Oslo, Norwegen (Weltexpress). Dass der Norwegische Staatsfond der größte der Welt ist, das wissen Kenner und Kritiker. Sie wissen, dass es sich genau genommen um den Staatlichen Pensionsfonds des Königreichs Norwegen (norwegisch Statens pensjonsfond oder Oljefondet genannt) handelt. Oljefondet und also Ölfonds ist die beste Bezeichnung und deutet auf darauf hin, dass sich das in ihm angelegte Geld aus Gas und Öl, das Norweger reich gemacht hat, speist.
Norwegen ist einer der größten Erdölexporteure, doch die Erdölreserven der Nordsee gehen früher oder später zur Neige. Die Ölförderung wird weniger. Dennoch wurde am 19. September 2017 wurde erstmals die Marke von einer Billion VS-Dollar für den Ölfonds überschritten.
Nun teilt „Reuters“ (18.8.2020) unter der Überschrift „Weltgrößter Staatsfonds mit Milliardenverlust im ersten Halbjahr“ mit, dass „der weltgrößte Staatsfonds am Dienstag mitteilte“, dass sich die Verluste im ersten Halbjahr 2020 „auf 188 Milliarden Kronen (fast 18 Milliarden Euro)“ belaufen würden. „Der Fonds, der sich aus den Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft speist, ist in Dollar gerechnet 1,15 Billionen schwer. Das entspricht etwa 214.000 Dollar je Einwohner. Die Erträge des Fonds sichern den umfangreichen norwegischen Wohlfahrtsstaat ab. Er hält Beteiligungen an 9200 Unternehmen und besitzt 1,5 Prozent aller weltweit börsennotierten Aktien. Angelegt wird das Geld aber auch in Anleihen und Immobilien.“
Ein Entweichen von Luft aus den mächtig gewaltigen Finanzblasen, Bärenmarkt oder Baisse kann das germanische Volk der Norweger überhaupt nicht leiden. Baisse ist, wenn die Kurse an den Börsen zurückgehen, abnehmen und fallen. Dafür steht der Bär, während der Bulle für die Hausse und also anhaltend steigende Kurse steht. Der Bulle scheint das klammheimliche Staatswappen der Norwegen zu sein und nicht der goldene Löwe mit der silbernen Axt.
Gerne würden die wenigen Experten unter den Norwegern diese Axt an die EU und den Euro legen, doch sie müssen seit Jahren die falschen Entwicklungen wie die falschen relativen Güterpreise im Eurosystem mitansehen, die ein Debakel darstellen und durch Fonds, die Wiederaufbaufonds bekämpft werden. Doch das ist so, als würde man Öl ins Feuer gießen.
Was die Sonnenscheinstaaten der EU brauchen, das sind eigene Währungen und Abwertungen. In Norwegen sprechen Staatsdiener, Politiker und Presse längst darüber. In der BRD scheinen sich die Verantwortlichen im Staat, in Politik und Presse auszuschweigen. Das mag wohl daran liegen, dass die Norweger, die Milliarden in Anteile an Unternehmen mit Sitz in der BRD steckten, viel zu verlieren haben und die Mitglieder und Mandatsträger der Altparteien unter den Merkel-Regierung die Schuld am Fiasko tragen.