Das Referendum hatte vom 9. bis 15. Januar stattgefunden. Die Referendumskommission hatte die offiziellen Endergebnisse der Abstimmung dem Staatschef zur Bestätigung vorgelegt. Eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer sprach sich dabei für die Selbständigkeit des Südsudan aus.
„Wir erklären hiermit, dass wir die Entscheidung des Volkes des Südens sowie die Referendumsergebnisse respektieren und akzeptieren“, so der Minister. Zuvor hatten EU-Beobachter das Referendum als „vertrauenswürdig“ bezeichnet und die gute Organisation und den friedlichen Verlauf gelobt. EU-Außenministerin Catherine Ashton bezeichnete die Abstimmung in Sudan als „ein historisches Ereignis“.
Am Montagabend soll das Ergebnis des Volksentscheids in der Freundschaftshalle von Khartoum feierlich bekanntgegeben werden. Offensichtlich wird sich das offizielle Ergebnis kaum von bisherigen Angaben unterscheiden, wonach 98,83 Teilnehmer für die Unabhängigkeit des Südsudan und nur 1,17 Prozent für einen einheitlichen Sudan gestimmt haben.
Der Zeremonie sollen der sudanesische Präsident Omar al-Bashir, der südsudanesische Regierungschef Salva Kiir sowie Minister, Parlamentsabgeordnete und Diplomaten beiwohnen. Nach der Zeremonie wird die Unabhängigkeit des Südsudan in Khartoum und Juba gefeiert.
Nach einem 20-jährigen Bürgerkrieg hatten die Regierung von Nordsudan und die Führung der Volksbefreiungsbewegung im Südsudan 2005 ein Friedensabkommen unterzeichnet. Das Abkommen sah unter anderem die Durchführung eines Referendums über die Selbstbestimmung des an Erdölvorräten reichen Südsudan vor.
Den Volksentscheid am 9. bis 15. Januar verfolgten insgesamt 20 000 in- und ausländische Beobachter. Die Wahlkommission erkannte das Referendum als zustande gekommen an.