Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Drama

Schlagwort: Drama

Öffne die Augen – Pedro Almodovar trägt Penelope Cruz in “Die...

Berlin (Weltexpress) - Dieser Regisseur ist ganz anders als Woody Allen, stilistisch, inszenatorisch, filmgeschichtlich. Eines haben der extravagante Spanier und Sinnenmensch Pedro Almodovar und der kauzige Intellektuelle Woody Allen aus New York jedoch gemeinsam: Sie werden immer besser. Nachdem Almodovar sich von seinen exaltierten Anfängen wie “Fessel mich!” und “Das Gesetz der Begierde” schon länger lebensnaheren Erzählungen zuwendete, liefert er nun mit seinem jüngsten Werk sein geistig reifstes. Gleichwohl legt er in kaum mehr zu entschlüsselnder Weise auch seinen selbstreferentiellsten Film vor, ja man müßte sogar sagen, daß er durch ununterbrochene Anspielungen und Zitate das Kino als Gattung reflektiert und zum Thema des Films macht. “Los Abrazos Rotos - Die zerrissenen Umarmung” ist ein Film von erstaunlicher Tiefe, nicht nur für das für Verspieltheit bekannte Oeuvre Almodovars. Es braucht Ruhe, um die Bildkompositionen, feinen Anspielungen und vielsagenden Blicke der Darsteller aufzunehmen und Ruhe, sie zu interpretieren. Ein filmischer Genuss, zu leicht und verspielt für manche, zu schwer, schicksalsdüster und traurig für andere, vor allem doch nicht minder schön anzusehen.

Tödliche Elite – Preisgekrönt und umstritten: José Padhilas Kriminaldrama “Tropa de...

Berlin (Weltexpress) -Nur die Besten kommen durch. Die Besten sind die Härtesten, Brutalsten, die bis zur Abstumpfung Gefühllosen. Sie werden Mitglieder der BOPE, der brasilianischen Militärpolizei. Die titelgebende “Tropa De Elite” aus José Padhilas Kriminaldrama ist der einzige ernstzunehmende Gegner der Drogenkartelle Rios. In seinem auf der Berlinale 2008 mit dem Goldenen Bären ausgezeichneten Thriller seziert der brasilianische Regisseur José Padhila den Endloskreislauf der Gewalt in den Elendsviertel. Kompromisslos wie sein Hauptcharakter Captain Nascimento (Wagner Moura), Leiter des Spezialeinsatzkommandos BOPE, inszeniert José Padhila seinen psychologischen Thriller “Tropa De Elite”.

Es war einmal in Amerika – Public Enemies

Berlin (Weltexpress) - “Ich weiß nichts über dich“, sagt Gangstergeliebte Billie ihrem John Dillinger. Regisseur Mann scheint diese Unwissenheit zu teilen. “Public Enemies” bietet makellose Bilder in hervorragender Komposition, eine der besten Szenenausstattungen seit langem und eine hochkarätige Besetzung bis in die kleinste Rolle. Doch das klassische Gangsterepos, welches er anstrebt, gelingt Michael Mann nicht. “Top of the World.”, sagt Dillinger, Baby Face Nelson ahmt James Cagney nach und in dem Kino, bei dessen Verlassen Dillinger erschossen wird, lief das Gangsterdrama “Manhattan Melodrama”. Mit diesen Referenzen und Dillingers Selbstbeschreibung in einem Satz muss sich der Zuschauer begnügen. Mehr als das Oberflächliche zeigt der Regisseur und Co-Drehbuchautor in “Public Enemies” nicht. Doch durch eingängige Musik, hochkarätige Darsteller und seine elegante Regieführung verleiht Mann seinen “Public Enemies” die dunkle Anziehungskraft, welche auch den realen Dillinger umgab.

Und die Liebe höret nimmer auf … – „Cherie“ von Stephen...

Frankfurt (Weltexpress) - Ein perfekter Film. Ein Film über eine Frau, die perfekt älter wird. Ein Film über einen jungen Mann, der perfekt schon mit 19 Jahren über sein mehrjähriges Liebesleben stöhnt, ein Film, der eine perfekte Welt der vergangenen Zeit darstellt, die es nie gab, ein Film, der auch in Farben, Ästhetik und skurrilen Menschen perfekt auf die Leinwand gebannt ist, ein Film, der den Roman von Colette perfekt filmisch erzählt, ein Film vom Meisterregisseur Stephen Frears, dem man nur eines vorwerfen könnte: daß er zu perfekt sei.

Schönwetter machen – “Erzähl mir was vom Regen”, bittet Agnes Jaoui

Berlin (Weltexpress) - Oder hat es bereits vor Beginn der Filmhandlung getan. Vom Regen können die französische Regisseurin und ihre Figuren, unter denen Jaoui die Hauptrolle übernimmt, ein Lied singen. Wie ein solches gleitet “Erzähl mir was vom Regen” über die Leinwand. Eine komödiantische Regenhusche voller kleiner emotionaler Schauer. Mit selbstironischem Humor inszeniert und spielt Jaoui ihr selbstverfasstes Drehbuch. Mit ihrem Film- und Lebenspartner Jean-Pierre Bacri berichtet sie in ihrer Tragikkomödie „Erzähl mir was vom Regen” von der Unplanbarkeit des Lebens und dem Umgang mit Enttäuschungen. Eine angenehm ungewöhnliche Sommerkomödie ist “Erzähl mir was vom Regen“, nicht nur was das Wetter anbelangt.

