Hongkong, VR China (Weltexpress). Die Menschen in Hongkong kommen nicht zur Ruhe. Die Massenproteste halten weiter an. Ausgelöst wurden die Märsche der Millionen durch die pekingfreundliche Lam-Regierung in der Metropole am Perlflussdelta, die Auslieferungen an die Volksrepublik China vorsieht. Nach Massenprotesten erklärte Regierungschefin Carrie Lam zwar, dass das Gesetz weder als Schnellschuss noch im Hauruck-Verfahren durchgeboxt werde, sondern vorerst auf Eis gelegt sei, doch das scheint die Stadtbevölkerung nicht zu beruhigen.
„Spiegel-Online“ (16.6.2019) berichtet unter dem Titel „Marsch der Millionen“ von „fast zwei Millionen Menschen“ die laut „Jimmy Sham von der Protestgruppe Civil Human Rights Front … am Sonntag auf die Straße gegangen“ seien. Sie hätten nun auch den Rücktritt von Lam „und den völligen Verzicht auf das umstrittene Auslieferungsgesetz“ gefordert.
Lam habe sich zwar laut „ORF“ (16.6.201) für „Defizite in der Regierungsarbeit“ entschuldigt, lehne aber „einen Rücktritt … ab“.
Offensichtlich um Dampf aus dem Kessel zu nehmen wurde „der führende Aktivist Joshua Wong vorzeitig aus der Haft entlassen. Dazu heißt es in der „ARD-Tagesschau“ (17.6.2019): „Seit Tagen demonstrieren Hunderttausende in Hongkong. Nun ist Joshua Wong, einer der führenden Köpfe der Demokratiebewegung, vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Der 22-jährige ehemalige Studentenführer sollte wegen seiner Rolle in der „Regenschirm“-Bewegung 2014 eigentlich eine zweimonatige Haftstrafe absitzen. Aber nun wurde er einen Monat früher aus dem Gefängnis entlassen.“
Die „Tagesschau“ teilt weiter mit, dass Wong „nach seiner Entlassung … vor Reportern“ ankündigte, „sich auch an den aktuellen Protesten in der halbautonomen Sonderverwaltungszone zu beteiligen“.
Regenschirme? Damals wie heute nehmen Demonstranten Regenschirme mit und spannen sie auf, um sich gegen Sonne und das Pfefferspray der Polizei zu schützen.