Nein, es sind nicht die Maler Picasso, Cezanne oder Chagall, die hier abstrakte Kunst in den Abendhimmel zeichnen, untermalt von Musik – es sind die Wettbewerbsländer Frankreich, Niederlande und Russland, die nach strengen Vorgaben des Veranstalters Kämpfe und Team Jurorenkriterien erfüllen müssen, nach denen nach Abschluss der zwei Tage das Siegerteam gekürt wird.
Zuerst zeigen das französische Team „Féeries“ (Zauberwelt) ihr Können und zu romantischer französischer Musik werden Herzen in die Luft gemalt, Champagnerperlen fallen vom Himmel und eine Erinnerung an die Feuerwerkschampionats in Cannes an der Côte d’Azur werden wach, nur, dass hier das Kunstwerk nicht vom Mittelmeer reflektiert wird, sondern auf dem geräumigen Mailfeld, wo am Glockenturm ein grünes Laserauto hinauf- und hinunterfährt vom Sponsor Citroen. „Nur weil jemand Leonardo da Vinci’s Pinselstrich hat, kann er nicht gleich die Mona Lisa malen.“ ist das Credo des Gründers Joel Hamon, Preisträger vom Feuerwerkfestival in Cannes. „Leben, Geist und Seele sollen in jeden Schritt der Pyrotechnik-Show miteinfließen!“ Ich hätte ihnen sofort den Nr. 1 Platz gegeben, im Glauben ihr Können sei nicht zu toppen.
Aber dann: Die niederländische Truppe „Hero Fireworks“ zieht alle Register der Pyrotechnikerkunst und füllt jede Note der drei Musikstücke mit ständig neuen Überraschungen an Piff, Paff, Puff: Rot, Grün, Blau, Weiß – von rechts und links ziehen die Feuerwerksfanfaren von unten nach oben in den Nachthimmel, um sich dort in einem ständig sich überbietenden Crescendo zu vereinen und noch einmal eins drauf zu setzen. Es fehlen die Worte, um die unglaublichen Kreationen würdig wiederzugeben – die Feuerwerke werden auf Video aufgezeichnet und unter www.pyronale.de auf die Homepage gestellt werden. Die Niederländer waren dann auch die Tagessieger.
Die nachfolgende russische Künstlertruppe „Orion Art“ fand jedoch auch den vollen Applaus nicht nur vom kleinen Benjamin, der völlig aus dem Häuschen war und nicht nur er – bei diesen Anblicken und optisch-akutischen Genüssen wird das Kind in jedem geweckt. Alle Zuschauer blickten wie gebannt in den nächtlichen Himmel.
60.000 Besucher kommen alljährlich aus aller Herren Länder, um sich „the best of the best“ anzuschauen. Direktor Gerhard Kämpfe und Partner, Organisator von vielen Publikums-Lieblingsveranstaltungen (wie z.B. auch das jährliche Classic Open Air Festival) suchen sich die Feuerwerkskünstler aus den international Besten sorgfältigst aus – die Vorbereitung der Pyronale dauert jeweils immer ein Jahr – es ist die 10. Pyronale, die bezaubert und umwirft!
Die Künstler haben Farbvorgaben zu erfüllen, dieses Mal Gold und Grün, Musikvorgaben: Medley aus der Polka „Unter Donner und Blitz“ und der Ouvertüre aus „Die Fledermaus“ beide von Johann Straus. In der abschließenden Kür mit 10 Minuten Feuerwerk kann die Musik selbst gewählt werden unter dem Thema „My Country“. Hier zeigten die Nationen auch jeweils das stärkste kreative Potential.
„Nur keine Klassik“, stöhnte Klein-Benjamin im Vorfeld des Spektakels – Ben kommt jedoch voll auf seine Kosten: auf der Bühne im Vorprogramm spielte eine Street-Art Hip-Hop-Band und zeigte Street-Dance. Als dann noch die Hymne seines Idols John Newman „Love me again“ gespielt wird, ist Klein-Benjamin nicht mehr zu halten und fängt an, auf der Tribühne zu tanzen: It’s party time!
Am zweiten Abend werden Italien, Norwegen und China ihr Können unter Beweis stellen.
Das Publikum kann telefonisch seine Stimme für den Tagessieger abgeben – mit 30% fließt seine Beurteilung mit ein. Die Jury mit dem Frank Henkel, Senator für Inneres und Sport, Rudolf Schenke (Scorpions), Anna Thalbach (Schauspielerin), Fachleute der Feuerwerksbranche und viele andere Prominente des öffentlichen Lebens haben dann die Qual der Wahl, wem sie am Schluss der Pyronale den Goldenen Pokal überreichen. Kreativität und Synchronität zur Musik sind hierfür wesentliche Kriterien. Vorhang hoch – Feuer frei – die Pyronale hat ihr internationales erstklassiges Renommee erneuert unter Beweis gestellt!
Videos und Bilder der Pyronale unter: http://www.pyronale.de/de/multimedia/videos