Schnuppertörn ans Ende der Welt – MS HAMBURG unter dem Motto „Kreuzfahrt spektakulär“ zwischen den Paradiesen

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Ushuaia, die südlichste Stadt der Welt, lässt sie jedoch nicht los, besser gesagt ein kräftiger Westwind. Der drückt so massiv gegen Steuerbord – die Flanke der HAMBURG -, dass sich das Auslaufen um vier Stunden verzögert. Vom Sturm lädiert läuft das Expeditionskreuzfahrtschiff SILVER EXPLORER ein, die frühere WORLD DISCOVERER II. Die hoch gehende See hat ihr einige Brückenfenster zerschlagen.

Schaumköpf tanzen nach wie vor auf dem Beagle-Kanal zwischen Argentinien und Chile. Die sorgen für „Schaukel-Ängste“ unter den Passagieren. Doch dagegen helfen Pillen und gute Ratschläge. Beides bekommt man an der Rezeption.

Eine junge Schweizerin wird schon jetzt blass: „Ich glaub ´, mir wird schlecht“, ahnt sie das kommende Übel. „Aber ich erfüll ´ mir mit dieser Reise einen Lebenstraum“, ergänzt sie im selben Atemzug. Das mag widersprüchlich klingen, doch sie hat ihr Sprüchlein parat: „Man stelle sich ein Land vor, so groß wie Australien und Europa zusammen. Sonniger als Kalifornien und doch kälter als das Gefrierfach eines Kühlschranks. Trockener als Arabien und höher als die bergige Schweiz. Leerer als die Sahara“. Es gibt nur einen Ort auf der Welt, auf den diese Beschreibung zutrifft: die Antarktis, dieser fremde Kontinent im „untersten“ Teil der Erde.

Zeit für Lektor Niki R. Nikolaus, das Fahrtgebiet vorzustellen. Die angekündigten Antarktis-Vorträge von ihm und seinen fünf Kollegen versprechen informative Leckerbissen zu werden.

Meeresstraße mit schlechtem Ruf

Noch rund 550 Seemeilen trennen das robuste, eisverstärkte Kreuzfahrtschiff von der Antarktischen Halbinsel. Dazwischen erstreckt sich die Drake-Passage. Gefürchtet wegen der nach ihrer Breitenlage benannten „Kreischenden Fünfziger“ oder „Furious Fifties“. Permanente Tiefdruckstaffeln bescheren dieser Wasserlandschaft im Grenzbereich zwischen Pazifik und Atlantik brutale West-Stürme und furchterregende Wellenhöhen. Diesmal sind es gerade mal vier Meter, also für diese Verhältnisse eine geradezu spiegelglatte See. Die berüchtigte Meeresstraße nimmt die HAMBURG-Fahrer zwei Tage und Nächte in ihre rollenden Arme.

Würde das Guinness-Buch der Rekorde einen Platz für das schlechteste und unwirtlichste Klima auf der Erde vergeben, diese Region würde an erster Stelle liegen – natürlich nur aus menschlicher Sicht.

55 Grad südlicher Breite: Weitab an Steuerbord wird Kap Hoorn im Schlaf passiert. Man verpasst nichts, denn auf der Heimreise soll dort eine Anlandung versucht werden.

Über die Grenze

Der eisige sechste Kontinent weht einem am nächsten Morgen mit kühlem Luftstrom ins Gesicht. Am Nachmittag, etwa auf halber Strecke, sinkt das Thermometer von sieben auf vier Grad plus, die Sicht verschlechtert sich zunehmend. Lauter Zeichen, dass die antarktische Konvergenz, die Strömungsgrenze überquert worden ist. Sie scheidet als geschlossener Ring polares Kaltwasser im Südpolarmeer vom temperierten Wasser im Norden, was etwa mit dem 60. Breitengrad zusammenfällt.

MS HAMBURG befindet sich damit offiziell in der Antarktis. „Wer den ersten Eisberg sichtet“, verspricht Kreuzfahrtdirektor Florian Herzfeld, der schon 13 Antarktis-Reisen auf dem Buckel hat, „bekommt eine Flasche Sekt zur Belohnung“.

Durch dichte Seenebel-Bänke tastet sich MS HAMBURG nach Südosten. Die Begrüßungs-Show nach dem Kapitäns-Gala-Dinner verläuft zum Glück seegangsfrei. Auch für die kommenden Antarktis-Tage prognostiziert Kapitän Joao Simoes gutes Wetter. Der versierte portugiesische Seemann führt unter Beratung des erfahrenen und bekannten deutschen Expeditionsschiff-Kapitäns Karl Ulrich Lampe die HAMBURG sicher durch das Fels- und Eislabyrinth. Pünktlich zum Mittagessen dümpelt der erste Eisberg vorbei. Zwar nur ein Mini-Exemplar, aber es weckt erste Begeisterungsausbrüche, die nach mehr schreien.

Gefordert: Umweltverträglichkeit

Expeditionsleiter Guido Kleffel, auch er ein „alter Eishase“, führt die Gäste gemeinsam, mit Chef-Lektor Niki R. Nikolaus ein. Dazu gehören sowohl die Verhaltensregeln in der hoch sensiblen Natur, die laut Antarktis-Vertrag von 1959 vorgeschrieben sind, als auch wie man sich bei der Fahrt mit den Zodiac-Schlauchbooten verhalten soll. Jeder Gast muss die Teilnahme an dieser Einführungsveranstaltung durch seine Unterschrift quittieren. Die große Zahl der Gäste und eine relativ knappe Landgangs-Zeit verlangen eine strikte Organisation.

