Montag, 16. September 2024
Schlagworte Bestenliste

Schlagwort: Bestenliste

Ganz neu und gleich auf Platz Eins: Roger Smith mit...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Da waren doch schon das letzte Mal Senkrechtstarter an die Spitze geprescht, aber Roger Smith hat mit „Blutiges Erwachen“ diese aus dem Nirwana heraus noch überholt. Smith? Ja, da muß man sich erst einmal sortieren, denn die Smiths waren alle drei gerade dran bei der KrimiBestenliste und weit vorne. Da gibt es Tom Rob Smith bei DuMont mit „Kind 44“ zum Beispiel, und Martin Cruz Smith mit „Stalins Geist“ und Roger Smith mit „Kap der Finsternis“ im Tropen Verlag, der Unterschlupf bei Klett-Cotta hat. Und Letzterer ist es, der jetzt wiederum aus Südafrika das „Blutiges Erwachen“ vorlegt. Erstaunlich, daß auch alle weiteren Neuzugänge – Sie erinnern sich, dreimal darf man dabei sein! – aus dem außereuropäischen Raum kommen. Ach nein, Paulus Hochgatterer ist und bleibt Österreicher auf Platz)!

„Kap der Finsternis“ von Roger Smith im Tropen Verlag liegt vor...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die einmal im Jahr stattfindende Auswahl der Auswahl um den besten Krimi ist gerade geschehen. Statt der monatlichen Plätzevergabe von zehn Krimis, die der Weltexpress auch monatlich kommentiert und abdruckt, standen nun für das ganze Jahr nur zehn Plazierungen bereit. Heftige Konkurrenz also, weil tatsächlich der Terminus „bester Krimi“ nur ein Annäherungswert sein kann an das, was einem selbst sehr gut gefällt und wovon man dies bei anderen erhofft. Mit der diesjährigen Auswahl hat die Jury gezeigt, daß sie Qualität durchaus spezifisch definiert, denn alle drei ersten Nennungen, mit denen wir uns einverstanden erklären, sind in Verlagen erschienen, die entweder für Kriminalromane nicht typisch sind oder kleineren Formats sind. Das heißt im Umkehrschluß, daß dort gute Lektorenarbeit geleistet wird, weil es meist diese sind, die Autoren an Verlagshäuser binden. Von den rechtzeitigen Verträgen einmal abgesehen.

Der Neue auf Platz 1 heißt David Peace mit „Tokio im...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nun ja, wir können es verschmerzen, daß „Der Brenner und der liebe Gott“ von Wolf Haas nun beim dritten Mal auf den 2. Platz gerutscht ist und nächstes Mal ausgeschieden ist. Denn wir wissen, seit Brenner mit dem lieben Gott persönlich zu tun hat, wird es schon weitergehen mit ihm und auch eine achte Fortsetzung beim Verlag Hoffmann und Campe erscheinen! Obwohl uns das schon interessiert, warum eine Jury, die im Vormonat die Plätze festlegte, sich dann neu entscheidet. Wir stellen uns das so vor, daß diese Krimis beim letzten Mal noch nicht von allen gelesen waren und deshalb jetzt eine neue Wertung erhielten, denn eigentlich hält man ja seine eigenen Favorisierungen bei. Diese Frage ist bei David Peace besonders angebracht, denn er ist das dritte Mal nun plaziert, fing aber auf Platz 7 an. Nun also David Peace mit „Tokio im Jahr Null“ auf Platz 1, verlegt von Liebeskind. Wenn auch hier die literarische Qualität so gelobt wird, in der unter den miesesten Bedingungen eines verlorenen Krieges nun auch noch ein Frauenschänder gesucht wird, dann ist das schon etwas Besonderes, denn das ist kein Thema, das leichtfüßig daherkommt, sondern Sprache vermittelt hier, die traurigsten Realitäten lesbar zu gestalten und damit auch immer verstehbar, wenngleich nicht verzeihbar zu machen.

Noch immer Platz 1: „Der Brenner und der liebe Gott“ von...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, das wird uns überhaupt nicht zuviel, nach alle den Lobsprüchen unsererseits – beim Deutschen Buchpreis, in der KrimiWelt und bei jeder anderen sich bietenden Gelegenheit - über die Kunstfigur Brenner des Österreichers Wolf Haas weiter zu schreiben, so sehr freuen wir uns und finden es aber auch angemessen, daß sein Kriminalroman „Der Brenner und der liebe Gott“ bei Hoffmann und Campe erneut ganz vorne liegt. Warum uns das so freut, hat auch damit zu tun, daß dieser Krimi auch ein starkes Stück Literatur ist, so daß die Scheidung von Gebrauchsliteratur und echter hehrer Kunst hier einfach aufgehoben ist. Und auf der Buchmesse, wo man Wolf Haas erleben konnte, kamen wir später beim Stand von Aufbau in Halle 4.1 ins Grübeln, warum unsere zweite Favoritin, die französische Archäologin Fred Vargas nie öffentlich auftaucht. Zwar sind wir schon zufrieden, daß ihre Bücher verfilmt werden, aber noch lieber würden wir mit ihr ein Interview führen, denn da türmen sich die Fragen geradezu auf. Und weil wir schon da waren, schauten wir gleich in ihren letzten Krimi „Der verbotene Ort! – der ebenfalls auf Platz 1 rangierte – noch einmal hinein. Oft ist uns schon aufgefallen, daß man Krimis zu schnell liest und so auch schnell wieder Handlungsfeinheiten vergißt. So auch hier. Aber beim Nachlesen und Rekonstruieren der eigenen Erinnerung, fiel uns wieder auf, wie kunstvoll, wie menschlich, wie europapolitisch, wie kulturhistorisch diese Fred Vargas einfach schreibt. Ein Genuß, und wer ihre Bücher noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen.

