Freitag, 31. Januar 2025
Reise Seite 201

Reise

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Typisch für Frankfurt, daß ein Thema wie „Der Medienstandort Frankfurt als Imageträger für die Stadt“ nur unter den drei Frankfurter Namensträger FAZ, FR und FNP als Podiumsdiskutanten beim 2. Tourismustag der Stadt Frankfurt besprochen wird. Sie haben nichts verstanden? Das liegt daran, daß man in Frankfurt sehr auf Frankfurt beschränkt bleibt. FAZ, das ist die hochgelahrte Frankfurter Allgemeine Zeitung, FR die eigentlich links-liberale Frankfurter Rundschau und die FNP die Frankfurter Neue Presse, nach dem Krieg gegründet als konservatives Gegenstück zur Erstgeburt der Rundschau. Gekommen sind die drei Chefredakteure der Lokal/Regionalausgaben, von Thomas Feda, dem Leiter der städtischen Tourismusgesellschaft ausgesucht und begrüßt.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ende August lud die Tourismus + Congress GmbH bereits zum 2. Mal zum Frankfurter Tourismustag. Ein kommunaler Tourismustag existiert in dieser Form nur in Frankfurt, die Stadt, die aus Sicht des Tourismus im Allgemeinen auf Landesebene hinter Berlin, München und Hamburg den 4. und im Bereich Gästezahlen mit 9 Mio. sogar den 2. Platz belegt, besitzt somit eine gewisse Vorreiter-Funktion. Denkt man zumindest in Frankfurt. Denn das Thema „Frankfurt und Tourismus“ ist durchaus ein leidiges. Seit in der Nachkriegszeit die im Krieg in der gotischen Innenstadt fast völlig zerstörte Stadt Frankfurt vor allem wegen des Sitzes des Headquaters der USA und Mittelpunkt der amerikanischen Zone sehr schnell wiederaufgebaut wurde – kleinkariert und zu eng, meinten die einen, amerikanisch wieder andere – und sogar nur knapp gegen Bonn als zukünftige Bundeshauptstadt unterlag, ist diese Stadt in der Bundesrepublik was ihre Reputation angeht, in eine Schieflage geraten. Die meisten Leute, die hierher kommen, folgen der Ankunft/Abflug auf dem Frankfurter Flughafen oder es sind Geschäftstermine der vielen Banken, Verbände, Wirtschaftsunternehmen sowie Kongresse der gleichen Klientel. Aber Frankfurt als reizvolles Ziel für Touristen ist weithin nur unterwertig bekannt, was den Bewohnern in der Regel egal ist, denn die leben nun ausgesprochen gerne hier und haben mit dem Geschäftstourismus schon manchmal genug.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der zweite, der von der Tourismus + Congressgesellschaft durchgeführte Tagungsteil beschäftigte sich erst einmal mit einer Studie über den Tourismus in Deutschland und wie die einzelnen Städte und Sehenswürdigkeiten bewertet werden, wobei es hier und heute nur um die Aussagen über Frankfurt ging, also wie beliebt die Stadt Frankfurt am Main als Reiseziel ist und wie zufrieden die Gäste mit ihrem dortigen Hotel sind. Vorgestellt wurde dieses „Qualitätsmonitoring“, initiiert von der Europäischen Reiseversicherung in Kooperation mit der Deutschen Zentrale für Tourismus, von Lars Bengsch von der dwif-Consulting GmbH. Diese Untersuchung ist für die Stadt Frankfurt deshalb interessant, weil sie sich seit langem in der Wertigkeit der Städte in der Bundesrepublik Deutschland unterwertig eingeschätzt fühlt und im Selbstbild der Stadt dauernd hin und herschwankt zwischen Größenphantasien als wichtigster Stadt der Bundesrepublik, auf jeden Fall einer Weltmetropole, möglichst auf der Ebene von New York, London und Paris und andererseits tiefe Frustration erleidet, daß die Größe und Stärke dieser Stadt anderswo nicht erkannt wird, was wieder im Perpetuum Mobile dazu führt, daß man – krampfig eben – ihre Wichtigkeit hier in Frankfurt noch weiter betont und dafür kämpft, was aber außerhalb von Frankfurt niemand mitbekommt”¦Erwähnenswert ist dies allein deshalb, weil tatsächlich die Struktur dieser Stadt eine internationale Prägung hat und einen Fundus an kulturellen und intellektuellen Ressourcen besitzt, der trotz des Wegzuges vieler Institutionen nach Berlin, immer noch währt und Frankfurt tatsächlich in der Bundesrepublik unterwertig eingeschätzt wird. Es wird also für den Tourismustag zu klären sein, woran das liegt und welche Maßnahmen die Tourismusagentur der Stadt ergreifen kann und muß, um dies zu ändern.