Wenn man erfährt, dass sich ein Dutzend Kreuzfahrtschiffe und mehr gleichzeitig in den Gewässern der Halbinsel tummeln, erscheint das mehr als geboten. Ein Ergebnis davon ist der Besucher-Verhaltenskodex. Auch dass nicht mehr als 100 Passagiere gleichzeitig angelandet werden dürfen. Statt Kontrolle bleibt nur Selbstkontrolle, wenn der Tourismus hier nicht ganz verboten werden soll. Manche Verantwortlichen, die mehr negative als positive Aspekte erkennen wollen, tendieren jedoch zu dieser Radikallösung.

Bevor zum Beispiel die HAMBURG in die Antarktis auslaufen durfte, musste beim Bundesumweltministerium ein umfangreicher Antrag gestellt werden. „Grünes Licht“ gab es erst, als das Umweltverträglichkeitsgutachten positiv beschieden wurde. „Alle Aspekte eines schonenden Umgangs mit der Natur werden von uns erfüllt“, ist Guido Kleffel zufrieden, „bitte tragen auch Sie dazu bei!“

Aufregung kurz vor 22 Uhr: Als dunkle wolkenverhangene Wand kommt Trinity Island in Sicht, vor der sich Eisberge in allen Formen und Größen versammelt haben. Der erste ist von einem Frühaufsteher gesichtet und auf die Brücke gemeldet worden. Die Flasche Sekt gehört ihm.

Auf 64 Grad Süd und 62 Grad West steuert MS HAMBURG die Gerlache Straße an, die den Palmer Archipel von der Antarktischen Halbinsel trennt. Sie ist der nördlichste Teil des antarktischen Kontinents und ragt mit 1200 Kilometer Länge am weitesten über den südlichen Polarkreis hinaus.

Peitschender Regen verhindert das für den späten Abend angesetzte Barbecue. Um sieben Uhr am nächsten Morgen soll das Paradies erreicht sein.
 
Paradies mit Rutschpartie

Pinguine schnellen wie zur Begrüßung in Scharen aus dem dunkelblauen Wasser. „Wer glaubt schon an diese Vögel, bevor er sie nicht selbst in freier Wildbahn gesehen hat“, strahlt Markus aus Düsseldorf, der sich mit dieser Reise einen Wunschtraum erfüllt: „Schon als Kind bin ich im Zoo zu den putzigen Frackträgern über den Zaun geklettert“, strahlt er, und sein Nachbar kommentiert trocken: „Aha, der mit den Pinguinen schwimmt!“

„Willkommen in der Antarktis!“, wird der Landgänger in der argentinischen Station „Almirante Brown“ begrüßt. Das macht zunächst stutzig, wähnt man sich doch schon längst dort. Weit gefehlt, denn bisher sind nur vorgelagerte Inseln gesichtet worden, kein kontinentales Festland. Das wird in der Paradies-Bucht zum ersten Mal unter den Fuß genommen. Die sonst wenig zur Sentimentalität neigenden Walfänger des 19. Jahrhunderts gaben ihr den Namen. Sie hielten das vergletscherte Gebirgspanorama samt Bucht mit driftenden Eisbergen für das in Eis erstarrte Paradies. Nach wie vor zu Recht. „Atemberaubend! Überwältigend!“ sind denn auch die Ausrufe, die der Bahia Paraiso gelten. Selbst als Schneefall zeitweilig die Sicht trübt: Wetterumschwünge sind nun mal typisch für die Antarktis. Auch menschliche Tragödien spielten sich hier ab. Zum Beispiel als der Arzt am 12. April 1984 in einer Verzweiflungstat die Station, eine der am schönsten gelegenen,  niederbrannte. Inzwischen ist sie wieder aufgebaut.

Die Anlandung klappt dank optimaler Organisation wie am Schnürchen. „Bedenken Sie“, heißt es im Tagesprogramm, „dass alle Anlandungen in der Antarktis wind-, wetter- und eisabhängig sind!“ Dabei entscheidet in letzter Instanz allein der Kapitän.  

Tierische Attraktionen

Schweißtreibend die Besteigung des Hausbergs – übrigens mit den vorgeschriebenen Rettungswesten! – durch den knietiefen Schnee hinter den nicht bewohnten, leuchtend rot gestrichenen Hütten. Um so eindrucksvoller der weite Rundblick vom Gipfel über die stille Bucht, auf der als weißer Punkt die HAMBURG treibt.

Abwärts geht ´s – laut juchzend natürlich – per Rutschpartie auf dem Hosenboden. Nach dem Motto: „Auf den Hintern, fertig, los!“ Das ganz besondere Wintervergnügen für Erwachsene im antarktischen Sommer, bei manchem blaue Flecken inklusive.

