Bamako, Mali (Weltexpress). Militärs in Mali stürzen den Präsidenten. Ibrahim Boubacar Keita erklärte vergangene Nacht im Staats-TV seinen Rücktritt.
Unter der Überschrift „Mali – Präsident tritt nach Putschversuch zurück“ wird in der „Tagesschau“ (19.8.2020) der ARD allen Ernstes von einem „Putschversuch“ geschrieben und gesprochen. Doch es heißt auch, dass „in den Straßen Bamakos … nach Keitas Rücktritt Tausende Mitglieder der Protestbewegung M5, einem Bündnis aus Zivilgesellschaft, Opposition und religiösen Führern“ feierten. Doch das taten sie, nachdem es eine Revolte in einer Kaserne der Garnisionsstadt Kati und „am Dienstagabend bewaffnete Soldaten“ durch Bamako, Hauptstadt von Mali, zogen.
In „T-Online“ (19.8.2020) wird ein weißer Schimmel über die Heimatseiten im Weltnetz gejagt. Unter dem Titel „Nach Meuterei – Militärputsch in Mali: Präsident verkündet Rücktritt“ wird mitgeteilt, dass etliche Terrorgruppen sind in dem afrikanischen Land aktiv“ seien. Doch das diese mohammedanische, islamische Terroristen sind, das wird nicht so gleich und direkt geschrieben, sondern am Ende von „etliche islamistische Terrorgruppen“, die in Mali „sowie anderen Ländern der Sahelzone … aktiv“ seien und „einige“ sich „dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen“ hätten. Nun, beim Schwören waren wir nicht dabei, aber die Mohammedanisierung immer größerer Gebiete in Afrika schreitetet vor dem Hintergrund von Bevölkerungsexplosionen voran.
Das geschieht auch unter „Schutztruppen“ aus der BRD. Der Einsatz von Soldaten der Bundeswehr in Mali wird von Kennern als Teil des Problems kritisiert, nicht als Teil der Lösung gesehen. Deutsche und andere unter dem Deckmantel von EUTM MALI, einer angeblichen Ausbildungsmission der Europäischen Union genannten Veranstaltung, sollen die Spezialeinheit FORSAT ausgebildet haben, die im Juli 2020 bei der brutalien Niederschlagung ziviler Proteste in Bamako eine nicht unwesentliche Rolle spielte. Inwieweit FORSAT in den Putsch involviert ist, muss aufgeklärt werden.
Wie auch immer die Missionen von Franzosen, Deutschen und anderen abgekürzt werden, sie sind scheinen immer auch Teil des Problems zu sein und offensichtlich nicht die Lösung. Ob an dem Putsch auch Personen beteiligt sind, die zur Macht und Herrschaft in Mali gehören, ist zur Stunde noch unklar. Sicher ist jedoch, dass es es nicht nur eine Machtübernahme durch das Militär ist, sondern Teile des Volkes auf den Straßen sind und den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen begrüßen.