Seit 450 Minuten ohne Tor – Eintracht Frankfurt unterliegt zu Hause Bayer 04 Leverkusen 0:3

Leverkusen dagegen hat nach Meinung ihres Trainers Jupp Heynckes die erste Halbzeit als „die beste Halbzeit der Saison“ bestritten, die „gut war für ein drittes und viertes Tor.“ Nach der Pause sei seine Mannschaft sorglos geworden und habe dann nach und nach wieder die Kontrolle über das Spiel gewonnen. Damit spielt er auf die erste Viertelstunde nach der Pause an, die einzigen Minuten, in denen die Frankfurter zeigten, was ihnen möglich wäre, allerdings ging keiner der Torbälle dann wirklich hinein. Mit dem erfolgreichen Abschuß allerdings hatten auch die Bayerspieler oft Pech. Für die Eintracht stellte Trainer Michael Skibbe fest, daß seine Spieler in den ersten 45 Minuten dem Ball und den Leverkusenern immer nur hinterhergerannt seien. „Wir sind immer nur zurückgewichen.“

Simon Rolfes hatte in der 9. Minute das 0:1 gesichert, das Renato Augusto in der 32. Minute durch einen donnernden Schuß auf 0:2 erhöhte, dann aber trat ein, was als mangelnde Entschlossenheit oder auch Fahrlässigkeit der auftrumpfenden Bayer zu überlegenem Spiel, aber keinen weiteren Toren kam. Dreimal waren die Gelegenheiten eigentlich schon da: Schwaab verzog den Ball, Castor hatte den Ball zu hoch angesetzt, er segelte über die Latte, Huypiä traf mit dem Kopf danach den Pfosten gewaltig. Sah gut aus, blieb aber ohne Effekt.

Ob das kurzzeitige und kurzweilige Wiedererwachen der Eintrachtler nach der Halbzeit auf das Konto von donnernden Trainerworten in der Kabine gingen oder auf das Auswechseln von Caio und Tzavellas, für die Halil Altintop und Martin Fenin kamen, ist schwer zu entscheiden. Auf jeden Fall hatte Gekas in der 53. Minute per Kopf die besten Chancen, der Ball ging dicht vorbei. „Wir haben uns sogar vier, fünf Chancen herausgearbeitet“, bekräftigte Skibbe. Besonders eklatant war das in der 80. Minute, eine Zeitspanne, in der die Eintracht erneut Wiederbelebungsversuche startete und als ein Kopfball von Alexander Meier an die Latte donnerte.

Im Umkehrschluß waren es dann die Bayerspieler, die durch ein gekonntes Verwirrspiel mit mehreren Doppelpässen die sowieso schwache Eintrachtabwehr ausspielten und der in der 67. Minute eingewechselte Hanno Ballitsch den Ball über den daniederliegenden Tormann Oka Nikolov ins Tor zum 0:3 rollen ließ. Das Ergebnis hat für die Eintracht Konsequenzen auf ihrem ständig abwärts gerichteten Tabellenplatz, nun dem 11., der nur noch 5 Punkte vom Drittletzten entfernt ist, was Skibbe zu den Worten brachte: „Wir müssen jetzt aufstehen und nächste Woche in Nürnberg punkten, damit wir nicht noch weiter abrutschen.“

Manche meinen, daß in Frankfurt derzeit zu viel um Spielereinsätze diskutiert wird. Auf jeden Fall haben die Trainerworte von Michael Skibbe zu Ionnis Amanatidis, der nach sehr langer Verletzungspause in den letzten Spielen jeweils nur in den letzten Minuten eingewechselt wurde, auch zu Trainerhandeln geführt und der früher sehr erfolgreiche und lautstark sich artikulierende Torjäger wurde nicht einmal mehr als Ersatz aufgestellt. Das ist bei Bayer Leverkusen ähnlich und dennoch anders. Denn der ebenfalls nach Verletzung wieder spielfähige Michael Ballack war zwar auf der Ersatzbank, wurde aber bei drei Wechseln in der 67., 80. und 84. Minute nicht eingewechselt. Der entspannt und zufrieden wirkende Trainer Heynckes begründete das: „Nach solch einer schweren Verletzung muß die Eingliederung in den Spielbetrieb sehr behutsam vonstattengehen“.

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