Um die Station herum überall emsige Eselspinguin-Geschäftigkeit: heisere Eselsschreie ausstoßen, Brüten, Füttern, Nahrung aus dem Meer heranschaffen, Steine sammeln für das Nest. Da werden auch mal beim Nachbarn „Anleihen“ genommen. Der Dieb wird zeternd verfolgt und mit Schnabelhieben traktiert. Auf Pinguin-Trampelpfaden watscheln die putzigen Frackträger mit hörbarem „Patsch-Patsch-Patsch“ hin und her. Von Kot beschmiert sind die Weggehenden, die Heimkehrer dagegen sauber gewaschen. Über allem ein beißender Guano-Gestank, der sogar noch bis an Bord zu schnuppern ist.

Zodiak-Panoramafahrt nach dem Mittagsbüffet im Palmengarten: Kontraste auch an den dunklen Gesteinsflanken: hellgrüne bis rostrote Flechten zu Schnee und schwarzem Fels, bläulich-grün oxidierte Kupferadern. Blauaugen-Kormorane schauen dem Treiben von oben herab „cool“ zu. Wie elektrisiert greifen alle zu ihren Kameras, als der Bootsführer ausruft: „Wal an Steuerbord!“ Die Objektive zielen auf den glänzenden schwarzen Rücken, aus dem heraus es laut hörbar prustet. Auch die beiden Rollstuhlfahrer werden in ein Zodiac gehievt und können die antarktische Szenerie hautnah verfolgen. Das Schmunzeln über Pinguine wird  jetzt abgelöst vom Staunen über Wale, die größten Meeressäuger der Welt.

Abschiedswinken mit der Fluke

Die geschützte, glasklare Bucht wird gesäumt von bis zu 80 Meter hohen Gletscherstirnen und einer schwarzen über 1000 Meter hohen Gipfelflur. Von weiß über türkis bis aquamarinblau schimmern die Eis-Zinnen-, -Kathedralen, -Bögen und -Tore. Das alles spiegelt sich im stillen Wasser. Vor den Buchtufern gestrandete Eisberge, jeder ein Individualist in seinen Formen, in Türkis, Weiß und Algengrün. Paradiesisch – man glaubt zu träumen. Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen fasste das in die Worte: „Glänzend weiß, strahlend blau, rabenschwarz: So leuchtet das Land im Sonnenlicht, märchenhaft schön. Spitze, Gipfel an Gipfel, zerklüftet, wild wie kein anderes Land der Erde – so liegt es da, unbeachtet und berührt, gefährlich und verführerisch“.

Ein See-Leopard lümmelt sich satt und dampfend auf einem flachen Eisberg, hebt nur kurz den Kopf mit dem scheinbar ständig grinsenden Maul, winkt mit seinen Schwanzflossen und schläft ungerührt weiter. Ein echter Shooting-Star! Ein Pinguin-Pärchen watschelt furchtlos an ihm vorüber, der wahrscheinlich gerade ein paar ihrer Artgenossen verdaut.

Die Gruppen bewegen sich zu Lande und zu Wasser behutsam zwischen den Tieren, jederzeit überwacht von den Lektoren. Der „Weltpark Antarktis“ soll ein großes Paradies für Tiere bleiben!

Beliebteste Touristenattraktion

Um 17 Uhr verlässt MS HAMBURG das Paradies, um Kurs auf die Station Port Lockroy zu nehmen. An der ganzjährig besetzten chilenischen Station Gonzales Videla vorbei in die Gerlache Straße, dem südlichsten Punkt der Reise auf fast 65 Grad entgegen. Fernab passieren drei mutige Kajakfahrer.

Über Bordlautsprecher bereitet der welterfahrene österreichische Lektor Niki Nikolaus die Gäste auf den Landgang am nächsten Morgen vor: „Der Naturhafen von Port Lockroy liegt auf der kleinen Insel Goudier vor der Westküste der 29 Kilometer langen und bis zu neun Kilometer breiten Wiencke Insel. Sie gehört zum britischen Antarktis-Territorium im Palmer Archipel  westlich der Antarktischen Halbinsel (englisch: Grahamland).

Nach seiner Entdeckung durch die Französische Antarktisexpedition 1904 bis 1907 wurde der Hafen für den Walfang und britische Militäroperationen im Zweiten Weltkrieg genutzt. 1996 wurde Port Lockroy, eine der beliebtesten Touristenattraktionen der Antarktis, renoviert und dient heute als Museum und Postamt. Drei Frauen und ein Mann kümmern sich um die Station, das Museum sowie den Souvenir-Verkauf. Sie untersuchen aber auch die Auswirkungen des Tourismus auf die Pinguine, die zu 90 Prozent den Vogelbestand der Antarktis stellen. Bis zu drei Kreuzfahrtschiffe mit jeweils maximal 500 Passagieren dürfen pro Tag vor der Insel ankern, maximal 40 Gäste gleichzeitig an Land.
Ein Teil der Insel ist für die Touristen zugänglich, die nur auf festgelegten Pfaden und in begrenzten Gebieten laufen dürfen. Der größere Teil bleibt zum Schutz der Pinguine gesperrt. Bis jetzt zeigen die Resultate, dass der Tourismus einen eher positiven Effekt auf die Pinguine hat. Möglicherweise dadurch, dass die Anwesenheit von Menschen Skuas verjagt, Raubmöwen, die Pinguinküken und -eier erbeuten“.

