Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am 8.5.2017 lautete die Überschrift einer Pressemitteilung der Werder Bremen GmbH & Co KG aA: „Serge Gnabry verlässt Werder Bremen“. Damit war klar, was vor seinem Antritt an der Weser Wichtigschreiber verlautbarten, nämlich dass der deutsch-ivorische Berufsfußballer, der zuvor als Jugendlicher beim VfB Stuttgart und beim FC Arsenal unter Vertrag stand, nicht lange bleiben würde. Gnabry zog die Karte Ausstiegsklausel. Jetzt, als echter Erwachsener, darf er beim FC Bayern München zeigen, ob es für die Königsklasse des europäischen Fußballs, der auch die des Weltfußballs ist, reicht.
In München wird er zeigen, was er in Bremen an der Seite von Claudio Pizarro dazugelernt hat. Geduld zählt sicherlich nicht dazu, denn Gnabry war wie Pizarro unter Cheftrainer Alexander Nouri nicht mehr erste Wahl. Das lag nicht nur an seiner Verletzung. Die Erfolge der Grün-Weißen vor allem in der Rückrunde, als man Platz vier der Tabelle der 1. Männerfußball-Bundesliga erreichte, gaben Nouri, der Gnabry mehrfach auf die Bank beorderte statt in die Startelf beförderte, recht. Gegen die noch besseren aus München, Dortmund und Hoffenheim verloren die Bremer allerdings. (Bremen vs München 1:2, Bremen vs Hoffenheim 3:5, Dortmund vs Bremen 4:3). Dennoch war Max Kruse der bessere Bremer Angreifer.
Für die famose Rückrunde der Werderaner sorgte vor allem auch Neuzugang Thomas Delaney, der in der Winterpause an die Weser wechselte. Das Werder jetzt noch nicht einmal in der zweiten europäischen Liga mitspielen darf, das bringt das grün-weiße Fußballunternehmen um über 20 Millionen Euro. Das bringt Bremen um Gnabry. Und das bringt Bremen auch um Davie Selke, den man gerne aus Leipzig zurückgeholt hätte, den es aber zu Hertha BSC zog. In Berlin wird Selke wenigstens ein wenig international spielen. Davon träumt man in Bremen seit ein paar Jahren nach wie vor.
Werder-Geschäftsführer Sport Frank Baumann, der an der Weser bessere Zeiten kennt und auch für die DFB-Elf die Töppen schnürte, scheint zu verstehen, dass Gnabry nach nur einer Saison beim SVW „gerne den nächsten Schritt in seiner Karriere machen möchte“, auch wenn es laut Nouri „natürlich … schade“ ist, „dass uns mit Serge ein absoluter Leistungsträger verlässt, der eine außerordentlich positive Entwicklung genommen und der Mannschaft mit starken Leistungen enorm geholfen hat.“ In München wartet auf Gnabry sicherlich eine noch spannendere Zeit. Wird sie auch noch erfolgreicher?
Wie auch immer, in Bremen freut man sich über acht bis zehn Millionen Euro und wünscht dem noch 21-jährigen Gnabry, der in 27 Bundesligabegegnungen mit dem W auf dem Trikot elf Tore und zwei Vorlagen zum Saisonerfolg in der Bundesliga der Männerfußballer beisteuerte und zum DFB-Nationalspieler wurde, nachdem er bei der Sommerolympia 2016 in Rio die Silbermedaille holte, alles Gute, aber noch nicht zum Geburtstag. Der steht für Gnabry im Juli an.
Vorher und bevor es in München losgeht steht die Europameisterschaft der U21-Mannschaften vom 16. bis 30. Juni 2017 in Polen an. Gnabry will mit dem Triumph als Europameister nach München, wo er laut Presseerklärung der FC Bayern München AG vom 11.06.2017 „einen Dreijahresvertrag“ erhalte.
Keine Frage: Gnabrys Weg mit den Stationen Neckar, Themse und Weser geht an der Isar weiter!