowboy Jedediah (Owen Wilson) und Indianerin Sacajewa (Mizuo Peck) im Washingtoner Smithsonian Museum zusammen. Grant Woods “Americana Gothic” hängt darin neben Roy Liechtensteins Pop Art und Alfred Eisenstaedts Kuss-Fotografie von Seemann und Krankenschwester, dazwischen trippeln Jeff Koons Ballondackel und Degas Ballerina. Kunst als Populärunterhaltung. Kein Wunder, dass der Museumskomplex einem Einkaufszentrum gleicht. Die Exponate der Ausstellung sind aus ihrem historischen Kontext gerissen, wie die erwachten Museumsfiguren der Handlung.
Nicht nur sauber, sondern rein – Makaber und menschlich ist Christine...
Berlin (Weltexpress) - Leichen pflastern ihren Weg. Fast jedenfalls. Wenn Rose und Norah zu Werk schreiten, sind die Toten gerade abtransportiert. Um ihre finanziellen Probleme zu bewältigen, eröffnen die Schwestern ein Reinigungsunternehmen der besonderen Art. Sie säubern Tatorte. Amy Adams und Emily Blunt machen Christine Jeffes Tragikkomödie zum unaufdringlichen Vergnügen. Außer Blut müssen die zwei weiblichen Hauptfiguren in “Sunshine Cleaning” mit allerlei anderen menschlichen Überbleibseln fertig werden. Mit verdrängter Trauer, alltäglichen Sorgen und ihrer eigenen Vergangenheit beginnen die beiden langsam aufzuräumen.
Nie wieder Beverly Hills! – “Beverley Hills Chihuahua” hetzt noch mehr...
Berlin (Weltexpress) - Jetzt kriegt man Angst. Bolt. Das Hundehotel. Marley& Ich. Miserable amerikanische Familienfilme wurden in den letzten Wochen von kläffenden Vierbeinern überrannt. Es hat noch nicht genug schlechte Hundefilme gegeben, entschied Raja Gosnell und setzte mit “Beverley Hills Chihuahua” noch einen drauf. In “Das Hundehotel” mussten verwaiste Tiere für Morallehren herhalten, in “Marley& Ich” wurden bigotte Vorstädter gefeiert. “Beverly Hills Chihuahua” zementiert fleißig Vorurteile gegen Einwanderer und Hispanier. Horrorstar Jamie Lee-Curtis hat einen Gastauftritt in dem geistfreien Kinderfilm. Für Grauen sorgen hier die nervtötenden Tölen und deren Besitzer.
Kinder, wie die Zeit vergeht – “C ´est la vie” in...
Berlin (Weltexpress) - “So ist das Leben, so sind wir” erklärt der deutsche Titel der französischen Tragikkomödie “C ´est la vie”. So besingt es Remi Bezancon als Regisseur und Autor in seinem Erfolgsfilm. “Ce sera, sera“ sang Doris Day in Alfred Hitchcocks “Der Mann, der zuviel wusste”. Das war ein Thriller. Bei genauerem Hinsehen überfallt einen auch bei “C ´est la vie” das Gruseln. Raffiniert tarnt sich die Pädagogikstunde über Freud und Leid der Mittelschicht als Familienfilm. Frankreich ist längst nicht mehr das Land der Avantgarde und Libertins, glaubt man dem Kinostück. Da bleibt nur ein traurig geseufztes “C ´est la vie“.