Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Claudia Pineiro

Schlagwort: Claudia Pineiro

Von César Aira über Cortázar und Montalbán zu Jorge Volpi –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Und so kommt es, daß auch der frühere Nobelpreisträger Gabriel Garcí­a Márquez im Jahr 2010 mit Bett abgebildet ist. Er aber sitzt auf einem Doppelbett mutterseelenallein und in weißer Kluft mit edlen Schuhen angezogen auf dem Bettrand und starrt im Profil nach rechts. Ganz gerade sitzt er und auch die Miene drückt weder Einsamkeit noch Verdruß aus, sondern höchste Konzentration auf den nächsten Moment, der vielleicht der ist, wenn er die Fotositzung beenden darf und aus diesem leisen, so überaus stillen und weiß-beigen Bild zurück ins bunte Leben und an die Arbeit darf.

Diese Argentinierin muß man lesen! – Claudia Piñeiro heizt ein mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich kann man seinem Unterbewußtsein, seinem Vorbewußtsein, seinem Unbewußten ruhig trauen, wenn man nach den Tagen der Buchmesse, wo tatsächlich Bücher und ihre Inhalte im Vordergrund stehen und sich eine ganze Regalbreite von neuen Exemplaren angesammelt hat, die es zu besprechen gilt, wenn man dann als erstes und erst mal einziges zu Claudia Piñeiros „Die Donnerstagswitwen“ greift, liest und einfach weiterliest, bis man erst am Schluß des 310Seiten starken Buches weiß, warum der Titel goldrichtig ist und was einem un- und vorbewußt also geleitet hatte, gerade dieses Buch in die Hand zu nehmen: Die Frau kann einfach schreiben, schräge Inhalte, geradeaus erzählt, mit einem Spannungsaufbau, der einem am Schluß, wenn man nun – angeblich- alles weiß, deutlich macht, daß hier an ein paar Figuren vorgezeigt wird, wie das ist, wenn eine Gesellschaft aus den Fugen gerät und der äußere Schein wichtiger wird als das innere Sein.

Mit Jonathan Franzen kam auch ein echter Literaturstar nach Frankfurt –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kaum vorstellbar, welchen Intelligenzsprung die bundesdeutsche Bevölkerung nach den Thesen von Sarrazin genommen hätte, hätten all die Menschen, die am Wochenende den auch für Normalbürger möglichen Besuch der Buchmesse flutend erledigten, dies gelassen und sich mit einem klugen Buch hingesetzt und es wirklich durchgelesen. So aber sind alle voll der Hoffnung, daß das noch passieren wird, was sich in der Woche als Geschäft zwischen Verlegern, Autoren, Übersetzern, Rechtevergebern auf dem Papier abspielte und was am Wochenende durch Mitnahme der Verlagsprospekte und vieler Bücherkäufe am Sonntag sich vorbereitete: eine permanente Lesenation.

Mit Recht geehrt und in Deutschland immer noch zu entdecken –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit der Überreichung des 23. LiBeraturpreises am Sonntagnachmittag in der Christuskirche in Frankfurt am Main fängt die Buchmesse symbolisch schon an. Tags darauf gibt es am Abend die Bekanntgabe des Trägers des Deutschen Buchpreises 2010 und dann ab Dienstag ist die Hölle los, wenn Pressekonferenzen und Eröffnungen sich jagen, denn neben der normalen Prozedur der von hochrangigen Politikern und Geistesmenschen vorgenommenen Eröffnung, ist, seit es den Ehrengast, also ein jährlich wechselndes Gastland gibt, Usus, daß deren Staatspräsidenten der Welt größte Buchmesse durch ihre Anwesenheit auszeichnen. Als ob die Leser, denen in erster Linie die diesjährige Preisträgerin Claudia Piñeiro den Preis für ihr 2009 im Unionsverlag auf Deutsch erschienenes„Elena weiß Bescheid“ verdankt, global mitgedacht haben, fiel auf die Argentinierin die Auswahl, die nach der Urkundenübergabe sich darüber freute, daß sie dreifach mit dem Preis geehrt worden sei: „Ich bin sehr stolz darauf, als Frau, als Schriftstellerin und als aus einem Entwicklungslandes kommend.

Die Qual der Wahl: die Romane verschenken, die man selber gerne...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein weites Feld, hätte der gute alte Theodor Fontane gesagt, der sowohl wirklich ein sehr guter Schriftsteller ist und das ’alt` als Gütezeichen trägt. Weniger bekannt als seine Romane ist seine gesellschaftliche Durchsicht, der eine herrliche Sprüchesammlung zu verdanken ist, wie: Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf. Aber er war auch für das Direkte und deshalb legen wir gleich los. „Die Piefke-Saga“ von Felix Mitterer aus dem Haymon Verlag ist gar kein richtiger Roman, dafür ein gesalzenes Drehbuch, wo man sich viele Wendungen und Gedankenblitze, die eigentlich aus dieser Fernsehserie stammen, genüßlich in Ruhe über die Zunge gehen lassen kann. Wenn es von dieser 1991 erschienen gebundenen Ausgabe nun ein Taschenbuch gibt, das als Untertitel „Komödie einer vergeblichen Zuneigung“ trägt, ist das ein Hinweis auf den fortlaufenden Kultcharakter dieser fernsehtauglichen Handlungsstränge von Berlin über Wien bis ins Tirolerische. Mittenrein.

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