Schweigend Schönheit genießen

Die Anlandung klappt fast schon routiniert. Expeditionsleiter Guido Kleffel ist zufrieden mit seinen lernfähigen Zodiac-Schützlingen.

Rings um das Museum gehen Eselspinguine ihren Geschäften nach und nehmen kaum Notiz von den knallroten „Riesenpinguinen“, die sie fotografieren. Die Besucher der Kolonie sind gehalten – sie haben es schließlich unterschrieben -, nicht näher als fünf Meter an die Vögel heranzugehen. Doch es sind die Pinguine, die sich nicht an die Regel halten. Sie kommen deutlich näher, ein Ausweichen ist kaum möglich. Und die alles überwachenden Lektoren sind so gut wie machtlos.

Stille herrscht hier nicht, denn die Luft ist erfüllt vom heiseren Geschrei der Vögel. Während die am Wasser den Schnabel halten, krähen die anderen lautstark vom Hügel herab. „Nur so“, sagt Ornithologe Jan Naumann, „können die Paare sich in diesem Gewimmel wiederfinden“. Ihre Flügel übrigens, so erfährt man weiter, wurden zu Flossen, und die Weibchen stehen auf dickbäuchige Männchen. „Die haben die besseren Überlebenschancen“, grinst Naumann vieldeutig beim Blick in die Runde.

Die Decks sind nach dem Auslaufen am nächsten Tag gerammelt voll – von Eis- und Bergsüchtigen. Ablöser-Kapitän Philipp Dieckmann, waschechter Berliner, steuert nicht nur gern Zodiacs, sondern auch die HAMBURG gekonnt per Handruder: in Slalomfahrt durch den nur zwei Kilometer breiten Neumayer Kanal zwischen Wiencke- und Anvers Island, eineinhalb Stunden später in die Gerlache Straße. Unter Beratung von Eislotse und Ex-Expeditionskreuzfahrtschiff-Kapitän Karl Lampe muss er immer wieder kleineren Eisbergen ausweichen. Bis zu 1200 Meter hohe Gesteinsflanken, von denen Gletscher herabhängen, säumen die Küste. „Das muss man einfach gesehen haben und in sich aufnehmen“, begeistert sich ein Gast, „Fotos geben das längst nicht wieder!“ Fast unwirklich, diese später von Sonne und blauem Himmel gekrönte Szenerie! Schönheiten, die alle zum Schweigen zwingen. Bis nur ein paar Meter entfernt prustend und blasend ein Buckelwal auftaucht und mit seiner gewaltigen Fluke wie zum Abschied winkt. MS HAMBURG nimmt durch die  erneut wundersam zahme Drake-Passage Kurs auf das 553 Seemeilen entfernte Kap Hoorn.

Den Schlusssatz dieses in jeder Hinsicht gelungenen Schnuppertörns liefert das Tagesprogramm: „Die Antarktis ist ein Kontinent, der den Hochmut der Menschen dämpft und auch ihre kleinlichen Begierden“.

Weitere Highlights

Der sechste Kontinent war dieses Mal – nach fünf vorangegangenen erfolgreichen Reisen – für die HAMBURG nur so etwas wie ein Abstecher während einer Fast-Umrundung Südamerikas, sozusagen zum Schnuppern und Wiederkommen.

Auf dem Programm des Reiseabschnitts standen nach der Antarktis noch weitere Highlights:

Kap Hoorn

Abhängig von der Routenführung und den Wetterverhältnissen gehört zu vielen Antarktisfahrten eine Anlandung auf Kap Hoorn (55 °59 ´S 67 °16 ´W). Es ist nur eine wenige Quadratkilometer große chilenische Insel (Cabo de Hornos), heute Nationalpark, am südlichsten Ende von Südamerika. Das eigentliche Kap ist ein 441 Meter hoher Felsen, der den Atlantischen vom Pazifischen Ozean trennt. Berühmt-berüchtigt ist das Kap wegen seiner schweren Stürme und gefährlichen Fahrwasser, wo seit seiner Entdeckung im Jahre 1616 durch Jacques Lemaire und Willem Schouten mehr als 15.000 Seeleute ihr Leben lassen mussten. Umso größer ist das Erlebnis, nach einer Zodiac-Anlandung, seinen Fuß auf dieses Eiland zu setzen. Die HAMBURG-Gäste hatten dieses Mal das große, sehr vom Wetter abhängige Glück. Eine steile Treppe führt auf ein etwa 50 m höher gelegenes Plateau. Oben angekommen, kann man mit einem Blick beide Weltmeere sehen. Eine Station mit chilenischer Besatzung, eine kleine Kapelle und ein alter Leuchtturm laden zum Besuch ein. In der Station kann man Souvenirs kaufen und sich in ein Gästebuch eintragen. Das Leuchtturmwärter-Ehepaar musste viele Stempel in die Bordbücher drücken.
Gleich gegenüber haben sich die Cap-Hoorniers mit einem Monolith ein Denkmal gesetzt. Über Brettersteige erreicht man das schöne Ehrenmal zum Andenken auf See gebliebener chilenischer Marineangehöriger, das aus zwei versetzten Dreiecken und Konturen eines Albatrosses besteht.

