Dennoch hat auch Volkswagen mit der internationalen Absatzkrise, insbesondere in Südeuropa, zu kämpfen. Der Absatz von Automobilen sackte in Europa, dem Kerngebiet für VW, im ersten Halbjahr 2012 um insgesamt sieben Prozent ab. In einigen Ländern fiel das Minus sogar deutlich drastischer aus, beispielsweise betrug es in Italien 20 Prozent.
Wie nun der „Spiegel“ meldet, muß VW seine Absatzerwartungen für Westeuropa um 150.000 Fahrzeuge senken. Deshalb werde bei den Mitarbeitern, vor allem in den Werken in Emden und Zwickau, Überstunden abgebaut, die sie auf Arbeitszeitkonten angesammelt haben. Kurzarbeit, wie derzeit bei Opel, sei aber bislang nicht vorgesehen. VW-Chef Martin Winterkorn wird aber mit der Aussage zitiert, daß im nächsten Jahr Kurzarbeit nicht auszuschließen sei: „Was 2013 wird, kann ich nicht sagen.“
In China und den USA erwartet die Konzernleitung dagegen ein weiteres Wachstum. Allerdings wird das Gros der dort verkauften Autos auch vor Ort hergestellt. Mit Ausnahme des Werkes in Wolfsburg, wo Sonderschichten wegen der guten Verkaufsergebnisse von Golf und Kompakt-SUV Tiguan wahrscheinlich sind, könnten die anderen bundesdeutschen VW-Produktionsstätten von der anhaltenden Krise in Europa getroffen werden. Jedoch ist VW unter den europäischen Autobauern noch am wenigsten von der Krise bedrängt.
kb