Hongkong, VR China (Weltexpress). Im Grunde genommen gehört Hongkong zur Volksrepublik China (VR China), auch wenn in der Sonderverwaltungszone an der Südküste der VR China im Mündungsgebiet des Perlflusses andere Regeln und also Gesetze für die sieben bis acht Millionen Einwohner gelten. Die neigen mehr als im Rest des roten Riesenreiches zu Protesten, allerdings auf weichgespülte Weise wie gegen das Auslieferungsgesetz von Hongkongern an die VR China.
Gestern zogen wieder Tausende durch die Straßen, allerdings durch die der Grenzstadt Sheng Shui. Darüber, dass es „bei Protesten gegen Händler aus der chinesischen Volksrepublik zu Ausschreitungen gekommen“ sei, berichtet der „Standard“ (13.7.2019). Unter der Überschrift „Ausschreitungen bei Protesten in Hongkong“ wird darauf hingewiesen, dass es nicht nur zu Rangeleien gekommen sei, sondern Demonstranten „Regenschirme und Sicherheitshelme auf Ordnungskräfte“ geworfen hätten und „die Polizei … Pfefferspray“ einsetzte.
Unter dem Titel „Tränengas und Schlagstöcke gegen Demonstranten“ wird in der „Frankfurter Allgemeine“ (13.7.2019) darüber informiert, dass Händler, die in Sheng Shui „Kosmetik- und Pharmaprodukte günstig einkaufen und auf der chinesischen Seite weiterverkaufen“ würden. Für die „chinesischen Parallelhändler, die in den unzähligen Drogerien und Apotheken in Sheng Shui einkaufen, lohnt sich das Billig-einkaufen-und-teuer-verkaufen sehr, „weil in Hongkong keine Mehrwertsteuer auf diese Produkte erhoben wird“.
Die Händler und immer mehr Einwanderer sorgen in Hongkong für stark steigende, explodierende, horrende Mieten. Dazu heißt es in der „Frankfurter Allgemeine“: „Seit 1997 sind rund eine Million Festland-Chinesen in die Sonderverwaltungszone gezogen. Einige Demonstranten bezeichneten chinesischen Einwanderer als ‚Heuschrecken‘.“