Dies verstärke nur die Notwendigkeit, die von den G8 gemachten Versprechen zu Erhöhung der Entwicklungshilfe insgesamt einzuhalten, denn die zusätzlich zur Bekämpfung der Nahrungsmittelkrise erforderlichen Mittel dürften nicht in Konkurrenz zu anderen wichtigen Bereichen, wie z.B. Bildung und Gesundheit treten.
"Bloße Rechenspiele der G8 helfen den unterernährten Menschen nicht weiter", kritisiert Wiggerthale. So stellte die deutsche Regierung weder 2008 noch in diesem Jahr zusätzliche Gelder für Maßnahmen gegen die Nahrungsmittelkrise bereit, sondern schichtete dafür lediglich ihren Entwicklungshilfehaushalt um.
In dem kurz vor dem G8-Gipfel veröffentlichten Bericht "Paying for Poor Farmers Pays" weist Oxfam darauf hin, dass die Entwicklungshilfe für den Agrarsektor in den letzten 25 Jahren um 75% gesunken sei. Laut Bericht müssen zur Bekämpfung der Ursachen des weltweiten Hungers mehr Mittel gezielt für die Förderung von Kleinbauern und Frauen sowie in agrar-ökologische Anbauverfahren (verbesserte Bodenfruchtbarkeit und verbesserter Bodenschutz, weitestgehender Verzicht auf Düngemittel und Pestizide) in den armen Ländern investiert werden. Dabei sei der Unterstützung der einheimischen Lebensmittelproduktion höchste Priorität einzuräumen. "Hingegen sind die Gebernationen und Internationalen Finanzinstitutionen weiterhin auf die Liberalisierung der Märkte und auf technologische Lösungen fixiert", so Wiggerthale.
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Pressemitteilung von Oxfam Deutschland e.V. vom 10.07.2009.