Den Anfang mit der Produktoffensive in Deutschland machte Fiat. Gleich zu Beginn des Jahres kam der sportliche, allradgetriebene Geländegänger Freemont AWD (mit zuschaltbarem Vorderradantrieb, Sechsgangautomatik und 2,0-Liter-Turbodiesel mit 170 PS/125 kW). Er gehört zum SUV-Segment, das zur Zeit im Trend liegt.
Ebenfalls im Januar kam der überarbeitete Fiat Punto auf den Markt, dessen Motorenprogramm nun durch ein Zweizylindertriebwerk mit 85 PS/63 kW und sparsamer Downsizing-Twinair-Technologie (siehe kb 2833 vom 6.9.2010) erweitert wurde.
Neue Motoren auch bei der eleganten Sonderedition Gucci des Retro-Fiat 500: Ab sofort stehen drei Motorisierungen zur Auswahl. Limousine und Cabriolet können jetzt alternativ zu den beiden Vierzylinderbenzinern mit 69 PS/50 kW und 100 PS/74 kW auch mit dem hochmodernen Zweizylinderbenziner mit 85 PS/63 kW aus der Twinair-Motorenfamilie bestellt werden (ab 18.500 Euro). Seine CO2-Werte liegen bei umweltfreundlichen 90 Gramm pro Kilometer. Mit Schaltgetriebe beträgt der Verbrauch 4,0 Liter bei 92 g/km CO2. Zur Serie gehören Start-Stopp-Automatik und das automatisierte Dualogic-Getriebe. Die Gucci-Modelle sind schwarz lackiert, die Innenausstattung ist in Schwarz-Weiß gehalten und wirkt elegant mit zweifarbigen Ledersitzen, Lederlenkrad sowie matten und blinkenden Chromelementen.
Von ganz anderer Art ist der nützliche Doblí² von Fiat Professional. Der kleine Stadtlieferwagen mit den Fahreigenschaften eines Pkw ist nun auch als Kastenwagen Cargo Maxi XL mit Hochdach zu haben. Die neue Version, die beispielsweise für Paket- und Kurierdienste oder als Werkstattwagen in Frage kommt, kostet ab 17.300 Euro (netto) und verfügt über eine Innenraumstehhöhe von 1,55 Meter. Dank langem Radstand bietet er ein Ladevolumen bis 5,4 Kubikmeter, die Nutzlast gibt Fiat mit einer Tonne an. Der topfebene Laderaum ist stolze 2,2 Meter lang, mit umgeklapptem Beifahrersitz sind es sogar 3,4 Meter – das ist Spitze. Für die Cargo-Maxi-XL-Variante stehen drei umweltfreundliche Turbodiesel zur Verfügung mit 1,3, 1,6 und 2,0 Liter Hubraum. Sie leisten 90 PS/66 kW (mit automatisiertem Sechsganggetriebe), 100 PS/74 kW (Sechsgangschaltung) und 135 PS/99 kW. Neu hinzugekommen ist ein 1,4-Liter-Turbobenziner mit 120 PS/88 kW. Neben dem Kastenwagen gibt es den Doblí² Cargo Maxi XL auch als verglasten Hochdachkombi mit Platz für fünf Personen. Er kostet inklusive ESP, Frontairbags und zwei 12-Volt-Steckdosen ab 19.400 Euro (netto). Allerdings wird er ausschließlich mit dem 2,0 Liter Turbodiesel kombiniert, der im Drittelmix 6,0 Liter auf 100 Kilometer schluckt (157 g/km CO2).
Eine neue Generation des Pick-up Fiat Strada (Basis: Kleinwagen Fiat Palio) ist seit Anfang des Jahres erhältlich. Mit sieben Modellvarianten, darunter erstmals eine Version mit Doppelkabine und vier Sitzplätzen, ist die Auswahl recht groß für ein Modell aus dem hierzulande wenig gekauften Pick-up-Segment. Mit der Version Adventure ist auch ein Modell mit Offroadoptik (Kotflügelverbreiterungen, Rammschutz, Trittstufen) dabei. Das Einstiegsmodell nennt sich Working und kostet ab 14.300 Euro (netto). Seine Ladefläche ist 1,65 Meter lang, mit nur 60 Zentimeter Ladehöhe läßt sich der Strada einfach be- und entladen, die Heckklappe kann mit stolzen 300 Kilogramm belastet werden.
Bei Alfa Romeo bereichert seit Mai der Hightech-Zweizylinder-Turbobenziner mit variabler Ventilsteuerung (Multiair) das Motorenprogramm. Das kleine 0,9-Liter- Twinair-Triebwerk gab im Herbst 2010 im Fiat 500 sein Debüt (siehe kb 2833 vom 6.9.2010) und leistet 85 PS/62 kW bei 145 Newtonmetern (Spitze 175 km/h) und begeisterte Fachwelt und Kritiker von Anfang an – ist aber akustisch etwas rauh. Der Mito Twinair (ab 16.950 Euro) ist entgegen dem Alfa-Image kein Sportler, sondern ein Angebot für Sparfüchse. 4,2 Liter gibt Alfa als Normverbrauch auf 100 Kilometer an, das entspricht 95 Gramm pro Kilometer CO2. Zur Serienausstattung gehören unter anderem Leichtlaufreifen, Start-Stopp-Automatik und Klimaanlage.
Da ist die Alfa Giulietta Quadrifoglio Verde von ganz anderem Kaliber. Das namengebende grüne Kleeblatt an der Karosserie signalisiert Power und Fahrspaß. 235 PS/175 kW, ein tiefer Sound und ein Sportpaket mit Sportfahrwerk und 17-Zöllern gehören zu der ab 24.950 Euro teuren Sonderedition, die zum 90. Geburtstag von Alfas Rennsportserie Quadrifoglio Verde im kommenden Jahr aufgelegt wurde. Bis zum 30. September 2012 beträgt der Geburtstagsrabatt satte 4.300 Euro. Wem das Kleeblatt zu kräftig ist, greift auf die neue Ausstattungslinie QV Sportiva zurück, die Alfa für die Giulietta neu ins Programm genommen hat: mit Sportfahrwerk, 18-Zöllern, rot lackierten Bremssätteln und sportiver Innenausstattung.
Lancia hat seiner Toplimousine Thema – die neue Generation, in welcher der Chrysler C 300 steckt, erschien im Herbst vergangenen Jahres – eine zweite Motorisierung gegönnt. Für die Freunde von Ottomotoren steht neben dem Turbodiesel nun auch ein V6-Benziner mit 3,6 Liter Hubraum und 286 PS/210 kW bereit. Das Aggregat stammt aus dem Motorenregal von Chrysler und ist ein Angebot für Langstreckenfahrer. Mit hoher Durchzugskraft für schnelle Überholsprints (0 bis 100 in 7,7 Sekunden) und einer Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h ist man mit der sehr geräumigen Fünfmeterlimousine komfortabel unterwegs.
Zumal der 46.900 Euro teure Sechszylinder-Benziner über die hochmoderne, von ZF entwickelte Achtgangautomatik verfügt. Sie glänzt durch superkurze Schaltzeiten und optimierte Gangabstufungen – wobei der achte Gang lang übersetzt und damit als Spargang ausgelegt ist. Um sechs Prozent soll die innovative Automatik, bei der die Gänge auch manuell eingelegt werden können, den Verbrauch senken. Laut Norm schluckt der V6-Benziner 9,4 Liter auf 100 Kilometer (219 g/km CO2), in der Praxis wird die stattliche, etwas über zwei Tonnen schwere Limousine damit wohl nicht auskommen.
kb