Beagle-Kanal

Eine natürliche Wasserstraße, die den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Sie wurde benannt nach dem Forschungsschiff HMS BEAGLE, mit dem Robert Fitzroy 1831 die Wasserstraße entdeckte. Ihr östlicher Teil ist seit 1881 Teil des Grenzverlaufs zwischen Argentinien und Chile. Der Beagle-Kanal, die Magellanstraße und der Seeweg um Kap Hoorn durch die Drake Passage sind die einzigen Wasserstraßen zwischen Pazifik und Atlantik im Süden des amerikanischen Kontinents. An seinem nördlichen Ufer liegt das argentinische Ushuaia, am südlichen das chilenische Puerto Williams, die südlichste Stadt der Welt und Militärstützpunkt auf der Isla Navarino. Ringsherum eine wilde Naturlandschaft mit Südbuchen-Wäldern.

MS HAMBURG ankert über Nacht vor dem Ort, um dann am nächsten Tag im Kanal zu kreuzen mit fantastischen Gletscher-Ausblicken, insbesondere vor dem Seno Garibaldi, vor dem sich der Punto Hamburgo in den schmalen Fjord der Halbinsel Feuerland schiebt. Eine Hommage an MS HAMBURG? Dann das Schiff dicht an die Gletscherstirn heran, wobei es zu lautstarken Kalbungen kommt. Ein weiteres ganz besonderes Naturereignis!

Charles Darwin notierte auf seiner zweiten Reise 1832: „Es lag ein hoher Grad geheimnisvoller Großartigkeit in diesen Bergen hinter den Bergen mit tiefen dazwischen liegenden Tälern, die alle von einem einzigen dichten, dunklen Walde bedeckt waren. Auch erscheint die Luft in diesem Klima, wo ein Sturm mit Regen, Hagel und Schnee dem anderen folgt, schwärzer als irgendwo anders. In der Magellanstraße, gerade südwärts von Port Famine, schienen die entfernten Kanäle zwischen den Bergen in ihrer Düsterkeit über die Grenzen dieser Welt hinauszuführen“. Treffender kann man die  Impressionen und Emotionen in dieser grandiosen Landschaft nicht schildern.

Magellanstraße

Den Nautikern auf der Brücke steht danach eine maritime Raffinesse bevor: die Ansteuerung der Magellanstraße. Kurzer Blick zurück: 1520 entdeckte der portugiesische Seefahrer Fernando Magellan die 583 Kilometer lange Passage, die Atlantik und Pazifik miteinander verbindet. Sie war früher nur wenig befahren worden, da sie Segelschiffen kaum Manövrierspielraum ließ. Der stellenweise sehr enge, gewundene Wasserweg mit seinem tückischen, von Klippen durchsetzten Westausgang, starken Winden, schnellen Strömungen und hohem Tidenhub verlangt allerdings auch heute noch aufmerksames Navigieren.

Mit Kap Froward wird der südlichste Punkt des amerikanischen Kontinents passiert.

Punta Arenas/Chile

Bunte Wellblechdächer verraten schon von weitem: Punta Arenas, Hauptstadt Patagoniens am Ufer der Magellanstraße. 1843 als Strafkolonie gegründet, mauserte sich der Ort zur Schafzucht-Hochburg Chiles, ist allerdings heute in erster Linie Schifffahrts- und Verwaltungszentrum sowie Versorgungsbasis für Antarktisexpeditionen. Die 120.000 Einwohner sind stolz darauf, in der südlichsten Großstadt der Welt zu wohnen. In der Stadtmitte die Plaza und das Standbild Fernando Magellans. Ersten Vorboten der Antarktis begegnet man in der nahen Otway-Kolonie von Magellan-Pinguinen.

Der verlockendste Ausflug führt von Punta Arenas in einen der schönsten Nationalparks der Welt: Torres del Paine. Da wird man überwältigt von dem machtvollen Dreiklang spektakulärer Berge, glasklarer Seen und kalbender Gletscher. Das muss man sich aufheben für den nächsten Anlauf. Die Region liegt in dem Teil Südamerikas, die Patagonien genannt wird. Das Gebiet wird unterteilt in West-Patagonien, das überwiegend zu Chile gehört und die größte zusammenhängende Eismasse außerhalb Grönlands und der beiden Pole beherbergt, und dem überwiegend zu Argentinien gehörenden Ost-Patagonien. Getrennt werden sie durch die Anden. Charakteristisch sind die steppenartigen Ebenen oder Pampas. Sie sind nur dünn besiedelt, werden aber als Weiden für Schafe, Rinder und Pferde genutzt.

Vom Hafen starten viele Expeditionsschiffe in die Antarktis. MS HAMBURG nimmt von hier aus Kurs auf die chilenischen Fjorde.

Tipps

Von dem Aussichtspunkt „Cerro de la Cruz“ hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Magellanstraße. Vom Plaza Muñoz Ganero aus folgt man der Straße Fagnano, um direkt zu den Treppenstufen zu gelangen, die zum Mirador hinaufführen.

Chilenische Fjorde/Magellanstraße (westlicher Teil)

Vor den Augen der staunenden Passagiere entfaltet sich ein grandioses Panorama: tief eingeschnittene, schlauchenge Fjorde, natürliche Kanäle, türkisfarbene Gletschergiganten, gekrönt von den schneebedeckten Anden. Einziges „Geräusch“ in dieser Einsamkeit: tosende Wasserfälle, die über die Klippen der Canyons herab donnern.

