Schlagworte Biographie
Schlagwort: Biographie
Eigentlich ein Missbrauch am Objekt – Andrew Morton kommt „Angelina Jolie“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eine total verfehlte Angelegenheit, dieses auf die Bezeichnung Biographie verzichtende und sich schlicht „Angelina Jolie“ nennende 479 Seiten starke Buch, das ein absolut schwaches ist, wenngleich in einem Punkt ehrlich: der Autor, bekannt durch seine Lebensbeschreibung der Prinzessin Diana, deren Hofberichterstatter er war, und deren Buchtantiemen ihm erlaubten, weitere Prominente per Biographien abzusahnen – Tom Cruise als letztes, ebenfalls im Verlag Droemer erschienen – hat nie ein Wort mit seinem Beschreibungsobjekt gewechselt, besser ausgedrückt: sie mit ihm, also ist nichts von dem, was geschrieben steht, in irgendeiner Weise autorisiert, aber schlimmer noch, er zeigt auch gar kein Gefühl für die von ihm Dargestellte, so als ob eine ’neutrale` Sprache das richtiger und wahrscheinlicher mache, was er als die Person Angelina Jolie uns vor Augen führt.
Richard Strauss: „Toch! Sie sind ein Wahnsinniger!“ – Serie: „Ernst Toch....
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kennen Sie Ernst Toch? Wie sollten Sie, wenn Sie nicht ein spezieller Musikkenner oder auch einer sind, der die im Dritten Reich sich ins Exil flüchtenden Deutschen und Österreicher besonders gut kennt. Diesem Mann, einem jüdischen Musiker und Komponisten, ist nun im Jüdischen Museum in Wien eine Ausstellung zugekommen, die so paradigmatisch wie propädeutisch ist und eines wieder deutlich macht: Wie den Deutschen und Österreicher ihre besten, ihre kreativsten, ihre frechsten und verwegensten Künstler durch die Nazis genommen wurden. Hier geht es um einen, der überlebte, weil er rechtzeitig die Heimat Richtung USA verließ. Da ist man ja schon einmal froh ,um das Überleben, aber diese Ausstellung zeigt auch, wie hoffnungslos für die meisten der Anschluß an die kulturelle Elite, zu der sie zu Hause gezählt hatten, in der neuen Heimat wurde, wenngleich sie nicht Hungers darben und kein erbärmliches Leben führen mußten, so wie Ernst Toch.
„Ich treibe nicht, ich werde getrieben”¦“ – Serie: „Ernst Toch. Das...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das „Arbeitszimmer/Mannheim oder Berlin/Morgen. 1918-1933“ zeigt als zweite Station auf, weshalb der Wiener Ernst Toch später sagen wird: „Nun soviel will ich sagen, daß, obwohl ich Wiener bin, nicht Wien es war, welches mich als junger Musiker gefördert, als reifen Menschen gehört und bestätigt, und daß alles, was ich an Förderung und Interesse erfahren habe, zuerst von Deutschland ausgegangen ist“. Das war im Jahr 1929 und da lagen die Erfolge in Mannheim schon hinter ihm und er reüssierte in Berlin. Zu Mannheim muß man Heutigen sagen, daß sich dort eine Avantgarde versammelt hatte (wie es mit der Hochschule für Gestaltung derzeit auch der Fall ist, wo der Philosoph Peter Sloterdijk Rektor ist), die mit der „Neuen Sachlichkeit“ nicht nur der Kunst einen neuen Weg ebnete, sondern die Neusachlichkeit als eigene Ästhetik für alle Kunst- und Lebensbereiche forcierte, einen Weg, den Ernst Toch mitging und das „Mechanisch-Serielle der ’Neuen Sachlichkeit’ mit Jazz-Elementen zu einer neuen Weltoffenheit in der Musik führte.“ Dies kann man an den Klangbeispielen nachvollziehen, die letzten Endes in dieser Ausstellung am meisten über den Komponisten Ernst Toch sagen und die man auf der im Katalog mitgelieferten DC auch zu Hause hören kann. Mit Gewinn, denn man hört die Veränderungen seines Stils deutlich.
Heinrich Himmler, ein deutscher Kleinbürger – Annotation
Berlin (Weltexpress) - Hitlers wichtigster Helfer war Heinrich Himmler. In Longerichs verdienstvoller Biografie wird der Schreckensgestalt Himmler die Teufelsmaske vom Gesicht gezogen. Darunter offenbart sich ein Kleinbürger, der durch ungewöhnliche Umstände und zufällige Begebenheiten in die Rolle des treusten der Getreuen schlüpft - und Hitler bis kurz vor Toresschluss die Fahne hält. Ein Massenmörder von Hitlers Gnaden - treu und skrupellos fast bis zum Untergang des Nazireichs.
Die Reise des alten Che – Steven Soderbergh schließt seine Guevara...
Berlin (Weltexpress) - Nur einen unbeschwerten Moment gönnt Soderbergh Ernesto Guevara mit dessen Frau und Kindern. Da ist er schon verkleidet, um unentdeckt das Land zu verlassen. Die ruhigeren Jahre Guevaras als Ökonomieminister im postrevolutionären Kuba überspringt Regisseur und Autor Steven Soderbergh in seinem zweiteiligen Epos. Das politische Parkett war nie Guevaras bevorzugte Sphäre. Mit der Reise Guevaras (Benicio Del Toro) nach Bolivien, beginnt der zweite Teil der monumentalen “Che”-Biografie “Che - Guerilla”. In Bolivien versucht Guevara, was er als unmöglich bezeichnete: die Revolution zu exportieren. Unterstützt von Anhängern wie der Argentinierin Tanja (Franka Potente) und dem französischen Autor Regis Debray (Marc-Andre Grondin) kämpft er mit einer Partisanentruppe gegen die Armee des Präsidenten Barrientos (Joaquim de Almeida). Doch die mangelnde Unterstützung der vom korrupten Regime eingeschüchterten Bevölkerung macht den Kampf aussichtslos.