Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das war knapp. Innerhalb von nur einer Spielminute drehte ein Mann das ganze Spiel. Das war der Eindruck, den teilnehmende Beobachter nach dem Playoff-Auftakt in Mannheim am vergangenen Dienstag haben konnte. Aus einer drohenden Niederlage wurde ein Sieg der Hausherren.
Bis drei Sekunden vor Ende der ersten Playoff-Begegnung zwischen den Adlern aus Mannheim und den Eisbären aus Berlin führten die Gäste von der Spree in der Mannheimer Mehrzweckhalle mit 3:2 Toren. Mit einem Auswärtssieg hätten sich der Achte vom Zweiten der Vorrunde das Heimrecht geholt. Doch dann kassierten die Berliner den Ausgleich. Zwanzig Sekunden später traf Matthias Plachta zum vierten Mal an diesem Abend und der Sieg war unter Dach und Fach.
Dabei zeigten sich die Berliner erstaunlich stark: im Kopf und auf den Kufen. Die Eisbären kassierten deutlich weniger Strafzeiten und gewannen weit mehr Bullys, aber sie schossen wesentlich seltener aufs Tor. Dass das Powerplay der Eisbären schlecht war, die Berliner nutzen von acht Möglichkeiten nur eine und das in doppelter Überzahl, das muss nicht noch erwähnt werden.
Wenn Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp gestern davon sprach, dass „wir gut trainiert“ hätten, dann hat er damit hoffentlich das Überzahlspiel gemeint. Dass muss entschieden besser werden, um in der Best-of-Seven-Serie dran zu bleiben, denn die Adler führen mit 1:0. Die Eisbären stehen unter Zugzwang. Doch Überzahlspiel trainiert man nicht an einem Tag.
Krupp muss auf alle seine Spieler vertrauen. „Ohne Beiträge von der gesamten Mannschaft gewinnt man keine Spiele, das ist in der Hauptrunde so und auch in den Playoffs“, sagt er und erklärt: „Wir haben eine ausgeglichene Mannschaft mit vier Reihen und wenn alle auf dem Eis stehen, können wir mindestens mitspielen.“ Können die Berliner Eisbären auch mithalten?
Heute ab 19:30 Uhr in der hohen Halle an der Spree steigt das zweite Playoff-Spiel zwischen Eisbären und Adlern.