PROSUR statt UNASUR – Der Rechtsruck in Südamerika wird gesichert, Venezuela in die Zange genommen

Ein Blick auf Südamerika. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Union Südamerikanischer Nationen, im Original die Unión de Naciones Suramericanas UNASUR (UNASUR), war so viel wert wie das Papier, auf dem etwas darüber stand. Sie war keine Einheit, aber ein Bund, dem einzelne südamerikanische Staaten beitreten konnten. UNASUR entstand, als in Brasilien Luiz Inácio Lula da Silva, genannt Lula, das Zepter des Regierenden in der Hand hielt. Gutes tun war angesagt: Mit Projekten wie Bolsa Família, Eine-Million-Häuser-Programm und Fome Zero bekämften die Sozialisten extreme Armut und Hunger. Das gelingt. Brasilien stieg zur Regionalmacht und zur BRIC-Nation auf und war die Basis der UNASUR.

Kein Wunder also, dass der Gründungsvertrag der UNASUR am 23. Mai 2008 in Brasília unterzeichnet wurde. Rafael Vicente Correa Delgado war seinerzeit Präsident in Ecuador. Er bekam den Sitz des Hauptbüros dieses Staatenbündnisses UNASUR in seine Hauptstadt Quito. Stark gefördert wurde UNASUR vor allem auch von Hugo Chávez, der 1998 erstmals zum Präsidenten von Venezuela gewählt wurde und als charismatischer Führer dreimal in Folge wiedergewählt wurde. Das ist Geschichte. Aus dem Staatenbund traten Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Peru aus.

Gestern wurde die PROSUR von „Vertretern aus Argentinien, Brasilien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Paraguay und Peru gegründet, die zusammen ein Bruttoinlandsprodukt von fast sechs Billionen Dollar erwirtschaften“, heißt es in der „Frankfurter Allgemeine“ (22.3.2019), dessen Autor Henning Sassenrath unter der Überschrift „Der Wind in Südamerika hat sich gedreht“ diese Veranstaltung als „Zeichen einer großen Wende in der Politik Südamerikas“ sieht.

PROSUR solle laut Chiles Präsident Sebastián Piñera nicht „Ideologie und Bürokratie“ sein, sondern laut Otávio Rêgo Barros, Pressesprecher vom Tropen Trump aus Brasilien „Demokratie und der Menschenrechte“ verteidigen. Blablabla.

Dass Venezuelas Präsident Nicolás Maduro zur Veranstaltung nicht eingeladen war, das wird in der „Zeit“ (23.3.2019) erwähnt. Unter dem Titel „Neuer Staatenbund in Südamerika“ heißt es: „Vertreter von Brasilien, Argentinien, Chile, Paraguay, Kolumbien, Ecuador, Peru und Guyana hätten beim Gründungstreffen in Santiago de Chile eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Bolivien, Uruguay und Surinam hätten nur als Beobachter am Treffen teilgenommen.“

Argentiniens Präsident Mauricio Macri wird in der „Zeit mit folgenden „orten zitiert: „Es ist Zeit, realistisch und pragmatisch zu sein, um die globalen und regionalen Umstände ohne ideologische Vorurteile zu verstehen.“ Er solle dazu aufgerufen haben, „nicht wieder über denselben Stein zu stolpern“.

Der Stein dürfte ein sozialistischer beziehungsweise kommunistischer sein und auf den Namen UNASUR hören.

Die Massen auf dem übervölkerten Kontinent setzen auf rechte Parteien, Politiker und Regierungen, die sich mit PROSUR absichern wollen für den Fall, dass sie fallen sollten. Die nächsten Krisen, an denen PROSUR-Regierungen fleißig basteln, stehen vor der Tür. Doch vorher soll ihnen der Chavizmus in Venezuela vor die Füße fallen.

PROSUR-Staaten wollen mit den Vereinigten Staaten von Amerika Venezuela in die Zange nehmen. Die UNASUR-Staaten verweigerten sich dieser Verschwörung.

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