Wer die Wahl hat, hat die Qual – Marie Bäumler und...

Berlin (Weltexpress) - Das Leben gab uns Verwandte. Zum Glück können wir die Freunde selbst wählen. Doppelt vertrackt verhält es sich nicht selten mit den Verwandten, welche man selbst wählen kann. Ehepartnern, Patenkindern und den wohngemeinschaftlichen Freundeskreis. Solche “Wahlverwandtschaft”, wie sie das Pärchen im Beziehungsdrama von Drehbuchautor und Regisseur Sebastian Schnipper “Mitte Ende August” pflegt, hatte zu Goethes Zeiten noch Unkonventionelles. Revolutionär und liberal klang der Gedanke, man könne die bürgerlichen Bindungen über den Haufen werfen und leben, mit wem man lustig ist. Heute reißt dergleichen keinen vom Hocker. An dem gesellschaftlichen Wandel krankt Schnippers tragisch angehauchter Liebesfilm. Goethes romantisch-tragische “Wahlverwandtschaft” wird in “Mitte Ende August” zur überlangen Vierecksbeziehung.

Die Faust im Nacken – Steve McQueens packendes Drama “Hunger” erscheint...

Berlin, Deutschland (Weltexpress). “Hunger” ist ein zehrender Film. Er fühlt sich lange an, obwohl er nur anderthalb Stunden dauert. Er erfordert Konzentration, denn nur so lässt sich der reduzierten Handlung folgen. Seine Bilder psychischer und physischer Pein sind anstrengend. Dieses beinahe Qualvolle ist die Stärke von Steve McQueens Debütfilm “Hunger”. Das in Cannes mit der Camera D ´Or ausgezeichnete Drama über den im Hungerstreik verstorbenen inhaftierten IRA-Kämpfer Bobby Sands erzählt in Bildern von stiller Wucht und beklemmender Poesie vom unumstößlichen Willen des Individuums.

Tanz in den Tod – Bernardo Bertolucci fordert Marlon Brando zum...

Berlin (Weltexpress) - Die berüchtigte Szene mit der Butter setzte dem Tanz auf der Leinwand fast ein Ende. Regisseur Bernardo Bertolucci kostete sie die italienischen Bürgerrechte, die Filmkopien von “Der letzte Tango in Paris” sollten vernichtet werden. Nun wird “der Klassiker des Erotikfilms und psychologischen Dramas, wieder im Kino aufgeführt. Mit “Der letzte Tango in Paris” bewies Bernardo Bertolucci, was immer wieder bewiesen werden muss, da es oft vergessen wird: Erotik und Drama sind vereinbar. Sie können eine wunderbare amour fou eingehen. Wie das Traumpaar Maria Schrader und Marlon Brando im Film. Wobei das Traumpaar gleichzeitig ein Alptraumpaar ist. Doch hier ist man bereits im Sog der Emotionen, welche “Der letzte Tango in Paris” entfesselt. Man muss noch einmal zur Grundhaltung beim Tango zurückkehren, bevor man sich mit den brillanten Hauptdarstellern Schritt für Schritt auf den Abgrund zudreht.

Die schrecklichen Kinder – Andrew Garfield ist ein erwachsen gewordener Kinderverbrecher...

Berlin (Weltexpress) - Das unscharfe Bild einer Überwachungskamera. Die letzte Aufnahme des vierjährigen James Bulger, während zwei ältere Jungen ihn wegführen. Die beiden Zehnjährigen ermordeten Bulger 1993 in einer englischen Kleinstadt. Bei ihrer Entlassung 2001 aus der mehrjährigen Haft wurden beide zu ihrem Schutz gegenüber der Öffentlichkeit als “Boy A” und “Boy B” bezeichnet.

Die Reise des alten Che – Steven Soderbergh schließt seine Guevara...

Berlin (Weltexpress) - Nur einen unbeschwerten Moment gönnt Soderbergh Ernesto Guevara mit dessen Frau und Kindern. Da ist er schon verkleidet, um unentdeckt das Land zu verlassen. Die ruhigeren Jahre Guevaras als Ökonomieminister im postrevolutionären Kuba überspringt Regisseur und Autor Steven Soderbergh in seinem zweiteiligen Epos. Das politische Parkett war nie Guevaras bevorzugte Sphäre. Mit der Reise Guevaras (Benicio Del Toro) nach Bolivien, beginnt der zweite Teil der monumentalen “Che”-Biografie “Che - Guerilla”. In Bolivien versucht Guevara, was er als unmöglich bezeichnete: die Revolution zu exportieren. Unterstützt von Anhängern wie der Argentinierin Tanja (Franka Potente) und dem französischen Autor Regis Debray (Marc-Andre Grondin) kämpft er mit einer Partisanentruppe gegen die Armee des Präsidenten Barrientos (Joaquim de Almeida). Doch die mangelnde Unterstützung der vom korrupten Regime eingeschüchterten Bevölkerung macht den Kampf aussichtslos.

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