Rund acht Millionen Autobesitzer fuhren ihr gutes Stück zwischen Juli 2012 und Juni 2013 bei einem TÜV-Prüfer zur Hauptuntersuchung vor und lieferten damit die statistischen Daten für den jüngsten TÜV-Report. Neuwagen müssen sich dem Prüfprogramm erstmals nach drei Jahren unterwerfen, dann folgt die Untersuchung bekanntlich im Rhythmus von zwei Jahren. Jahr für Jahr fasst der Prüfkonzern die Ergebnisse seiner Untersuchungen zum „TÜV-Report“ zusammen. Die am meisten begehrte Auszeichnung, die der TÜV für einen Prüfjahrgang verteilen kann, ist die „goldene TÜV-Plakette“ für das Fahrzeug mit dem geringsten Mängelaufkommen.
Im aktuellen „TÜV Report 2014“ geht diese Auszeichnung an den Opel Meriva. Gerade einmal 4,2 Prozent des kleinen Vans wiesen „erhebliche Mängel“ bei ihrer ersten Hauptuntersuchung auf. Ein „erheblicher Mangel“ erfordert eine neuerliche Vorfahrt bei den Prüfern, wenn der Mangel behoben ist. Mit den 4,2 Prozent distanziert der Meriva den zweitplatzierten Mazda 2, der auf 4,6 Prozent kommt. Mit einer Mängelquote von 4,8 Prozent folgt der Toyota IQ auf den dritten Platz.
Dass eine solche Bilanz nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick auf das Ende der Tabelle. Mit einer Mängelquote von 19,4 Prozent beim ersten TÜV-Auftritt muss sich der Dacia Logan auf Platz 130 der Prüflinge mit der roten Laterne einordnen. Die durchschnittliche Mängelquote bei allen vorgeführten Fahrzeugen liegt übrigens bei 24,9 Prozent. Nicht zuletzt erfreulich aus der Sicht von Opel schneidet auch der Astra auf dem 16. Platz ab. Deutlich vor dem Erzrivalen VW Golf, der auf Platz 23 immer noch ein achtbares Ergebnis abliefert.
Das Prüfprogramm, dem sich die Fahrzeuge bei der TÜV-Untersuchung unterziehen müssen, ist kein statisches Werk. Stetig überarbeiten die Verantwortlichen die Kriterien, um den veränderten Ansprüchen an die Fahrzeuge und ihre Technik zu entsprechen. Seit 2012 sind die Hürden noch höher geworden, weil die Prüforganisation sich stärker auf sicherheitsrelevante Mängel fokussiert. So sind korrodierte Bremsleitungen grundsätzlich ein erheblicher Mangel, den der Fahrzeughalter in jedem Fall beseitigen muss.
Besonders streng nehmen die Prüfer traditionell die Beleuchtung unter Augenschein. Egal ob falsch eingestellte Hauptscheinwerfer, defekte Nebelschlussleuchte oder ein „blinder“ Rückfahrscheinwerfer, jeder Missstand landet als „erheblicher Mangel“ auf dem Bogen und muss beseitigt werden. Selbst bei der ersten Untersuchung dreijähriger Neuwagen fanden die Prüfer bei sieben Prozent einen erheblichen Mangel im Bereich der Beleuchtungsanlage.
Dass das Qualitätsniveau, das Opel im jüngsten TÜV-Report zeigte keine Eintagsfliege ist, unterstreichen die Ergebnisse, die die Dekra-Prüfer festgestellt haben. In einer Sonderveröffentlichung zum Thema „Gebrauchtwagen“ hatte die Fachzeitschrift „Auto, Motor und Sport“ in Zusammenarbeit mit der Dekra die zuverlässigsten Gebrauchten jeder Klasse zusammengestellt. Zum Opel Corsa als empfehlenswertester Vertreter der Kleinwagenklasse, neben dem Ford Fiesta, stellten die Dekra-Prüfer fest: „Der Corsa der vierten Generation präsentiert sich als Musterknabe mit einer der niedrigsten Mängelquoten bei den Kleinwagen, und zwar gleichmäßig in allen Baugruppen und Laufleistungsbereichen.“
Zum Opel Astra bei den Kompaktlimousinen stellt die Dekra fest: „Mit diesem robusten Allrounder und seiner großen Modellvielfalt kann man als Gebrauchtwagen-Käufer nicht viel falsch machen.“ Bei den Vans präsentiert sich zudem der Zafira als Musterknabe: „Beim Zafira B registrieren die Prüfer in allen Bereichen weniger Mängel als bei anderen Vans – auch bei hohen Laufleistungen.“
Die guten Zeugnisse, die die führenden KfZ-Prüfer jüngst für Opel ausgestellt haben, kommen zur rechten Zeit, um bei den Kunden weiteres Vertrauen zu gewinnen. Egal, ob es sich um einen Neuwagen oder ein gebrauchtes Fahrzeug handelt. Der ausgezeichnete Meriva bekommt übrigens im neuen Jahr einen Nachfolger.
ampnet/tl