Der arabische TV-Sender berichtet, daß es mindestens zwei Tote und unzählige Verletzte gebe. Die blutigen Straßenschlachten zwischen Anhängern und Gegnern des ägyptischen Präsidenten Mursi, der Notstandsgesetze erlassen hat, dauern zur Stunde an.
Nach Angaben des ägyptischen Fernsehens rissen die Anhänger der islamistischen Organisationen das Zeltlager ab, das die Opposition in der Nacht errichtet hatte, und kontrollieren jetzt weitgehend den Platz vor dem Präsidentensitz.
In Spiegel-Online berichtet Matthias Gebauer aus Kairo und notiert unter Berufung auf die Nachrichtenagenturen Reuters, dpa und dapd, daß Randalierer mehrere Brandsätze auf den Palast des Präsidenten geworfen hätten. Er schreibt von dramatischen Szenen, die sich in den Straßen von Kairo abspielen würden und das "immer wieder … auch Schüsse zu hören" gewesen seien.
Karim El-Gawhary berichtet über die eskalierenden Ausschreitungen zwischen Anhängern und Gegnern von Präsident Mursi auf seiner Facebook-Seite. Anfangs hätten die Mursi-Gegner vor dem Präsidentenpalast demonstriert, dann hätten die Muslimbrüder und Salafisten das Feld rund um den Palast übernommen. Dabei hätte es schreckliche Szenen gegeben. Neben ihm seien Oppositionellen fast zu Tode geprügelt worden. "Gerade schlagen sie einen der Anti-Mursi Gegendemonstranten neben uns halb tot", schreibt El-Gawhary.
Seit Wochen führen die beiden politischen Lager in Ägypten Demonstrationen durch. Während die Liberalen gegen die neue Verfassung, die Präsident Mohammed Mursi mehr Macht beschert, protestieren, rufen die Islamisten ihre Anhänger auf die Straße, um Mursi zu unterstützen. Sie wollen einen islamischen Gottesstaat.
Friedensnobelpreisträger ElBaradei erklärte, daß die Schuld für die Eskalation in Ägypten einzig und alleine Mursi und dessen Regierung trage. Mursi habe die Legitimation als Präsident verloren habe, sagte er.
Mit Material von Al Jazeera, dapd, Facebook, RIA Novosti, Spiegel-Online