SGS Essen siegt beim 6. SAP-Frauen-Fußball-Cup – Exzellentes Passspiel von Essen – Beste Torschützin Irini Ioannidou – Beste Spielerin Linda Dallmann

Zweimal Hoffenheim im Halbfinale

Zur Titelverteidigung hatte es diesmal für die einheimischen 1899er Frauen nicht gereicht. Denn zwei Bundesliga-Teams waren beim diesjährigen SAP-Cup in der Rauenberger Mannaberghalle etwas stärker oder hatten das Quäntchen mehr Glück als die 1899er. Für den TSG 1899 reichte es diesmal nur zum kleinen Finale um Platz 3, dass im Kraichgauer Derby gegen die eigene zweite Mannschaft klar mit 4:0 gewonnen wurde. Als beste Spielerin des Turniers wurde vom Veranstalter Linda Dallmann ausgezeichnet, die noch vor einer Woche bei den DFB Hallenmasters die meisten Tore geschossen hatte. Torschützenkönigin wurde diesmal ihre Vereinskameradin Irina Ioannidou, die gleich fünfmal in das gegnerische Tor einnetzte.  Zur Freude der Zuschauer der Metropolregion Rhein/Neckar zog Gastgeber Hoffenheim als jeweiliger Gruppenzweiter mit beiden Mannschaften jede für sich in ein Halbfinale.

Zwei Einzelaktionen entschieden für Essen

Die TSG-Bundesliga-Mannschaft spielte gegen den Ligarivalen Bayer 04 Leverkusen, die Regionalliga-Mannschaft gegen die SGS Essen. Das erste Halbfinale war wohl das beste Spiel des Turniers. Es ging hin und her, zwischen Hoffenheim und Leverkusen, allerdings waren die Werkselfen in ihren Torabschlüssen effektiver. Die emsigen Kraichgauerinnen hatten einige gute Chancen, aber am Ende fehlte das Quäntchen Glück. Zwei Mal gelang der TSG der Ausgleich – Martina Moser und Annika Eberhardt trafen – es ging in die Verlängerung. Bayer legte in dieser Phase erneut nach: 2:3 der Endstand durch das Siegestor von Anna Gasper. Im zweiten Halbfinale hielt Hoffenheim II  gut mit gegen die SGS Essen. Nur zwei erstklassige Einzelaktionen machten den Unterschied aus, entschieden den Finaleinzug zugunsten des Bundesligisten. 0:2 hieß es am Ende des intensiven 14 Minuten Spiels.

VfL Sindelfingen in der Vorrunde ohne Chancen

Somit war das Hoffenheimer Duell um Platz drei perfekt. Neben den genannten Mannschaften nahm aus der 1. Bundesliga noch der VfL Sindelfingen, aus der 2. Liga der aktuelle DFB-Pokal-Halbfinalist SC-Sand, der rheinhessische 1. FFC Niederkirchen und der TSV Crailsheim aus dem Tauberkreis  teil. Hinzu kam der zweite Regio-Cup-Qualifikant ASV Hagsfeld  aus der Region Karlsruhe sowie der Schweizer Rekordmeister FC Zürich. Nach nur vier Spielen war das Turnier für das Sindelfinger Team mit nur einem Punkt wieder beendet. Im ersten Turnierspiel unterlag der VfL Sindelfingen dem Sieger des Regio-Cups vom Vortag, der TSG Hoffenheim II, mit 1:3 Toren. Das einzige Sindelfinger Tor in dieser Partie erzielte Selin Münz. Das zweite Gruppenspiel verloren die Blauen aus der Autostadt bei Stuttgart gegen den Zweitligisten SC Sand mit 2:5. Hier trafen Steffi Grimm und Maximiliane Rall für den VfL.

1.FFC Niederkirchen bietet SC Sand Paroli

Gegen die Werkselfen aus Leverkusen, gegen die man eine Woche zuvor beim DFB-Hallenpokal in Magdeburg recht knapp mit 2:4 verloren hatte, konnte man an diesem Tage nichts entgegensetzen. Bei der 1:6-Niederlage erzielte Sindelfingens  Julia Becker den Ehrentreffer. Im letzten Gruppenspiel legte das Team vom neuen Cheftrainer Uzun noch einmal alles in die Waagschale. Sandra Borowski besorgte die nicht unverdiente Führung für ihr Team. Diese konnte jedoch nicht über die Zeit gerettet werden, am Ende musste  sich Sindelfingen mit einem 1:1 Remis zufrieden geben. Der Zweitligist 1. FFC Niederkirchen konnte in  der schweren Gruppe A nur wenig spielerische Akzente setzen und schied ebenso wie Sindelfingen bereits in der Vorrunde aus. Niederkirchen startete recht hoffnungsvoll, denn in einer schnellen und spannenden Auftaktpartie konnte man dem Ligakonkurrenten SC Sand Paroli bieten und trennte sich mit einem 3:3 Unentschieden.

