Berlin, Deutschland (Weltexpress). Immer wieder gibt es Persönlichkeiten, die davon sprechen, dass „deutsche Exportüberschüsse … Handelskriege“ provozieren würden. Klaus Ernst, einst Mitglied der SPD, dann der WASG und heute der Partie Die Linke, teilt in einer Pressemitteilung vom 21.2.2018 mit, dass „die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Importbeschränkungen … nicht von ungefähr“ kommen würde. Wohl wahr.
Noch immer bildet Lehrer von der Grund- bis zur Hochschule in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) genug Männer und Frauen zu Wissenschaftlern, Forschern und Ingenieuren aus, die halten, was sie versprechen, damit sie für die Firmen und in den Unternehmen auf dem Staatsgebiet der Berliner Republik für Lohn arbeiten und vor allem Produkte verbessern. Und noch immer sind die mehr oder weniger deutschen Unternehmen mit Sitz in der BRD bei allerlei Ausnahmen in der Regel die Besten. Dabei zählt vor allem bessere Qualität beim gleichen Preis oder gleiche Qualität beim niedrigeren Preis, aber am Ende ist die Qualität wichtiger als der Preis. Wenn dann das Gute auch noch schön ist, dann läuft der Laden.
Anders herum gefragt: Wer will Produkte aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) kaufen, wenn sie sowohl schlechter als auch teurer sind? Auch einem Ex-Gewerkschaftsfunktionär wie Ernst sollte die Antwort nicht schwer fallen.
Ja, auch ich fahre lieber einen guten und schönen Wagen, gerne einen Porsche und ungern einen Ford. Doch lassen wir den Spaß und geben Ernst das Wort: „Den größten Außenhandelsüberschuss erzielt Deutschland mit über 50 Milliarden Euro im Handel mit den USA. Das entspricht mehr als 40 Prozent des Überschusses, den die EU insgesamt mit den USA realisiert. Wenn Europa einen Handelskrieg mit den USA vermeiden will, muss Deutschland weg von seiner einseitigen Exportstrategie.“
Ernst schreibt das anläßlich der aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamtes zur Rangfolge der Handelspartner der BRD und fährt fort: „Der langjährige Kurs der Bundesregierung, die exorbitanten deutschen Exportüberschüsse schönzureden, ist fatal. Das gilt auch für Frankreich und die südeuropäischen Länder, für die ein ausgeglichener Außenhandelssaldo mit Deutschland hilfreich bei der wirtschaftlichen Erholung wäre. Dabei geht es nicht darum, deutsche Exporte kleinzuhalten. Es geht darum, durch eine Steigerung der Binnennachfrage Importe in entsprechender Höhe zu generieren. Nur so können langfristig alle Seiten vom Handel profitieren. Es nützt Deutschland nichts, unsichere Forderungen in gigantischen Größenordnungen gegenüber dem Ausland anzuhäufen. Und den Handelspartnern schadet der dadurch angehäufte Schuldenberg enorm. Es ist höchste Zeit, die inländische Kaufkraft mittels angemessener Lohnsteigerungen und lange überfälliger Investitionen in die Infrastruktur weiter anzukurbeln.“
Gerne gehe ich mit der Konjunktur, mein Guter. Doch der Leser dieser Zeilen gibt dem Verleger dieser PUblikation nicht mehr Geld, der mir also nicht mehr Lohn, gewitzigt gesagt: mehr Honorar. Vielleicht gibt mir der großzügig Pressemitteilungen verteilende Genosse von seinem Geld ab, schließlich betreibt er sein Geschäft mit meinen Moneten als Steuerzahler. Im Falle dieses Falles würde ich mir mit dem geschenkten Geld von Ernst als nächstes in den USA produzierte Produkte kaufen, auch wenn sie schlechter und teurerer sind. Einem geschenkten Gaul schaue ich nicht ins Maul.
Zurück zu den anderen Konsumenten, die nach wie vor Produkte aus deutschen BRD-Landen kaufen. Durch die weiterhin gigantische Nachfrage nach Gütern made in Germany steigt der Handelsüberschuss auf viele Milliarden Euro immer weiter an, weil die Ausfuhren auf noch mehr Milliarden Euro anstiegen. Dass das die Porsche fahrende Konkurrenz aus anderen EU-Staaten sowie der Welt- und Supermacht USA auf die Palme bringt, das wundert wenig. Dass sich Ernst aber zu deren Lautsprecher herabwürdigt und in das Horn fremder Interessen stößt, Regierungen in Paris, Rom, Athen und anderswo im Armutsgürtel der EU mit faulen Ausreden wollen von der BRD wie eh und je Ausgleichszahlung wegen ihres Wirtschaftserfolgs, das ist ein Witz.
Soll sich Ernst gerne beim Gegner, nichts anderes ist ein Konkurrent, entstschuldigen und schlechtem Geld Gutes hinterherwerfen, weil Deutsche so gut arbeiten können, wollen und dürfen (Ernst wird das Ausbeutung nennen). Ich werde das nicht tun.
Was aber tun? Ernst sollte sich mit seiner Partei besser darum kümmern, dass sich die sozialen und ökologischen Umstände bei der Produktion und Distribution von Produkten aus der BRD verbessern und die Lohnarbeiter und ihre Funktionäre wieder Eier zeigen, um mehr Lohn von Preis und Profit zu bekommen.
Doch diese „Linke“, die Ernst mit ins Leben gerufen hat, ist entweder mit sich selbst beschäftigt bei Hirnfickereien und Hinterhältigkeiten, oder mit den kleinen und kalten Kriegen in den Herkunfts- und Heimatländern ihrer Mitglieder (Ernst wird ohne mit der Wimper zu zucken erklären, dass der Hauptfeind im eigenen Land stünde), die sich um Fremde und „Refugees“ statt um Deutsche und Lohnarbeiter kümmern.
Und deswegen – salopp formuliert -: Scheiß` drauf auf die Linkspartei, aber voll.
Dem Handelskrieg, der von den Trump-USA ausgeht und schon längst geführt wird, sollten wir hingegen mit vollem Ernst begegnen, nicht nur protestieren, sondern auch Widerstand leisten.