Fast zehn Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center in New York ist dem amerikanischen Präsidenten damit ein spektakulärer symbolischer Erfolg gegen den Terrorismus gelungen. Seit dem Herbst letzten Jahres hatten sich die Hinweise auf den möglichen Aufenthaltsorts Bin Ladens verdichtet. Mit dem Wissen des pakistanischen Militärs waren gestern drei Apache-Hubschrauber mit circa 30 Elitesoldaten an Bord zu einem Anwesen in der Garnisonstadt Abbottabad aufgebrochen. Bereits beim Anflug auf das Gelände sei das Feuer auf die Hubschrauber von den Dächern des Gebäudes eröffnet worden, berichtete der Nachrichtensender CNN.
In der Folge seien die Soldaten in das Anwesen eingedrungen. Bei den stattfindenden Schusswechseln wurde dann Bin Laden durch einen Kopfschuss tödlich verletzt, nachdem eine Aufforderung zum Aufgeben ignoriert worden sei. Regierungsbeamte in Washington erklärten, dass bei der Aktion vier weitere Personen, darunter auch ein Sohn des Terrorchefs, getötet worden seien. Insgesamt habe der Einsatz nur eine knappe Dreiviertelstunde gedauert. Auf Seiten der amerikanischen Einsatzkräfte habe es keine Verluste gegeben, lediglich einer der Hubschrauber sei zerstört worden.
In seiner Rede an das amerikanische Volk sprach der amerikanische Präsident von Genugtuung über das Ereignis. Direkt danach kam es in Washington und am Ground Zero in New York zu spontanen Versammlungen jubelnder Menschen. Dennoch warnte Obama davor zu glauben, dass die Terrorgefahr nun gebannt sei. Weltweit wurden amerikanische Institutionen in Alarmbereitschaft gesetzt und die US-Bürger zu verstärkter Aufmerksamkeit angehalten. Es ist zu vermuten, dass Osama Bin Laden nun eine Märtyrerrolle einnehmen wird und deshalb erneute Anschläge stattfinden werden.