Auf dem Ehrenplatz: „Der Brenner und der liebe Gott“ von Wolf...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Also hat Gott doch ein Einsehen mit diesem herrlichen Stück Literatur im Namen des lieben Gottes und, wenn es schon die Jury des Deutschen Literaturpreises verschmäht, dann ist doch die Jury des KrimiWeltBestenliste auf der Höhe der Literatur und verleiht „Der Brenner und der liebe Gott“ den ersten Krimiplatz für den Buchmessenmonat Oktober. Wir hielten die Plazierung für verloren, weil – auch wenn der Roman offiziell ein Kriminalroman ist – hier in einer Art über das Leben und wie man leben sollt und wie besser nicht, räsoniert wird, daß man dem Geplauder des Brenner, das in seinem Kopf stattfindet, ewig zuhören könnt, auch wenn man froh ist, ihn nicht riechen zu müssen, nach all den Vorkommnissen in der Senkgrube. Warum die zu erwähnen so wichtig ist, hat mit dem Titel vom lieben Gott zu tun, den trifft der Brenner dort unten nämlich. Fast. Die Kunstfigur von Wolf Haas, der diese schon einmal hat sterben lassen, aber Kunst ist eben Kunst und kann auch Tote zum Leben wiedererwecken – und wir ahnen, dann leben sie auch noch länger und noch besser, gut so, Wolf Haas: Wir sind schon gespannt auf Brenner Nummer 8 - ist der reinste Philosoph. Was der da alles erlebt und vor allem nicht erlebt, aber zu allem seine Kommentare hat, ist ein intellektuelles Vergnügen, und ein sprachliches auch.

Das dritte Mal bleibt Fred Vargas „Der verbotene Ort“ im Aufbau...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Deshalb kann man schon heute Fred Vargas Lebewohl sagen und demnächst „Guten Tag“, denn nach dem Gesetz der KrimiWeltBestenliste muß man nach dreimaliger Benennung die Liste verlassen und nach dem Gesetz der Serie wird Fred Vargas mit einem neuen Krimi demnächst wieder auftauchen. Die gelernte Archäologin hat nicht nur spannende Inhalte, sondern bringt diese mit ihrem melancholischen Personal in eine Melange, in der man ihre berufliche Profession durchaus wiedererkennt. Sie legt Schichten frei. Schichten, die sich innerhalb von Menschengruppen verfestigt hatten, aber auch die, die in den Menschen versteinert sind und durch extreme Erlebnisse ins Wackeln und Zertrümmern kommen. Wer also immer noch nicht den „Verbotenen Ort“ ausgekundschaftet hat, sollte dies schleunigst tun. Nachzutragen ist, daß das nicht selbstverständlich ist, auf dem ersten Platz dreimal zu verweilen. Erst ein einziges Mal war das zuvor mit „Stalins Geist“ Martin Cruz Smith gelungen.

„Der verbotene Ort“ von Fred Vargas beim Verlag Aufbau auf Platz...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Hatten wir noch bei der letztmonatlichen Bestenliste moniert, daß so wenige neue Titel vorhanden waren, so überrascht uns die Jury (siehe unten), die nach ihrem Geschmack die Auswahl der besten Krimis zusammenstellt, diesmal gleich mit sieben neuen Titeln. Daß die Französin Fred Vargas, nein, kein Mann!, mit ihrem neuen Roman „Der verbotene Ort“, bei Aufbau erschienen, sofort durchstartet, überrascht niemanden, der diese Autorin kennt. Fred Vargas ist von Beruf Archäologin und auch in ihren Krimis legt sie Schichten frei. Zutage treten dann Zerbrochenes, Verdrängtes, Verbotenes. Aber wie sie das macht, darum geht es, denn mit dem intellektuellen Vergnügen paart sich immer Spannung. Jedes Mal will man auch schon vorher wissen, wer diesmal die Verbrechen aufklären darf. Denn ihr kriminalistisches Personal ist umfangreich.

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