Kabul, Afghanistan; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Daß Kriegsministerium in Kabul teilte zu den am vergangenen Montag ausgebrochen Kämpfen mit, daß mehr als 100 Taliban getötet worden seien. Wieder eine Erfolgsmeldung, möchte mancher meinen, zumal die eigenen Verluste in diesem 20 Jahre währenden Krieg verschwiegen werden.
Schaut man genauer hin, dann muß man feststellen, daß bereits sechs Bezirke bei den jüngsten Vorstößen der Taliban an diese fielen. Einige Bezirke können nur mit Mühe gehalten werden und stehen kurz vor dem Fall. Daß die Bürgermeister von Kabul mit ihrem Militär die Lufthoheit haben, das ist nicht die Frage. Sie Bomben aus der Luft und treffen oft genug Zivilisten. Anschließend heißt es, daß Feinde getötet worden seien. Von Verwundeten und Verletzte ist seltener die Rede, dafür umso mehr davon, daß „Aufständische zurückgedrängt“ worden seien, aber wohin?
Daß das Gegenteil der Fall ist, das erfahren wirklich unabhängige und nachfragende Journalisten vom Feind und verlässlicheren Quellen als die offiziellen in Kabul.
Daß die Taliban in mehreren Provinzen angreifen und in einigen vorrücken, das erfährt man nur, wenn man vor Ort Quellen hat und vor allem in Pakistan und weiteren Stan-Staaten sowie im Iran. Die Offensive genannten Angriffe der Taliban laufen quasi seit dem Ablauf der Frist für den Abzug der VS-Truppen mitsamt den Vasallentruppen der VSA. Doch der Abzug der Invasoren und Besatzer könnte sich noch bis Mitte September 2021 hinziehen. Daß liegt am Wechsel im Weißen Haus. Donald Trump (RP) wollte immer den Abzug gegen die Falken und die DP. Seit Januar 2021 sitzt Joseph Biden (DP) im Weißen Haus. Der wollte als Oberbefehlshaber seine Besatzungstruppen länger am Hindukusch halten. Als neuester spätester Abzugstermin der Biden-VSA steht der 11. September 2021 im Kalender.
Wenn also in Lügen- und Lückenmedien die Rede davon ist, daß die Taliban jetzt eine Offensive in Afghanistan gestartet hätten, dann ist das falsch. Wenn unter dem Titel „Taliban starten Offensive in Afghanistan“ in „Reuters“ (4.5.2021) der Eindruck vermittelt wird, daß die Offensive in diesen Stunden oder Tagen gestartet worden sei, so ist das irreführend. Die Offensive läuft seit Wochen und wurde in dieser Woche verstärkt. In sechs von 34 Provinzen wird gekämpft.
Die Taliban, die eine mohammedanische Bewegung mit bewaffneten Milizen sind, können sich vor allem auf Millionen Paschtunen in den Staaten verlassen, die Pakistan und Afghanistan genannt werden. In Pakistan dürften das annähernd 25 Millionen Paschtunen sein, in Afghanistan 16 Millionen. Weltweit gibt es rund 50 Millionen Paschtunen. Paschtunen werden auch Pathanen oder Afghanen genannt. Von daher leitet sich der Name Afghanistan ab. Afghanistan war und ist sehr instabil, weil dort viele Völker leben, vor allem auch Turkvölker wie Turkmenen, Usbeken und Kirgisen. Neben Paschto, auch Paschtu geschreiben, wird vor allem Persisch (Dari) gesprochen, aber auch Belutschisch und Turkmenisch, Usbekisch und Nuristani und so weiter. Ein weiteres Problem sind die mächtig gewaltige Bevölkerungsexplosionen. Viele Kinder, wenig Lohnarbeit und Reichtum, den man verteilen könnte. Auch Grund und Boden werden nicht mehr. Das, was noch halbwegs eint, ist das Mohammedanertum, die Surensuppe des Koran. Wer in der Auslegung des Koran führt, der führt die Völker.
Die Taliban verstehen sich als Studenten – auf Paschto und Dari bedeutet Taliban Studenten. Es sind die Studenten der Gemeinschaft der Gelehrten des Islam, die gegen die Rote Armee aus der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken kämpfte und deren Dschihadisten genannten Glaubenskrieger beziehungsweise Soldaten als Mudschaheddin bekannt sind. Die wurden von den Anglo-Amerikanern, aber auch einigen Vasallenstaaten der VSA, erst zu dem gemacht, was sie für die roten Russen waren: eine Bärenfalle. Danach holten sie sich die Soldaten der Yankee-Imperialisten, der VS-Truppen und deren Vasallentruppen.
Bald werden kaum noch loyale Truppen auf dem Weg zu den Bürgermeistern von Kabul stehen.