Budapest, Ungarn (Weltexpress). Am Sonntag wählten die Ungarn ihr Parlament. Victor Orbán von der Partei Fidesz – Ungarischer Bürgerbund konnte wie alle anderen Mitglieder und Wähler von Fidesz einen Sieg bei der diesjährigen Parlamentswahl feiern.
Obwohl Meinungsmacher von einem Stimmungswechsel sprachen und schrieben, erreichte die Regierungspartei ein historisches Ergebnis. Fast alle Stimmen wurde ausgezählt (99,8 Prozent). Demnach liegt die Regierungspartei mit rund 48,8 Prozent der Wählerstimmen weit vorn. Fidesz dürfte 134 von 199 Mandaten bekomen und damit das Parlament in Ungarn dominieren. Fidesz verfügt sogar über eine verfassungsändernde Zweidrittelmehrheit.
Die sozialdemokratische MSZP-P kam auf 12,3 Prozent, die nationalistische Jobbik auf 19,5 Prozent, die grüne LMP auf 6,9 Prozent, die liberale DK auf 5,6 Prozent und die liberale Momentum auf 2,8 Prozent.
Die Wahlbeteiligung betrug 70 Prozent und somit höher als bei den vergangenen drei Parlamentswahlen.
Dass der 54-jährige Orbán als amtierende Ministerpräsident von einem „historischen Sieg“ sprach, das wunderte bei diesem Ergebnis wenig.
Er zeigte sich jedoch nicht euphorisch, denn seine Wiederwahl, seit 2010 hat der das Amt in Budapest inne nachdem er von 1998 bis 2002 bereits Ministerpräsident war, steht demnächst an.
Dass die Fidesz so viele Wahlkreise gewinnen konnte, das lag daran, dass sich die Opposition zur großen Volkspartei nicht auf einen Gegenkandidaten mit Gewinnaussichten pro Wahlkreis einigen konnte.
Bei den Wahlverlierern macht sich Frust breit. Einige Rücktritte wurden angekündigt, andere drohen. Die Opposition in Ungarn erscheint als Scherbenhaufen.
Das offizielle Ergebnis wird erst in ein paar Tagen verkündet, weil die Stimmen der im Ausland lebenden und wählenden Ungarn noch ausgewertet werden müssen.