Was ist geschehn? Sein lang und schmerzlich abgängiger Vater ist wieder aufgetaucht und hat am Telefon diffuses hinterlassen.
Nach kurzem Überlegen verlässt Süden sein möbliertes Pensionszimmer, um in der alten, ungeliebten Heimat München nach dem Rechten zu sehen.
Dort wird er schnell mit einem weiteren Fall betraut. Ein ehemals munterer Kneipenwirt saß erst zwei Jahre apathisch am Tresen, um dann für immer von der Bildfläche zu verschwinden.
Aus Geldmangel wird Süden Privatermittler. Er steckt seinen Kopf tief in das Leben des verschollenen Wirts. Verbunden mit der Suche nach dem Vater, die immer eine Suche nach dem Selbst des Südens ist, kreuzt Süden die Achterbahnen menschlichen Tuns. Tragik tritt ins offene, doch Süden gibt auch gestrauchelten Figuren wieder Hoffnung.
Ein schwermütiger, ein fein erzählter und packender Roman aus der Feder des Altmeisters.
Danke Ani, dass du uns unseren Süden wieder gegeben hast. Zwar von den Schrecknissen des Lebens gezeichnet, doch immer noch ein Kämpfer im Strom.
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Friedrich Ani: Süden. Roman, 368 Seiten, Droemer 2011, 19,99 Euro