Über 1600 Kilometer erstreckt sich das windige und feucht-kalte Naturparadies bis in den tiefen Süden. Die Fahrt gilt als die schönste Reise der Welt.

Die nächsten drei Tage gehören ganz dieser faszinierenden Szenerie Patagoniens. Am Spektakulärsten ist die gewundene, sehr schmale Passage von Angostura Inglesia mit einer Gezeitenströmung von neun Knoten.
Der Golfo de Penas, Golf der Leiden, beschert aber dieses Mal ruhiges Wetter, einen herrlichen Sonnenunter- und Mondaufgang sowie das Kreuz des Südens.

Puerto Montt/Chile

Von Ferne grüßt majestätisch der Osorno mit seiner Schneehaube, das Idealbild eines Schichtvulkans. Deutsche gründeten die Stadt im Jahre 1854 an der Stelle eines Mapuche-Indio-Dorfes. Ein Denkmal erinnert daran. 125.000 Einwohner leben hier überwiegend von der Krabben- und Muschelfischerei. Gleichzeitig gilt der Ort als „Tor zur chilenischen Schweiz“. Seen und Wälder dominieren das bergige Landschaftsbild der Küstenkordillere: Region de los Lagos oder auch „Wald-Chile“ genannt.

Über die berühmte Panamericana gelangt man in die Rosenstadt Puerto Varas am Ufer des Llanquihue Sees, in dem sich die schneebedeckten Gipfel der umliegenden Vulkane Osorno und Calbuco spiegeln.

Archaische Baumgiganten, von hellgrünen Farnschleiern behängt, säumen seine stillen Ufer. Früher ein ideales Jagdrevier der Araukaner. Die übrig gebliebenen 135.000 Indianer leben heute angepasst und zurückgezogen in Reservaten.

Tipps

Die Kunstgalerie Diego Rivera, erbaut zwischen 1960 und 1963, befindet sich im Zentrum von Puerto Montt und bietet einen Einblick in die Arbeiten regionaler Künstler. Auch die Werke ausländischer Künstler und Fotografen haben hier ihren Platz.

Niebla und Valdivia

Angelandet wird unterhalb des ehemals spanischen Forts (1671) von Niebla. Die 150.000-Einwohner-Stadt Valdivia, 1552 von spanischen Konquistadoren gegründet, liegt 840 Kilometer südlich von Santiago am Zusammenfluss des Rio Calle und des Rio Cruces zum Rio Valdivia. Der Ort bildet das Ende des reichen Zentraltals, das die Mehrheit der Chilenen ernährt, und ist zugleich die Grenze zum landschaftlich reizvollen Seendistrikt. Die malerische grüne Region ist ein beliebtes Ferienziel für die Einheimischen. Allerdings wird sie auch hin und wieder von Erdbeben heimgesucht. 1960 wurde die Stadt fast vollständig zerstört, aber behutsam wieder aufgebaut.

Deutsche Einwanderer rodeten weite Waldgebiete und bestimmten fortan das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben.

Tipps

Ein Rundgang durch den Ortskern, das Hafenviertel. Der Markt strotzt vor Leben. Handarbeiten, Wein aus der Region und Schokolade sind begehrte Mitbringsel.

Ein Blick in das Innere der modernen Kathedrale an der Plaza de la Republica.
Die Insel Teja, die man über eine Brücke vom Festland aus erreicht.

Lohnenswert das historische Museum mit einer Sammlung von Objekten aus vorspanischer Zeit und einer Dokumentation über die deutschen Siedler.

Schöne Andenken sind Textilien, wie bunte handgewebte Ponchos, Pullover aus Lamawolle, Vicuña-Läufer und Kupferarbeiten. Günstig sind auch Halbedelsteine, wie Lapislazuli, Jade, Amethyste, Agate und Onyx.

Valparaí­so/Chile

Valparaí­so liegt wie ein Amphitheater an einer nach Norden offenen, häufig wellenreichen Bucht. Die Stadt ist in zwei Bereiche unterteilt: die auf die spanische Stadtgründung um 1540 zurückgehende, massive, steinerne Unterstadt – heute Geschäfts- und Industrie-Viertel – und die Oberstadt mit den neueren Wohngegenden.

Viña del Mar ist das eleganteste Seebad Chiles, traditioneller Sommersitz der Hauptstädter und besitzt schöne Strände, Parks und Promenaden.

Tipps

Paseo 21 de Mayo: Der „Paseo 21 de Mayo“ ist ein Weg mit Tradition. Direkt hinter dem Paseo befinden sich wunderschöne Gärten und Gebäude, die zum Anschauen einladen.

Ascensores (Aufzüge): Den schönsten Blick auf Valparaí­so wirft man aus einem Schrägaufzug. 14 solcher Bahnen sorgen für den Personentransport zwischen Unter- und Oberstadt. Oben angekommen, präsentiert sich einem der überwältigende Aussichtsbalkon der Stadt.

Souvenirs: Schöne Andenken sind Textilien, wie bunte handgewebte Ponchos, Pullover aus Lamawolle, Vicuña-Läufer und Kupferarbeiten. Günstig sind auch Halbedelsteine, wie Lapislazuli, Jade, Amethyste, Agate und Onyx.

