Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass in den Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland (BRD) nicht alles Geld ist, was glänzt, das wissen Kenner und Kritiker. Dass die Kluft nicht nur tief ist, sondern auch breit, das wird dann deutlich, wenn nur noch Mitglieder und Mandatsträger der größten Oppositionspartei nach Moskau zu reisen scheinen.
Tino Chrupalla und Armin-Paulus Hampel waren kürzlich an der Moskwa. Chrupa soll erklärt haben, dass „die AfD … als größte Oppositionspartei in Deutschland „Diskreditierung und zum Teil auch Diffamierung“ erlebe. Er kritisierte die höchst umstrittenen Sanktionen der Merkel-Regierung, die auch über die EU abgekürzte Veranstaltung ausgeübt werde, und sprach sich für den Weiterbau der Nord Stream 2 genannten Stränge der neuen Ostsee-Pipeline aus.
Laut „Zeit“ (8.12.2020) sollte sich Lawrow „überrascht über die Kontroverse in Deutschland um das Treffen“ zwischen ihm sowie Chrupalla und Hampel gezeigt haben. Unter der Überschrift „Sergej Lawrow fordert bei Treffen mit AfD einen ‚Neustart'“ heißt es: „Er sprach von ‚offiziellen Versuchen‘ in Berlin, den Besuch der AfD-Politiker zu verhindern und ‚technische Schwierigkeiten‘ zu schaffen. In Deutschland würden Vertreter der Opposition dagegen auf hohem Niveau empfangen…“
Nicht nur „die Versuche, Hindernisse in den Weg zu stellen und technische sowie Protokollschwierigkeiten zu schaffen, sondern „die wegen Ihrer Reise ausgelöste hysterische interne Diskussion“, so Lawrow gegenüber Hampel und Chrupalla, würde ihn „verwundern“.
„Zu den Vorwürfen, der Besuch habe verhindert werden sollen, sagte ein Sprecher der deutschen Botschaft in Moskau: ‚Die Sprecherin des Auswärtiges Amts hat bereits am Montag in der Regierungspressekonferenz gesagt, dass das Auswärtige Amt und die Botschaft in Moskau in dem ganz normalen Maß, das gesetzlich vorgegeben ist, in die Reisevorbereitung und -durchführung involviert sind.‘ Der deutsche Botschafter traf sich am Dienstag mit Chrupalla und Hampel zum Frühstück in einem Hotel.“
Lawrow erklärte gegenüber Hampel und Chrupalla laut „Sputnik“ (8.12.2020) unter dem Titel „Lawrow meldet Zunahme von Problemen in Beziehungen zu Deutschland“: „In den Beziehungen zwischen Moskau und Berlin haben sich viele ernste Probleme angesammelt, die sich weiter vermehren, und in diesem Sinne gewinnt der Dialog in allen Richtungen – zwischenstaatlich, zwischenparlamentarisch, zwischengesellschaftlich – in dieser Phase an besonderer Bedeutung.“
„Wir haben mit Deutschland viele Fragen, in denen wir unterschiedliche Positionen einnehmen, manchmal entgegengesetzte Positionen, aber in der modernen Welt ist das eine natürliche Sache“, sagte er weiter. Über den Besuch hoher AfD-Mitglieder zeigte sich Lawrow erfreut: „Wir schätzen Ihren Beitrag bei der Pflege unserer Beziehungen sehr, die überdacht werden müssen und (…) einen Neustart benötigen.“
Mitglieder anderer Parteien in der BRD scheinen des Dialog zwischen Deutschen in der BRD und Russen in Russland auf höchster Ebene weit weniger zu suchen, geschweige denn zu finden.
Anders formuliert: Jetzt kümmert sich die AfD auch noch um eine gute Ostpolitik der BRD, nachdem die Merkel-CDU mit den Christen der CSU und Sozen der SPD diese hat den Bach runtergehen lassen.