Doppelpack von Kristin Deman

Im zweiten Spiel des 1. FFC Niederkirchen ließ der Bundesligist aus Leverkusen nur wenig Freiraum zu, der Zweitligist aus Rheinland-Pfalz unterlag verdient mit 4:0. Es folgte mit 4:1 eine weitere Niederlage gegen die TSG 1899 Hoffenheim II, die aber in dieser Höhe unverdient und durch Fehlentscheidungen des Schiedsrichters begünstigt war, sowie abschließend ein 1:1 Remis gegen den VFL Sindelfingen. In der Vorrunde der Gruppe B besiegte in seinem Auftaktspiel der spätere Turniersieger SGS Essen den FC Zürich mit 2:1 durch Tore von Doorsoun und Ioannidou, den Regionalligisten ASV Hagsfeld  mit  5:2 durch Tore von Gier (2x), Morina, Ioanidou und  Janssen, den  Zweitligisten TSV Crailsheim  mit 2:0 durch 2 Tore von Ioannidou) und gegen den Ligakonkurrenten TSG 1899 Hoffenheim  mit 3:1 mit Toren von Dallmann (2x) und Ioannidou.

Zweitligist TSV Crailsheim chancenlos gegen TSG-Regionalmannschaft

Das 1899er Bundesliga Team um Chefcoach Jürgen Ehrmann startete mit einem souveränen 4:0-Erfolg ohne Gegentreffer über den amtierenden Schweizer Meister FC Zürich, bei dem die Ex-Potsdamerin Kristin Demann mit einem Doppelpack, die Japanerin Mana Iwabuchi und die gebürtige Hessin Leonie Pankratz, ins Tornetz trafen. Es folgte ein 2:0-Sieg über den ASV Hagsfeld, der sich über den Regio-Cup qualifiziert hatte. Torschützinnen waren Stephanie Breitner und Iwabuchi. Einen weiteren Sieg gab es gegen den Zweitligisten TSV Crailsheim. Die Tore beim 4:1 erzielten die gut aufgelegte Demann wieder mit zwei Treffern sowie Breitner und Eberhardt. Nur im letzten Gruppenspiel musste sich 1899 geschlagen geben, verlor 1:3 gegen die SGS Essen. Moser hatte die zwischenzeitliche Führung markiert.

Leverkusen zu abgeklärt für Hoffenheim II

Die Regionalliga-Mannschaft um 1899-Trainer Siegfried Becker, die am Tag zuvor als Zweitplatzierter des Regio-Cups das Ticket für den SAP-Cup gebucht hatte, begann ebenfalls mit einem Sieg: 3:1 gegen den VfL Sindelfingen nach Toren von Lina Bürger, Tabea Waßmuth und Laura Bertsch. Eine starke Partie zeigte der Regionalligist TSG II gegen den SC Sand und trennte sich nach einem Eigentor des SCS und dem Treffer von Judith Steinert überraschend vom Primus der 2. Bundesliga Süd 2:2 unentschieden. Gegen Bayer 04 Leverkusen war Hoffenheim II beim 0:4 chancenlos, der Gegner vor dem Tor zu abgeklärt. Im letzten Gruppenspiel musste ein Sieg her und der folgte. 4:1 gegen den 1. FFC Niederkirchen, für den Waßmuth, Bürger, Leonie Keilbach und Ricarda Schaber mit ihren Toren sorgten. Weil Sand gegen Leverkusen verlor, stand auch die zweite Mannschaft unter den besten vier des Turniers. Im 1. Halbfinale kämpften die beiden Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen und TSG 1899 Hoffenheim um den Eintritt ins Finale, dass erst durch das Tor von Anna Gasper in der Verlängerung entschieden wurde und den Leverkusenerinnen eine echt glücklich erkämpfte Finalteilnahme ermöglichte zum Leidwesen der TSG.

Kleines Endspiel um den dritten Platz

Im 2. Halbfinale besiegten die SGS-Frauen von der Ardelhütte die Zweitvertretung von Hoffenheim mit 2:0 durch Treffer von Dallmann und Doorsoun. Zum Schluss im kleinen Endspiel um den dritten Platz kam es zum vereinsinternen Hoffenheimer Duell, nicht immer eine einfache Situation: "Für uns war es schwer. Wir konnten nur verlieren", sagte Cheftrainer Jürgen Ehrmann. Das passierte aber nicht. Der Bundesligist setzte sich gegen seine Vereinskolleginnen standesgemäß mit 4:0 durch. Die Tore erzielten Moser, Janina Meißner und Eberhardt, die doppelt traf. Die beiden Hoffenheimer Cheftrainer, Ehrmann von der Ersten  und Becker von der Zweiten, waren zufrieden. Ehrmann: "Unser beider Minimalziel war das Halbfinale. Dort  hat uns etwas das Glück gefehlt. Leverkusen hat seine Chancen konsequent genutzt. Insgesamt haben wir ordentliche Spiele gezeigt und ein gutes Turnier abgeliefert." Ähnlich sah es Becker: "Für uns Regionalligist ist der vierte Platz ein toller Erfolg, wir mussten nur drei Bundesligisten vor uns lassen. Die Mannschaft hat zwei Tage gekämpft und immer wieder guten Fußball gezeigt. Ich kann mit der Leistung mehr als zufrieden sein.

