„Wir müssen zwischen Demonstranten und Saboteuren unterscheiden, die eine Minderheit vertreten“, erklärte Präsident Assad am Montag in einer Rede an der Uni von Damaskus. Nach seinen Worten dürfen sich die Machthaber nicht über die Forderungen der Teilnehmer der Protestdemos hinwegsetzen. Gleichzeitig verwies Baschar al Assad darauf, dass ein Großteil der Landesbevölkerung nicht an Demonstrationen teilnehme, weil er „keine Motivation dafür“ habe.
Nach Assads Worten besteht die Hauptgefahr, mit der Syrien in der nächsten Zeit konfrontiert werden könnte, in einer Schwächung oder gar im Zerfall der Wirtschaft.
Dabei komme es darauf an, „gemeinsam zu handeln“, um das Vertrauen in die syrische Wirtschaft wiederherzustellen.
Gerade die Wirtschaft kann laut vielen Experten zum bestimmenden Faktor für die Zukunft der syrischen Macht werden. Wegen der Instabilität im Lande wurde der Touristenzustrom nach Syrien fast erschöpft. Der stillgelegte Handel führte zu Produktionsrückgang und Entlassungen in vielen Betrieben.
Assads heutige Stellungnahme ist die dritte öffentliche Äußerung des syrischen Präsidenten, nachdem die Unruhen in der Stadt Deraa im Südteil Syriens Mitte März begonnen hatten. Später griffen die Massenproteste auch auf andere Landesgebiete über. Die Protestteilnehmer forderten von der syrischen Regierung Reformen und eine Demokratisierung des politischen Lebens.
Nach Angaben syrischer Menschenrechtler sind bei den Zusammenstößen der Opposition mit Vertretern der Sicherheitskräfte des Landes fast 1300 Menschen ums Leben gekommen.
Tausende Flüchtlinge verließen wegen der angespannten Situation das Land. Offiziellen Angaben zufolge sind infolge der „Handlungen bewaffneter terroristischer Elemente“ seit März dieses Jahres 340 Angehörige der Armee und der Sicherheitskräfte Syriens getötet worden.
RIA Novosti