Schlagworte Deutscher Film
Schlagwort: Deutscher Film
Ohne Saft – Zoltan Pauls Brachialkomödie „Unter Strom“ lässt einem die...
Berlin (Weltexpress) - „Eine Beziehungskomödie über den ewigen Krieg der Geschlechter, eine Kriminalfarce mit hochkarätiger Besetzung, hoher Dialogfrequenz, Wortwitz, rasantem Tempo und stilsicher konstruierten Höhepunkten.“ Regisseur Zoltan Paul weiß, wie man dem Publikum Angst macht. So viele positives Ankündigungen in Pressetext verheißen nichts Gutes. Besonders, wenn sie sich auf deutsche Prollkomödien beziehen. Seine Handlungsfäden kann „Unter Strom“ nicht zu einem schlüssigen Ganzen verbinden. Hat Regisseur Zoltan Paul in die Steckdose gefasst, bevor er die unausgegorene Handlung mit Uli Breé zu Papier brachte? Erstes zu tun, dürfte weniger leidvoll sein, als die krude Kriminalkomödie bis zum Ende durchzustehen.
Wer die Wahl hat, hat die Qual – Marie Bäumler und...
Berlin (Weltexpress) - Das Leben gab uns Verwandte. Zum Glück können wir die Freunde selbst wählen. Doppelt vertrackt verhält es sich nicht selten mit den Verwandten, welche man selbst wählen kann. Ehepartnern, Patenkindern und den wohngemeinschaftlichen Freundeskreis. Solche “Wahlverwandtschaft”, wie sie das Pärchen im Beziehungsdrama von Drehbuchautor und Regisseur Sebastian Schnipper “Mitte Ende August” pflegt, hatte zu Goethes Zeiten noch Unkonventionelles. Revolutionär und liberal klang der Gedanke, man könne die bürgerlichen Bindungen über den Haufen werfen und leben, mit wem man lustig ist. Heute reißt dergleichen keinen vom Hocker. An dem gesellschaftlichen Wandel krankt Schnippers tragisch angehauchter Liebesfilm. Goethes romantisch-tragische “Wahlverwandtschaft” wird in “Mitte Ende August” zur überlangen Vierecksbeziehung.
Der schöne Schein – „So glücklich war ich noch nie“ fühlen...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein Schauspielerfilm. Nicht nur, weil er durchgängig prominent besetzt ist, sondern auch, weil es um Hochstapeln geht, wo einer nur besteht, wenn sein Hochstapeln menschlich überzeugend wirkt, ja er sich selber in der fremden Haut so zu Hause fühlt, daß er selber glaubt, diese Person, die er darstellt, zu sein. So geht es Frank (Devid Striesow). Er gefällt sich in der Rolle dessen, der in einer teuren Boutique Kleidungsstücke anprobiert, weil ihm das gefällt: mehr Schein als Sein. Als er dann eine junge Frau (Nadja Uhl) einen Mantel anprobieren sieht, wo ihn die junge Frau mehr interessiert als der Mantel, nimmt er diesen zum Anknüpfungsanlaß, drängt sich ihr über das Angebot, ihr diesen Mantel zu kaufen, auf, was sie rundherum ablehnt und geht. Das ist eine sehr feinsinnige Szene, die sich erst voll erschließt, wenn man später erfährt, daß sie eigentlich die Käufliche von beiden ist, denn sie ist Prostituierte.