Quadratisch, praktisch, gut – Der VW Caddy ist nicht nur ein prima Stadtlieferwagen, sondern macht auch als Pkw eine gute Figur

Noch mehr Platz als bisher bei weniger Verbrauch verspricht VW für den neuen Caddy. Als Bluemotion genügen dem Van 4,9 Liter.

Dieses Modell taugt nämlich nicht nur zum Ausliefern von Schokoladetafeln und sonstigem Transportgut, sondern es erweist sich auch als Familienfahrzeug als Multi-Talent, weil es – anders als der Touran, von dem es abstammt – nach wie vor in zwei Längen erhältlich und damit an den individuellen Raumbedarf anzupassen ist. Sowohl die 4,41 als auch die 4,88 Meter lange, mit 3,01 statt 2,68 Meter Radstand ausgestattete Variante kann mit sieben Sitzen geordert werden. Die Zusatz-Investition von rund 3300 Euro ins Maxi-Format empfiehlt sich, wenn außer Menschen auch noch ein paar größere Gepäckstücke bewegt werden sollen. Legt man die Bestuhlung im Fondbereich flach, eröffnet sich – je nach Außenlänge – ein 2850 bzw. 3700 Liter fassendes Ladeabteil, doch selbst das lässt sich noch vergrößern: Weil neuerdings die zweite Sitzreihe im Caddy herausnehmbar ist, sind – „mit zwei einfachen Handgriffen“, wie VW betont – weitere 180 Liter Stauraum zu erschließen.

Die Caddy-Neuauflage, die im Oktober, kurz nach der Nutzfahrzeug-IAA, debütiert, ist – vor allem dank einiger Modifikationen an der Fahrzeugfront – noch leichter als bisher als Mitglied der großen VW-Familie zu identifizieren. Auch in der Kabine bietet sich dem Betrachter ein neues Bild. Ebenfalls aktualisiert wurde der Inhalt des Motorraums: Sowohl die zwei Benziner mit 63 kW/86 PS bzw. 77 kW/105 PS als auch die vier Diesel bedienen sich künftig der Direkteinspritzung und eines Turboladers. Abgerundet wird das Angebot wie bisher von einem 80 kW/109 PS starken EcoFuel-Modell, das mit Erdgas zu betreiben ist.

Die Super-Konsumenten verfügen über 1,2 Liter Hubraum, während die 55 kW/75 PS- und 75 kW/102 PS-Selbstzünder ihre Kraft aus 1,6 Liter Hubraum schöpfen. Der 103 kw/140 PS-TDI und die ausschließlich mit Allradantrieb lieferbare 81 kW/110 PS-Variante sind hingegen – genau wie die Erdgas-Version – 2,0-Liter-Vierzylinder. Die Kraftstoffversorgung erfolgt bei allen TDI inzwischen über ein Common-Rail-System, was sich akustisch höchst vorteilhaft auswirkt.

Ebenfalls positiv weiterentwickelt hat sich der Verbrauch. Besonders löblich tut sich der 75 kW/102-PS-TDI – Basispreis der Pkw-Version: 20 807 Euro – hervor, wenn er mit Start/Stopp-Automatik und der Technik zur Bremsenergierückgewinnung geordert wird: Im Test nach EU-Norm konsumiert er dann statt 5,7 nur noch 5,1 Liter je 100 Kilometer, wodurch der Kohlendioxidausstoß auf 134 Gramm pro Kilometer sinkt.. Auch die 55 kW/75 PS-Version ist mit diesem BlueMotion Technology“-Paket zu bekommen, das den Fahrzeugpreis um knapp 560 Euro erhöht. Will man mit dem Caddy jedoch des Öfteren der Stadt entfliehen, greift man besser nicht zum Basis-TDI, denn er wirkt auf Autobahnen und Landstraßen ziemlich überfordert – und das nicht bloß, wenn ein Anstieg zu bewältigen ist.

Offeriert wird dieser TDI ab 18 266,50 Euro; er kostet damit 1362 Euro mehr als der 1.2 TSI mit 63 kW/86 PS. Die Startline-Ausstattung, die mit diesen Preisen einhergeht, ist allerdings nicht üppig, sondern fordert Extra-Ausgaben geradezu heraus. Es fehlen beispielsweise Kopf- und Seitenairbags, Klimaanlage, Radio und die Schiebetür auf der Fahrerseite, Außerdem müssen die großen Außenspiegel von Hand verstellt werden, was zumindest auf der rechten Seite bei einem 1,8 Meter breiten Fahrzeug nur mit Beifahrer zu schaffen ist, und die Fenster sind nicht per Knopfdruck, sondern per Kurbel zu öffnen.

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