Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Auf diesen oder jenen Virus kann man derzeit alles schieben. Dabei ist es Wurst wie der Käse heißt. Nicht Viren, die nach Ansicht von Millionen Menschen noch nicht einmal leben würden – obwohl manche meinen, dass man sie in das Stammbuch des Lebens aufnehmen sollte -, schreiben Geschichte, sondern Menschen.
Und wie!? Dazu lohnt ein Blick in „Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon“, in dem der oft zitierte Satz „Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten; sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen“ steht (freue sich, wer`s kennt).
Es ist also nicht ein Virus aus der Gruppe der Coronaviren oder mehrere, sondern es sind Menschen und nicht irgendwelche. Die Männer und Frauen des Geldes der G7 genannten Staaten beschlossen die Verschiebung bereits beschlossener Regulierungen um ein Jahr. Das sind nicht nur Minister, sondern auch Notenbankchefs. Francois Villeroy de Galhau, Notenbankchef der République français genannten Fünften Französischen Republik, leitet auch das GHOS genannte Aufsichtsgremium des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht. GHOS steht für Group of Central Bank Governors and Heads of Supervision, das in der Vergangenheit vor allem von VS-Amerikanern, VK-Engländern und Holländern.
Die Verschiebung der Basel III genannten Regeln unter de Galhau bedeutet, dass die Banken weiterhin höhere Risiken eingehen dürfen. Außerdem würde nicht nur Bankstern mehr Freiraum gewährt, sondern auch Aufsehern. Das gab Pablo Hernandez de Cos, Notenbankchef in Spanien, zu. Richtig, das ist die Freiheit der Aufseher zum Wegsehen.
Geplant sei nun nach Medienberichten eine stufenweise Einführung strengerer Regeln, die auch mehr Eigenkapital erfordern, bis 2028. Woher die Milliarden nehmen, wenn nicht stehlen?
Richtig. Das Stehlen läuft gerade im großen Stil, im ganz großen Stil. Und wie Marx meinte, müssten sich die Belogenen und Betrogenen, also die fleißigen Leute auch in deutschen Landen – ja, ich rede auch vom schaffenden Kapital -, dem raffenden Kapital entgegenstellen. Das Geldkapital, wenn es nicht mehr rentabel reinvestiert werden kann, drängt in die Finanzmärkte und treibt unter dem Verwertungsdruck Blasen der Spekulation hervor. Geldkapitalisten kreieren fiktive Werte. Wenn diese auch noch platzen, dann verschärft das die Krise.
Diese Situation, die sonst durch Überakkumulation geschaffen wird, erkennen alle an Entlassungen von Lohnarbeitern oder – noch gerissener für Geldkapitalisten – als Transformation eines Lohnarbeiters in einen Kurzarbeiter, an Schrumpfung von Märkten und an vielem anderen mehr. Genau diese Lage wurde dieses Mal nicht durch Überakkumulation in permanenter Penetranz durch Produzenten hervorgerufen, sondern von Staaten des Kapitals im Namen von Monetaristen mit dem gleichen und dem raffenden Kapital dienenden Zweck: Frisches Geld in alte Kanäle zu pumpen. Denn jede Menge Banken der Bourgeoisie, die auch dem Lohnarbeiter sein Konto gönnen (müssen), stehen vor dem Bankrott.
Monetaristen haben die erstbeste Begründung für ein Herunterfahren der Wirtschaft genommen, die vielerorts eh am Boden lag. Besser ein Sturm auf Krankenhäuser als einen auf Bankschalter.
Während Politik und Presse auf etwas blicken, dass sie nicht sehen – nämlich auf die klitzekleinen Coronaviren – läuft vor unser aller Augen ein gigantischer Schwindel. Die nach der letzten Krise, die nach den deutschstämmigen VS-amerikanischen Lehmann-Brüdern des unterfränkischen Viehhändlers Abraham Löw Lehmann benannt wurden, deren (Investment-)Bank mit Hauptsitz in New York City pleite ging, beklagte fehlende Transparenz auf den Geld-/Finanzmärkten und das daraus folgende fehlende Vertrauen zwischen den Marktteilnehmern, die sich in ihrer Funktion als Blutsauger zu gut kennen, wird also weiter nicht mit verschärften Gesetzen geholfen, sondern mit noch mehr Geld.
Lehman, denen erst ein n gestrichen wurde, verschluckte sich unter anderen Eigentümern an der eigenen Scheiße. 2007 musste die Lehman Brothers Holdings Inc. den zweitgrößten börsennotierten Wohnungseigentümer der USA, Archstone-Smith, kaufen. Die Immobilienkrise (die Blase war geplatzt) wurde zwangsläufig zu einer Bankenkrise. 2008 beantragte die Führung der Kapitalgesellschaft die Insolvenz.
Geändert hat sich seitdem nichts und die Lage ist ähnlich der von damals. Dieses Mal können Politik und Presse Corona als das böse Subjekt der Krise angeklagt. Staats- und Kapitalmedien stoßen ins selbe Horn.
Am Ende verschieben die Staats- und Regierungschefs nur den großen Crash, denn niemand will der Lehmann sein.
Und en passant wird das Bargeld abgeschafft und die Wucht der Konzernwährungen wachsen.