Singende Hohlköpfe und gelebte Gosse – Farid Bang und Kollegah oder Ehre, wem sie nicht gebührt

Die Gosse.
Die Gosse ist der Rinnstein oder auch die unterste, moralisch verkomme Schicht der Gesellschaft. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Seit Bushido sind wir so einiges gewöhnt. Bei der Verleihung des jüngsten Echos haben gleich zwei dieser unterirdischen Gattung rappender Widerlinge einen Preis errungen. Was die Sangeskunst von Farid Bang und Kollegah angeht, kann man geteilter Meinung sein, was den Inhalt des vorgetragenen Liedgutes betrifft, dürfte bei vielen Anwesenden akuten Brechreiz hervorgerufen haben.

Man versteht die Welt nicht mehr, wenn eine Ethikkommission, besetzt mit Menschen, denen man normalerweise ein gewisses Niveau unterstellen müsste, den rassistischen, antisemitischen und frauenfeindlichen Vortrag als künstlerisch einstuft und durchwinkt. Wenn man einmal davon absieht, dass diese aufgemotzten Proleten knapp an der Hilfsschule vorbeigeschrammt, weder Subjekt, Prädikat und Objekt in der richtigen Reihenfolge aneinanderreihen können, darf sich das elitäre Publikum nicht wundern, wenn es auf der Bühne gelebte Gosse ertragen muss. Sie sind die gelebte Endlösung der Moral – und Tausende schauen zu.

Im Album der Rapper Kollegah und Farid Bang finden sich Textzeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“. Bereits während des Auftrittes fragte sich so mancher, aus welcher Kloake die beiden Verbalhonks gekrochen sind. Man darf getrost bezweifeln, dass Farid Bang und Kollegah den Grad ihrer antisemitischen Provokationen und entwürdigenden Texte begreifen. Das wiederum spricht für sie. Für Hirnleere kann man in Deutschland noch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Leider.

Wenn Spiegel online, der intellektuelle Ausbund roter Fehlleistungen sich in Lobeshymnen ergeht, weiß man was die Uhr bei der journalistischen Brut aus dem Hause Springer geschlagen hat: „Die beiden umstrittenen Musiker wurden für das Werk „Jung, Brutal, Gutaussehend“ mit dem Musikpreis Echo ausgezeichnet. Schon der Terminus „Werk“ scheint mir eine vorsätzliche Vergewaltigung des deutschen Wortgutes zu sein. Am liebsten würde ich dem Verfasser dieser Anerkennung Prügel androhen.

Dass der Echo diese beiden „Künstler“ am Holocaustgedenktag auftreten lässt, ist an Zynismus, Rohheit und Dummheit nicht zu übertreffen. Die an den Tag gelegte Doppelmoral ist zum Kotzen. Ich erinnere mich noch gut an Bushido, der als Profilbild auf Twitter eine Palästinakarte benutzt, auf der Israel nicht vorkam. Auch an die Hunderte Konzertbesucher, die nach einem Konzert von Bonez MC und RAF Camora im vergangenen Jahr vor dem Velodrom mitten in Berlin auf „7 Nation Army“ von den White Stripes „Alle Juden sind Schweine“ singen. Man sollte die Veranstalter hier und jetzt zum Teufel jagen.

Nach der feierlichen Überreichung des Preises blökten die zwei Preisträger in perfektem Türkensprech für Deutsche Unverständliches in die Mikrofone. Ihre sprachlichen und grammatikalischen Totalausfälle verursachten bei mir jedenfalls einen spontanen Würgereiz. Bis zum Auftritt der beiden dachte ich noch, die Talsohle profilneurotischer Selbstdarsteller sei erreicht, jetzt weiß ich, Farid Bang und Kollegah sind die Löcher in der Sohle. Für jeden anständigen Deutschen war die Peinlichkeit des Auftrittes zweier halbseidener Primitivlinge kaum noch zu überbieten. Sie bekamen den Preis – am Holocaustgedenktag. Welch eine Katastrophe.

Doch anschließend ging es rund. Um es mit den Worten unserer so hochgeschätzten Frau Nahles zu sagen, dann gab`s „eins auf die Fresse“. Campino zog vom Leder und schien mit seinem empörten Angriff auf die zwei Pseudo-Deutschen und deren Vortrag wenigstens ein paar intakte Synapsen erreicht zu haben. Man höre und staune, selbst Außenminister Maas nannte die Echo-Verleihung an die Rapper beschämend. „Antisemitische Provokationen haben keine Preise verdient.“ Der erste vernünftige Kommentar in seiner beruflichen Karriere, für mich ein unerwarteter Höhepunkt.

Kaum hatten die zwei rappenden Türkenstenze das Rampenlicht verlassen, gerieten sie auf einer Party in eine Prügelei. Wenig überraschend, zumal man von den beiden nichts, aber auch gar nichts anderes erwarten würde. Ich mag gar nicht mehr resümieren. Die Tatsache, dass Echos von Juroren verteilt werden, die offenkundig nicht mehr Herr ihrer Sinne sind und noch weniger Zugang zu Anstand, Sitte und Moral haben, muss das Publikum in Zukunft weit Schlimmeres befürchten.

Anmerkungen:

Vorstehender Beitrag von Claudio Michele Mancini wurde unter dem Titel „Singende Hohlköpfe – Ehre, wem sie nicht gebührt“ im Scharfblick am 14.4.2018 erstveröffentlicht.

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