Stuttgart, Deutschland (Weltexpress). Bei Porsche läuft eine Razzia. Polizisten und Staatsanwälte rückten am Morgen bei Porsche an. Nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft in Stuttgart würden „33 Staatsanwälte und 160 Polizisten insgesamt zehn Objekte in Baden-Württemberg und Bayern“ durchsuchen.
Die Landeskriminalämter aus beiden Bundesländern sind involviert.
Dieses Ereignis darf man Großrazzia nennen und der Grund dürfte Betrug im großen Stil sein, der unter dem Stichwort Dieselskandal durch Deutschland läuft wie ein Flächenbrand.
Der Dieselskandal erreichte Deutschland 2015 und begann bei Volkswagen, zu dem Porsche heute gehört.
Unter den Beschuldigten sollen nicht nur kleine Fische sein, sondern mindestens „ein ranghoher Manager“, wie es in der „Tagesschau“ (18.4.2018) heißt. Mehrere Medien berichten von nur drei Beschuldigen, was kaum zu glauben ist.
Die Porsche AG steht im Fokus der Ermittlungen wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung. Doch Porsche ist nur eines von einer Hand voll Unternehmen der Autobranche, bei denen es eine Razzia gab. Im März suchten Dutzende Ermittler bei BMW nach Beweisen für Lug und Betrug.
Aus Stuttgart-Zuffenhausen, wo Porsche seinen Hauptsitz hat, aber auch aus Ingolstadt, wo Audi sitzt, wurde verkündete, dass die Firmen „mit den Behörden kooperieren“ würden. Ähnlich äußerten sich vorher Daimler und VW.
Der Skandal bei Porsche geriet in die Schlagzeilen, als die Autobauer im Herbst 2016 das Porsche-Modell Macan zurückriefen, weil die Abgasreinigung nicht hielt, was der Hersteller versprach. Kein Jahr später setzte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) ein Zulassungsverbot für den Porsche-Geländewagen Cayenne mit 3,0-Liter-Dieselmotoren durch. Der Druck auf Dobrindt war so stark, er konnte nicht anders.
Vermutlich wird Porsche auch in den kommenden Monaten nicht aus den negativen Schlagzeilen rauskommen. Darüber muss sich allerdings niemand wundern. Wer lügt und betrügt, der gehört geteert und gefedert.