Schlagworte Familie
Schlagwort: Familie
Ein Hochtal wie eine Insel, die Wildschönau – Krautinger, Kellerwirt, Kundler...
Hamburg (Weltexpress) - Der Wildschönauer Bummelzug ist bis auf den letzten Platz besetzt. Mit „Anneliese“ und Tiroler Klängen über den Lautsprecher beginnt die 20-minütige Fahrt zur Kundler Klamm. Da, zwischen dem Wildschönauer Mühltal und Kundl im Inntal, heißt es aussteigen. Denn nun ist eine Wanderung von einer knappen Stunde durch eine der schönsten Schluchten Österreichs angesagt. Zugänglich gemacht von „Sr. M. Kaiser Franz Josef I. Anno 1911“. Die steil aufragenden Felsen scheinen verglast und glitzern in der Sonne. Quellen und kleine Wasserfälle haben sich in fantasievolle Eiszapfengebilde verwandelt. Bei einem abendlichen Ausflug erhellen Fackeln die märchenhaft verzauberten Felswände, und ein Drache schenkt Glühwein aus.
Keine halben Sachen – Marko Doringers “Mein halbes Leben” reicht nicht...
Berlin (Weltexpress) - “Mein halbes Leben” ist ein echter Gute-Laune-Film. Deprimiert, weil es mit der Beförderung nicht geklappt hat? Zweimal geschieden und es kriselt in der dritten Ehe? Nachdem man Marko Doringers Dokumentarfilm “Mein halbes Leben” gesehen hat, lässt man sich davon nicht runterziehen. So tief wie Doringer, der mit dreißig Jahren nichts - die Werbeankündigung untertreibt nicht - erreicht hat, muss man erst einmal sinken. Doringer erforscht in “Mein halbes Leben”, was seine alten Bekannten so machen. Alltägliche Dinge wie Beziehungen, Arbeit und Familienplanung sind dem Regisseur unerreichbar und rätselhaft. Wie machen die anderen das bloß? Jedenfalls plagen sie nicht die Kinozuschauer mit egozentrischen Dokumentationen. “Mein halbes Leben” ist ein exhibitionistischer Egotrip, wie sie sich dutzendweise auf YouTube finden. In anderthalb Stunden nimmt “Mein halbes Leben” penibel die belanglose Existenz des Filmautors unter die Lupe und vergleicht sie mit der von dessen Bekannten.
Erleuchtung aus dem Abseits – Von menschlichen Toren und Torschützenkönigen erzählt...
Berlin (Weltexpress) - Immer enger zieht Eric Bishop (Steve Evets) seine Bahnen mit dem Auto im Kreisverkehr, enger zieht sich die psychische Schlinge um seinen Hals. Nach dem Zusammenbruch stammelt er noch auf dem Krankenhausbett, er dürfte nicht zu spät zur Arbeit kommen. Am untersten Rand ist er angekommen, finanziell, privat, seelisch. “Looking for Eric” beginnt als menschliches und gesellschaftliches Porträt, wie es Regisseur Ken Loach mit “Raining Stones” schuf. Feinsinniger Humor und stille Tragik sind in „Looking for Eric“ nur Köder für ein Dramenversprechen, welches sich nie erfüllt. Loach scheint seines Rufs als Sozialdramatiker müde. Mit “Looking for Eric” schielt er zum versöhnlichen Familienkino.
Blumen und Bienen – “Der Dorflehrer” unterrichtet in Bohdan Slamas hoffnungsvoller...
Berlin (Weltexpress) - So einfach wie die Kleinkindererklärung mit den Blüten und Bienchen es vorgaukelt, ist es mit dem menschlichen Zusammenleben nicht. Der aus Prag in ein kleines Dorf umgezogene Petr, den Bohdan Slama in seinem neuen Kinofilm den “Dorflehrer” nennt, weiß dies sehr gut. Der ruhige junge Mann birgt ein konfliktbelastetes Geheimnis in sich. “Der Dorflehrer” ist die Kernfigur in der sensiblen Gemeinschaftsstudie des tschechischen Regisseurs Bohdan Slama. Über die schwer zu haltende Balance der Gefühle erzählt die einfühlsame Geschichte einer kleinen Wahlfamilie. “Der Dorflehrer” schildert das zaghafte Zusammenwachsen zweier Einzelgänger als empfindlichsten Prozess der Natur.
Ein Ferienhaus in Deutschland: Der Wunsch breitet sich aus
Bonn (Weltexpress) – Das Eigenheim liegt den Deutschen ohnehin sehr am Herzen. Lieber „Miete“ in die eigenen vier Wände bezahlen, selbst, wenn es über längere Zeit ist, als durch den „Schornstein“ an den Vermieter. Und dann gibt es gerade jetzt in der Zeit der weltweiten Finanzkrise eine völlig unerwartete starke neue Entwicklung: Immer mehr Deutsche wollen eine Ferienimmobilie und das möglichst in Deutschland, so das Ergebnis einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag der BHW Bausparkasse. Der Trend zur Ferienimmobilie hat sich trotz oder vielleicht sogar wegen der aktuell schwierigen Wirtschaftslage sogar verstärkt.