Antarktis – Kontinent der Superlative

Gut zu wissen: die wichtigsten „Highlights“ über den sechsten Kontinent.
Antarktika ist der südlichste und außergewöhnlichste Kontinent der Erde und mit einer Fläche von 21,18 Millionen Quadratkilometern 50 Prozent größer als Australien. Seine Fläche umfasst etwa 10 Prozent  der gesamten Landoberfläche, vierzig Mal so groß wie Deutschland. Im Buch der Rekorde würden Antarktika gleich mehrere Einträge zustehen.

Der fast runde Kontinent ist der zuletzt entdeckte: 1820 erstmals gesichtet und 1895 von dem Norweger Carsten Borchgrevink betreten.

Im Sommer leben und arbeiten rund 4000 Menschen in 44 wissenschaftlichen Stationen aus 18 Staaten auf dem am dünnsten besiedelten Kontinent.

Antarktika ist nicht nur am entlegensten (4000 km von Australien, 3700 km von Südafrika, 1000 km von Südamerika), sondern auch am unzugänglichsten, umgeben von den rauesten Seegebieten der Erde wie den „Brüllenden Vierzigern“, „Rasenden Fünfzigern“ oder „Heulenden Sechzigern“. Mit Betroffenheit erfährt man, dass hier 15.000 schiffbrüchige Seeleute bisher ihr Leben lassen mussten.

Am 21. Juli 1983 sank an der russischen Forschungsstation „Wostok“ die Quecksilbersäule auf – 89,6 Grad (Jahresdurchschnitt – 34,5 °C) – die bislang tiefste auf der Erde gemessene Temperatur. Bei nur 50 Millimetern Jahresniederschlag ist es hier am trockensten. Da kann nicht mal die Sahara mithalten. In den 30 Millionen Kubikkilometern antarktischen Eises sind – trotz der Trockenheit – 80 Prozent aller Süßwasservorräte der Erde gespeichert. Mit Windgeschwindigkeiten bis zu 300 km/h ist es hier am stürmischsten.

Weil nur 2,4 Prozent von Antarktika, überwiegend die Küsten, eisfrei sind, ist das Land geologisch am wenigsten erschlossen. Nicht zuletzt wegen der Eismächtigkeit auf dem Südpolarplateau von 2160 Metern (Maximum: 4776 m). Mit 1830 Metern durchschnittlicher Höhe kann kein anderer Kontinent (übrige: 875 m) mithalten.

Seit 40 Millionen Jahren bilden kalte Strömungen eine tödliche Barriere für die meisten Organismen aus gemäßigt temperiertem Wasser. Damit ist Antarktika auch der isolierteste Kontinent. Während das eisbedeckte Plateau ohne Leben ist, sind im Küstenbereich extrem kälteangepasste Flora (Tundra) und Fauna (Wale, See-Elefanten, Robben, Pinguine, Albatrosse, Sturmvögel) zuhause. Prädikat: am lebensfeindlichsten. Als „Weltpark“ genießt Antarktika den besten Umweltschutz mit strengsten Vorschriften für Bewohner und Besucher.
2009 wurde in Anwesenheit einiger Präsidenten an den 50. Jahrestag des Antarktisvertrages erinnert. Alle Unterzeichnerstaaten (75 Prozent der Weltbevölkerung) verpflichteten sich 1959 darin – und auch für die nächsten 30 bis 50 Jahre zur – friedlichen Forschung, zum Schutz der Natur, zum Verzicht auf Gebiets- und Bergbauansprüche. Um den Südpol herum erstreckt sich damit auch der friedlichste Kontinent der Erde. Ein Menschheitstraum ist hier realisiert.                                                                                                                                               
Richtlinien für Antarktis-Reisende

Verhalten: Zur geistigen Ausrüstung gehört vor allem das richtige Verhalten, heißt es in einer Broschüre. „Überwinden Sie Ihren Individualismus und halten Sie sich stets an Ihr Gruppe. Unternehmen Sie keine Extratouren und Alleingänge, vor allem nicht auf Gletschern – Abstürze in Gletscherspalten sind in Polargebieten mit die häufigste Todesursache. Unsere Lektoren und erfahrene Begleitpersonen zeigen Ihnen vor Ort die umweltschonendsten Wege. Halten Sie sich bitte an entsprechende Hinweise! Das gilt besonders für die Sicherheitsabstände zu den Tieren.

Bei Fahrten mit dem Zodiac folgen Sie den Anweisungen des Fahrers, der für Ihre Sicherheit verantwortlich ist. Nur er erteilt jedem einzelnen Mitfahrer die Erlaubnis zum Aufstehen.

Bläst das Typhon unseres Schiffes mehrmals, bedeutet das Alarm. Jeder kehrt sofort zur Sammelstelle zurück, um auf schnellstem Wege das Schiff zu erreichen.

Weder in den Schlauchbooten, noch in naturgeschützten Gebieten darf geraucht werden. Wir lassen keinerlei Abfälle zurück und nehmen nichts weiter mit als unsere Erinnerungen und Fotos. Stationen besuchen wir nicht unaufgefordert, sondern nur nach vorheriger Einladung.