Stralsund (Weltexpress) - Vom herben Spezialisten-Alltag beim Bewerkstelligen einer Reportagereise. Eigentlich sollte eine Reportage diese Überschrift tragen, meine Reportage ...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wir lieben solche Ausstellungen. Im besten Sinne kulturgeschichtliche Ausstellungen, die ein bekanntes Thema wie Luther durch eine andere Brille betrachten und dabei sogar unter die Erde gehen, denn das, was passierte, klingt wie im Kino, ist aber echt. Von Luther kannte und kennt man die Schriften, die ihn als Erzrevoluzzer gegenüber der alten Kirche in Rom zeigen, aber auch als ganz schön angepaßten Reformator, dem die Bauernkrieg schon viel zu revolutionär waren und der oft Mühe hatte, das, was er angestoßen hatte, noch in der Form zu halten, die ihm lieb war. Dann kennen wir ihn von den vielen Bildern, den Gemälden, Zeichnungen und Drucken der berühmtesten Künstler seiner Zeit, vor allem von denen der - katholischen – Lucas Cranache. Vor allem Cranach den Älteren, muß man einfach nennen, denn er hat uns eigentlich das Äußere des gewichtigen Reformators ins Hirn geschrieben und auch dessen Bibelübersetzung ins Deutsche 1522 mit Illustrationen versehen. Nun aber kann man – nach so vielen Jahrhunderten- auf einmal von einer Lutherarchäologie sprechen.
Stralsund (Weltexpress) - Nachwuchs muss rechtzeitig umworben werden. Das sagte sich auch Rocco Starker. Kurzerhand nahm er seinen Sohn Ole, trotz Badewetter, mit „auf Arbeit“.
Berlin (Weltexpress) - Vom Mut der Islandpferde, ihrer Ausdauer und Treue erzählten schon viele Sagen. Seit über vierzig Jahren sind Pferdeleute auch in unseren Breitengraden von diesen robusten und vielseitigen Kleinpferden fasziniert. Rund 50 000 Islandpferde leben in Deutschland und ihre Fangemeinde wächst unaufhaltsam. Einige der Fans besuchten im August das schweizerische Toggenburg und bejubelten das deutsche Team während der Islandpferde-Weltmeisterschaft in Brunnadern.
Hamburg (Weltexpress) - Wenn die gewaltigen Motoren starten, läuft ein Zittern durch das 218 Meter lange Schiff. Dann löst sich die Fähre lautlos vom Skandinavienkai, lässt das moderne Hafenhaus, Container und Zugmaschinen hinter sich und gleitet majestätisch an Travemündes pittoresker Altstadt, dem Leuchtturm und dem am Priwall vertäuten Segelschulschiff „Passat“ vorbei. Winkende Menschen, kreischende Möwen, würzige Seeluft in der Nase und Wind im Haar vermitteln von der ersten Minute der Seereise an Urlaubsgefühl. Langsam entschwindet die Küste der Lübecker Bucht im Dunst. Stunden später leuchten Rügens Kreidefelsen an Steuerbord. Am nächsten Morgen öffnet sich der Blick auf die Danziger Bucht und Gdynias Hafen: Kriegs- und Frachtschiffe, Schüttguthalden, Lagerhallen, altmodische Kräne mit Giraffenhälsen.
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Als eine der teilnehmenden Städte lud am Samstag, dem 22. August, die Stadt Offenbach am Main zu einer Führung durch den Offenbacher Hafen ein. Dies war nur eines von vielen Angeboten, das sich an diesem Tag um den Hafen erstrecken sollte. Ein Stadtbewohner kommt normalerweise kaum in dieses Gebiet, es sei denn, er besucht ein Konzert von Hubert von Goisern beispielsweise imletzten Sommer. Das Angebot „Der Offenbacher Hafen: Vom Umschlag- und Zwischenlager zum Ort für Wohnen, Kultur, Freizeit und Kreativität“, versprach einen facettenreichen Einblick in die Geschichte des ehemaligen Industriehafens und dessen gegenwärtige und zukünftig-geplante Nutzung. Wir wollten dabei sein und haben die Besichtigung genau protokolliert.
Frankfurt am Main (Weltexpress) Im Zeitraum vom 18. bis zum 23. August wurden in Hessen und Rheinland-Pfalz in diesem Jahr zum siebten Mal die „Tage der Industriekultur Rhein-Main“ veranstaltet. Dabei geht es um die Route den Main entlang, die von Aschaffenburg bis hinter Mainz reicht und auf der man in den vergangenen Jahren die Architekturmonumente der Gründerzeit über den Jugendstil bis hin zum Organischen Bauen erfaßte, sehr oft vor beabsichtigtem Abriß rettete und vielfach fachkundige Restaurierung in Gang setzen konnte. Aber diese Route geht über Häuser und Fabriken hinaus und erfaßt auch die industriell notwendige Infrastruktur der Verkehrswege beispielsweise. Wie jedes Jahr steht ein Bereich im Mittelpunkt aller Veranstaltungen dieser „Tage der Industriekultur Rhein-Main“. Das waren diesmal aus gutem Grund die Häfen und Flughäfen der Region.

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