Väteraufbruch gegen Filmkritik „Der entsorgte Vater“ – Aus aktuellem Anlaß: 42...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Liebe Leute. Tieferhängen. So sehr es eine Zeitung freut, wie zahlreich die Leserbriefe eintrudelten zu unserer Filmkritik vom 24. Mai „Vater, warum hast du mich verlassen? - Douglas Wolfsperger polemisiert in seinem Dokumentarfilm „Der entsorgte Vater“ gegen alleinerziehende Mütter“ – denn, daß Leserbriefe kommen, ist wichtiger, als ob sie zustimmend oder widersprechend sind - , so fehlt es uns doch an Glauben, daß alle diese Schreiber von alleine diesen Artikel im Weltexpress aufgefunden und jeder für sich ganz alleine und unheimlich spontan und in der Regel wütend geantwortet hat. Aber das schert uns nicht, denn Leserbrief ist Leserbrief, zumal ja ein ernsthaftes gesellschaftspolitisches Ansinnen dahintersteckt.
Eisenbahnfreies Sauerland – Der Reiseführer `Erlebnis Sauerland`
Berlin (Weltexpress) - Da bekommt man nahezu jedes Buch in die Redaktion geschickt, das man lesen und rezensieren möchte. Das ist schön! Dann kommen auch noch unbestellte. Auch nichts gegen zu sagen. Aber nun soll ich mich um einen Reiseführer durch das Sauerland kümmern. Mein Gott, ich war noch nie im Sauerland, wie soll ich da wissen, ob der gut ist? Egal, versuchen wir es! Also, das Sauerland...
Guter Mond … du scheinst so schön im romantisierenden Emigrantendrama “La...
Berlin (Weltexpress) - Dabei ist es immer Tag in Patricia Riggens Familiendrama. Von der Schattenseite, die jeder Mensch nach Mark Twain besitz, sieht man wenig. Die an Brisanz gewinnende Emigrantenpolitik der USA inspirierte kürzlich Wayne Kramer zu seinem hochkarätig besetzten Thriller “Crossing Over”. Genau wie der oberflächliche Kriminalfilm bleibt “La Misma Luna” hinter den durch erfolgreiche Festivalaufführungen geweckten Erwartungen an die mexikanische Produktion zurück. Sein gewichtiges Thema spielt der familientaugliche Streifen wie eines der fröhlichen Lieder an, welche Hauptcharakter Carlitos (Adrian Alonso) singt.
Das Haus am Autobahndamm – Trautes Heim ist nicht Glück allein...
Berlin (Weltexpress) - Ein Familie lebt in einem kleinen selbsterrichteten Haus. Irgendwo in Frankreich, am Rande eines nie fertig gestellten Autobahnstreifens: Vater Michel (Olivier Gourmet), Mutter Marthe (Isabelle Huppert) und ihr drei Kinder, Sohn Julien (Kacey Mottet Klein) und seine älteren Schwestern Marion (Madeleine Budd) und Judith (Adeleide Leroux). “Ich habe einen Lastwagen gesehen.”, sagt Julien eines Tages. Die Autobahn wird fertig gestellt, über den toten Fahrweg ergießt sich eine Wagenflut. Doch die Familie lässt sich nicht verdrängen in dem hintergründigen Sozialdrama “Home“. Hier könnte das übliche Drama von kleinen Anwohnern gegen große Enteigner beginnen. Doch die Schweizer Regisseurin und Drehbuchautorin Ursula Meier ergründet in ihrem doppelbödigen Werk die psychologischen Abgründe einer Familie am sozialen Rand.
Familienfeste und andere Schwierigkeiten – Wunden der Vergangenheit brechen auf „Rachels...
Berlin (Weltexpress) - Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Nach fröhlichem Zusammensein ist Kym (Anne Hathaway) jedoch nicht zumute. Ihren Aufenthalt in der Entzugsklinik darf sie unterbrechen, um die Hochzeit ihrer Schwester Rachel (Rosemarie DeWitt) zu besuchen. Lange verschwiegene Konflikte brechen während der Familienvereinigung hervor. Jonathan Demme leitet ein faszinierendes Figurenensemble bei einem emotionalen Tanz auf dem Vulkan. „Rachels Hochzeit“ dringt mit wackeliger Handkamera in eine dysfunktionale Familie ein. Selbstbetrug, Angst und Verletzung lauern hier unter dem Schleier der Leichtigkeit.