Lisa Schmitz wieder beste Torhüterin

Dem freundschaftlichen Abklatschen unter Freunden folgte das Endspiel. Wieder spannend und ausgeglichen. Essen gegen Leverkusen. Essen war aber einen Tick konsequenter und setzte sich mit 2:0 durch: Turniersieg für die SGS. Mit zwei Toren von Dallmann und Ioannidou belohnte sich die SGS für einen tollen Turnierverlauf. ,. In einer ausgeglichenen Finalpartie schafften es die Werkself-Frauen allerdings nicht,  den Großteil ihrer Angriffe präzise zu Ende spielen, wohin gegen Essen vor dem Tor ein wenig mehr Konsequenz bewies und Schlussphase knapp mit 1:2 durchsetzte. "Das Endspiel hätten wir natürlich auch noch gerne gewonnen. In der Halle geht es blitzschnell und Essen hat leider seine Chancen  eiskalt genutzt – wir nicht", ärgerte sich Marith Prießen, die im Finale noch den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1 für Bayer 04 erzielte Essen vor dem Tor ein wenig mehr Konsequenz bewies und sich schließlich trotz einer spannenden Schlussphase knapp mit 1:2 durchsetzte.

Unglückliche Verliererinnen

Die Auszeichnung von Linda Dallmann als beste Turnierspielerin und Irini Ioannidou als erfolgreichste Torschützin setzte dem Essener Derby-Erfolg noch die Krone auf. Die unglücklichen Verliererinnen aus Leverkusen hinterließen insgesamt bei den anwesenden Hallenfußballfans mit ansprechenden Kombinationen und zahlreichen sehenswerten Toren einen sehr guten Eindruck. Grund zur Freude gab es außerdem für die Werkselfen: Lisa Schmitz wurde wie auch zuletzt beim DFB-Hallenpokal zur „besten Torhüterin des Turniers" gewählt. Die Enttäuschung war den Bayer 04-Spielerinnen nach dem Schlusspfiff deutlich anzumerken. Denn schließlich hatte die Leverkusener Truppe die Gruppenphase beim 6. SAP-Frauen-Fußball-Cup in der Mannaberg-Halle in Rauenberg absolut dominiert, mit 17:1 Toren auf Platz eins abgeschlossen und sich daher vermutlich durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Turniersieg gemacht.

Schwaben kooperiert mit Baden

Für die Bundesligamannschaften endete mit Turnierende gleichzeitig die Hallensaison 2014. Am kommenden Samstag, den 25. Januar, bestreiten gleich mehrere Erstligisten ihre ersten Freiluft-Testspiele. Die 1899-Frauen treffen sich um 15 Uhr nachmittags mit der Gastmannschaft des 1. FC Saarbrücken am Förderzentrum St. Leon-Rot. Für den SAP-Cup-Zweiten Bayer 04 Leverkusen aus dem Rheinland reist nach Westfalen und steht um 14 Uhr beim Herforder SV auf dem hoffentlich grünen Rasen. Der Wintereinbruch könnte etwas stören. Die junge Mannschaft des VfL Sindelfingen reist nach Willstätt in die Ortenau zum SC Sand , um gegen 13 Uhr gegen den Tabellenführer der 2. Bundesliga Süd zu bestreiten.  Der Verein bedankt sich mit diesem Freundschaftsspiel beim SC Sand dafür, dass die beiden VfL-Spielerinnen Julia Becker und Anna-Lena Vollmer während ihrer Ausbildungszeit bei der Bereitschaftspolizei in Lahr beim Zweitligisten mittrainieren können.  Die Frauen aus Schwaben kooperieren mit der Mannschaft aus Südbaden. Im Frauenfußball ist vieles möglich, oder?

So spielten sie beim 6. SAP-Frauen-Fußball-Cup 2014 in Rauenberg in der Endrunde:

Spiel um Platz 5:
FC Zürich (Schweiz) – SC Sand 4:3 (nur Neunmeterschießen)

Halbfinale:
Bayer 04 Leverkusen – 1899 Hoffenheim 3:2 (n. Verlängerung)
SGS Essen – 1899 Hoffenheim II 2:0

Spiel um Platz 3:
1899 Hoffenheim – 1899 Hoffenheim II 4:0

Finale:
SGS Essen – Bayer 04 Leverkusen 2:1

Auszeichnungen:
Turniersieger – SGS Essen
Beste Torschützin – Irini Ioannidou (SGS Essen, 5 Tore)
Beste Spielerin – Linda Dallmann (SGS Essen)
Beste Torhüterin – Lisa Schmitz (Bayer 04 Leverkusen)

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