Halten Sie gegenüber Pinguinen, nistenden Vögeln und Robben folgenden Sicherheitsabstände ein:

bei Pinguinen 5 m
bei brütenden Albatrossen 5 m
bei brütenden Riesensturmvögeln, Seeschwalben und Raubmöwen 15 m
bei Pelzrobben 15 m, zu Ihrem eigenen Schutz vor aggressive Bullen
bei See-Elefanten 5 m (Niemals zwischen den Tieren und Ufer aufhalten! Die Tiere könnten in Panik geraten und Sie niederwalzen.)

– Bewegen Sie sich an Land aufmerksam.
– Schneiden Sie einem Tier nie den Weg zum Wasser ab und treten Sie nie zwischen Jungtiere und Eltern.
– Überschreiten Sie nie die äußere Grenze einer Pinguin- oder Robbenkolonie.
– Berühren Sie niemals die Tiere.
– Scheuchen Sie kein Tier wegen eines Fotos auf. Schalten Sie den Blitz aus.
– Verursachen sie so wenig Geräusche wie möglich, um die Tiere nicht zu verängstigen.
– Treten Sie nicht auf die sehr empfindlichen Moose und Flechten. Es dauert rund zehn Jahre, bis sie sich wieder erholt haben.
– Nehmen Sie außer Erinnerungen und Aufnahmen bitte nichts aus der Antarktis mit.
– Bringen Sie bitte alle Abfälle zur sachgemäßen Entsorgung wieder an Bord.
– Nehmen sie bitte keine Lebensmittel an Land.
– Bitte betreten Forschungsstationen nur, wenn Sie dazu aufgefordert werden.
– Historische Hütten dürfen nur in Begleitung eines offiziellen Vertreters betreten werden.
– An Land sowie in historischen Gebäuden und Schutzhütten herrscht strengstes Rauchverbot.
– Halten Sie sich an Land immer bei der Gruppe bzw. beim Expeditionsleiter auf.
– Verlassen Sie sich auf die Expeditionsleiter, Lektoren und Naturexperten.

Infos

Das Schiff MS HAMBURG (ex cCOLUMBUS); Baujahr: 1997; Bauwerft: MTW, Wis-mar/Mecklenburg-Vorpommern; renoviert: Mai 2012 bei der Werft Enti Bacini in Genua, Italien; Eigner: Conti-Reederei, München; Bereederung: Hamburg-Cruise; Charterer (für zunächst 6 Jahre mit Kaufoption; Plantours, Bremen; BRZ: 15.000; Länge: 144 m; Breite: 21,5 m; Tiefgang (max.): 5,15 m; Maschinen: 4 mit zus. 10.560 kW; Geschwindigkeit (max.): 18,5 kn; Propeller: 2; Umwelt: Müllverbrennung, Bioklär- und Osmose-Anlagen; Stabilisatoren: ja; Passagierdecks: 6; Passagierkapazität: 400; Kabinen bzw. Suiten: 197/8; Crew: 170; Zodiacs: 6; Bordsprache: Deutsch; Bordwährung: Euro; Hospital: ja; Flagge: Bahamas; Heimathafen: Nassau.

Wahlspruch von Kapitän Philipp Dieckmann, einem begeisterten Seemann und erfahrenen Expeditionsschiff-Kapitän: „Everyone spends the first nine months of life in water. The lucky ones make frequent returns”.

Reiseroute: 17.011.2013: Ushuaia/Argentinien; 18./19.01.: auf See; 20.01.: argent. Station Paradise Bay/Almirante Brown; 20./21.01.: britische Station Port Lockroy/Wiencke Island; 22.02.: auf See; 23.01.: Kap Hoorn/Chile; 24.01.: Seno Garibaldi, Beagle Kanal; 25.01.: Punta Arenas/Chile; 26.01.: auf See; 27.01.: PIO XI-Gletscher; 28.01.: auf See; 29.01. Puerto Montt/Chile; 30.01.: Niebla (Valdivia)/Chile; 31.01.: auf See; 01.02.: Valparaiso/Chile; Ende des Reiseabschnitts.

Seemeilen: Ushuaia-Paradise Bay: 702; Paradise Bay-Port Lockroy: 35; Port Lockroy-Neumayer Channel: 18; Neumayer Channel-Kap Hoorn: 553; Kap Hoorn-Puorto Williams: 109; Puorto Williams-Garibaldi: 86; Garibaldi-Punta Arenas: 216; Punta Arenas-PIO XI: 425; Pio XI-Puerto Montt: 597; Puerto Montt-Niebla: 205; Niebla-Valparaiso: 446; Gesamt: 3.392 sm (6.269 km).

Was gut ist: Eine familiäre Atmosphäre; optimale Organisation der Anlandungen; wohltuend moderate Durchsagen des fürgsorglich-verbindlichen Kreuzfahrtdirektors Florian Herzfeld (der Name ist Programm!): so viel wie nötig und so knapp wie möglich; kompetente Lektoren und lehrreiche Vorträge; freundliche Kreuzfahrt-, Reise- und Expeditionsleitung; aufmerksame Crew.

Was verbesserungsbedürftig ist: Die Trittschalldämmung über den Kabinen auf Deck 5, da Jogger manchmal schon um fünf Uhr früh darüber ihre Runden drehen und so manchen Gast aus dem Tiefschlaf reißen; Kabinen zu hellhörig.

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