Essen, Deutschland (Weltexpress). In Essen wurde heute Sahra Wagenknecht zur Spitzenkandidatin der Partei Die Linke für den Bindestrich-Bundesstaat Nordrhein-Westfalen gewählt. Zuvor und auch am heutigen Sonnabend hagelte es Kritik an Sahra Wagenknecht, die mit Oskar Lafontaine verheiratet ist, und von der ein neues Buch mit dem Titel „Die Selbstgerechten“ mit dem Untertitel „Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt“ vorliegt.
Das neueste Wagenknecht-Werkt wird als Abrechnung mit sich links wähnenden antideutschen Mitgliedern der Partei Die Linke und anderen aufgefaßt. Wagenknecht teilte der DPA am Freitag mit: „Mit aus dem Zusammenhang gerissenen, teils verfälschten Zitaten ein völlig verzerrtes Bild vom Inhalt meines Buches zu vermitteln, um meine Wiederaufstellung zu verhindern, ist kein guter Umgang miteinander.“
Auf ihrem Kanal im Fratzebuch genannten „Facebook“ teilt sie mit Datum 8.4.2021 mit: „Nein, ich rechne mit meinem neuen Buch nicht mit meiner Partei ab. Das Gegenteil ist der Fall: Mein Buch ist ein Plädoyer für eine starke Linke und eine Analyse der Ursachen, weshalb die meisten linken und sozialdemokratischen Parteien in Europa in den zurückliegenden Jahren den Rückhalt bei ihrer einstigen Wählerschaft verloren haben.“
Das Manöver ihrer parteiinternen Gegner kam, um ihre Wahl als Spitzenkandidatin zu verhindern. Mehrere Mitglieder, darunter einfache Mitglieder, Funktionäre und Mandatsträger, forderten Wagenknecht zum Verzicht auf die Kandidatur auf.
Eine Konkurrentin, die Kölnerin Angela Bankert, die sich zur angeblich Antikapitalistischen Linken zählt war schon vorher bekannt, eine weitere meldete sich überraschend und wütete ebenfalls gegen Wagenknecht. Die als Verkqueere geltende Hannah Haerhus aus Münster machte auch Stimmung gegen Wagenknecht. In „Neues Deutschland“ (10.4.2021) hießt es unter der Überschrift „Sahra ist Spitze“: „Ihre Vorstellungsrede nutzte sie für eine deutliche Anklage von Wagenknechts Buch. Antirassismus müsse zur ‚DNA‘ der Linken gehören. Wagenknechts Äußerungen seien »schockierend« und »respektlos« gegenüber Minderheiten. Auch Bankert äußerte sich ähnlich, von Wagenknecht kritisierte Bewegungen wie Seebrücke, Unteilbar und Fridays for Future seien wichtige Bündnispartner. Die Linke müsse als ihr parlamentarischer Arm agieren.“
Dennoch wurde sie mit 127 Stimmen, was 61 Prozent entspräche, zur Spitzenkandidatin der Partei Die Linke in NRW gewählt. Auf dem zweiten Platz landete Matthias W. Birkwald mit 84 oder 85 Prozent (je nachdem, wer berichtet) und auf dem dritten Sevim Dagdelen mit 58,17 Prozent.