Berlin, Deutschland (Weltexpress). Viele Journalisten widmen sich derzeit dem Leben und Werk eines Mannes, der auf den Namen Hubertus Wilhelm Knabe-Buche bezeihungsweise Hubert Knabe hört. Der 1959 in Unna geborene gilt als Historiker deutscher Zunge und galt bis vor wenigen Tagen als Direktor der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen.
Vom Stiftungsrat wurde Knabe von seinen Amt freigestellt. Dieser Stiftungsrat wird von Klaus Lederer von der Linkspartei angeführt, der das Amt des Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa in Berlin innehat. Seit dem säumen auch namhaftere Leichen Lederers Weg. Chris Dercon ist nur eine der großen Nummern.
Lederer und anderer schleuderten gegen Knabe den Vorwurf, er sei Beschwerden über den Vize-Direktor Helmuth Frauendorfer wegen übergriffigen Verhaltens und sexueller Belästigung nicht nachgegangen und habe über Jahre Frauendorfers diesbezügliches wie angebliches Tun geduldet und sich selbst gegenüber einigen Frauen inadäquat geäußert“. Wenn bei Linken erst einmal der Sexismus-, Rassismus- oder Stalinismus-Vorwurf erhoben und die Nazi- oder Antisemitismus-Keule geschwungen wird, dann gibt es kein Halten, dann gehen dem Verstand die Gäule durch, wie alle diejenigen meinen, die auf Fahrlässigkeit plädieren.
Vor allem bei einem Mann, der sich mit der DDR-Staatssicherheit, den Oppositionsbewegungen im Ostblock, der ostdeutschen Nachkriegsgeschichte sowie der Aufarbeitung der SED-Diktatur widmet kribbelt es in Henkershänden. Das Wühlen im Dreck dieser Linken und das Erteilen von Auskunft darüber, das mögen diese Leute wie Lederer, die von vielen für Lumpen gehalten werden, überhaupt nicht. Lederer gilt vor allem in Berlin so manchem liberal Gesinnten aus SED, PDS und Linke – und das sind weit weniger als wünschenswert wäre, als einer, der alles, was nicht der Linie entspricht, die mal von den einen, mal von den anderen vorgegeben wurde, denunzierte und nicht nur das. Feliks Dzierzynski hätte seine Freude an dem Burschen.
Lederer ist längst nicht der einzige, der bei dieser Stalinschen Säuberung seine Finger im Spiel hatte, aber einer der schlimmsten.
Über die Säuberung schreibt auch Jan Fleischhauer. In seiner Kolumne in „Spiegel-Online“ heißt es unter der Überschrift „Wie man sich eines Feindes entledigt„: „Knabe hat in den 17 Jahren, die er der Gedenkstätte vorstand, keine Gelegenheit ausgelassen, die Linkspartei an ihre Vergangenheit zu erinnern. Wenn sie auf der Linken versuchten, sich als eine etwas entschiedenere Variante der SPD zu inszenieren, kam Knabe um die Ecke und sagte, dass es sich bei der Linken nach wie vor um die gute alte SED handeln würde, und zwar im wörtlichen Sinne. Tatsächlich hat sich die Partei zwischenzeitlich viermal umbenannt, juristisch ist sie immer noch die Gleiche.“
Und wer sich diese Säuberung genauer anschaut, der ahnt: das sind die miesen Methoden der SED.